Affenpocken im Urlaub: Wie kann man sich schützen?

Affenpocken im Urlaub

In Europa kommt es aktuell vermehrt zu Ansteckungen mit Affenpocken (auf englisch Monkeypox genannt). Alleine in Deutschland sind bereits über 1300 Affenpockenfälle nachgewiesen worden. Die meisten Erkrankungen gibt es in Berlin, bei einem Großteil der Betroffenen handelt es sich um Männer, die Sex mit Männern haben (MSM).

Warum erkranken so viele Schwule an Affenpocken?

Bei einem Großteil der erkrankten Menschen handelt es sich um schwule Männer. Diese bedeutet jedoch nicht, dass sich nur Homosexuelle mit diesem Virus anstecken können. Aber warum infizieren sich so viele Schwule mit Affenpocken?

Die Antwort liegt auf der Hand: Schwule Männer haben in der Regel eine große Anzahl an wechselnden Sexpartnern. Häufig kommt es in Gaysaunen, Darkrooms, Pornokinos und Cruising Areas zu anonymen, sexuellen Kontakten. Aus diesem Grund verbreitet sich das Affenpockenvirus in der Gay-Szene besonders schnell. Es handelt sich aber mitnichten um ein Schwulenvirus: Bisexuelle Männer können das Virus natürlich auch durch Körperkontakt an Frauen weitergeben.

Wie wird das Affenpockenvirus übertragen?

Nach derzeitigem Wissen ist für eine Übertragung des Erregers ein enger Kontakt erforderlich. Viele Übertragungen erfolgen daher durch sexuelle Aktivitäten. Das Virus kann jedoch auch durch gewöhnlichen Hautkontakt oder durch das Berühren von Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher auf andere Menschen übertragen werden. Durch die Luft verbreiten sich die Affenpockenviren jedoch vermutlich nicht. Es ist daher nicht so ansteckend, wie z.B. das Coronavirus.

Welche Symptome gibt es?

Bei Affenpocken denken die meisten an die charakteristischen, teils sehr schmerzhaften Hautveränderungen, welche die Stadien vom Fleck bis zur Pustel durchlaufen. Das Affenpockenvirus kann jedoch auch zahlreiche allgemeine Symptome verursachen, die man vielleicht gar nicht mit der Krankheit in Verbindung bringt.

Dazu gehören:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Frösteln
  • Abgeschlagenheit

Bei einigen Menschen verläuft die Krankheit jedoch ohne diese allgemeinen Krankheitssymptome.

Affenpocken: Warum ist die Gefahr im Urlaub so groß?

Es ist bekannt, dass sich viele Erkrankte im Urlaub mit dem Virus angesteckt haben. Ein Super-Spreader-Event war beispielsweise der Gay Pride auf Gran Canaria. Im Anschluss daran wurden auch Affenpocken-Fälle bei Männern aus Teneriffa, Madrid und Italien bekannt. Viele weitere Betroffene hatten an einem Fetisch-Events in Belgien teilgenommen und sich dort infiziert. Aber warum ist ausgerechnet im Urlaub die Gefahr so groß, sich das Affenpockenvirus einzufangen?

Die schönste Zeit des Jahres stellt generell ein hohes Risiko, sich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken. Ein Hauptgrund ist der Konsum von Alkohol und Drogen. Viele Menschen lassen im berauschten Zustand weniger Vorsicht walten und sind schneller zu einem One-Night-Stand und ungeschütztem Geschlechtsverkeht bereit. Eine weitere Ursache, warum sich so viele Menschen während einer Reise mit Affenpocken infizieren, sind Schmetterlinge im Bauch: Oft kommt es in den Ferien zu leidenschaftlichem Sex mit einer neuen Urlaubsbekanntschaft.

Auch in einer Gaysauna, z.B. in Köln, oder einem Pornokino ist die Gefahr einer Infektion hoch.

Wie kann man sich vor Affenpocken auf Reisen schützen?

Es gibt im Grunde nur zwei Möglichkeiten, sich auf Reisen vor Affenpocken zu schützen:

  • Bestimmten Personengruppen wird die Impfung gegen Affenpocken empfohlen: Dazu zählen auch Männer, die Sex mit Männern haben und dabei häufig die Partner wechseln.
  • Eine weitere Möglichkeit ist, auf nahen Körperkontakt zu verzichten.
  • Wichtig: Durch die Nutzung eines Kondoms kannst du dich nicht vor der Krankheit schützen

Wenn du auf häufigen Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern nicht verzichten möchtest, stellt eine Schutzimpfung die einzige Möglichkeit dar, sich vor der Ansteckung mit dem Affenpockenvirus zu schützen.

Wenn du dagegen in einer monogamen Beziehung lebst oder generell auf sexuelle Kontakte verzichten kannst (zumindest für eine Weile), kannst du dich allein durch Enthaltsamkeit vor Affenpocken schützen. Die zweite Variante ist jedoch eher für Menschen mit einer großen Selbstdisziplin geeignet.

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