(Aktualisiert im Juli 2019) Minikreuzfahrt von Kiel nach Oslo und zurück mit der Color Magic: 20 Stunden auf einem Kreuzfahrtschiff mit Autodeck, 4 Stunden im Sauseschritt durch Oslo und wieder 20 Stunden über die Ostsee zurück. Highlight der Reise: Die 2-stündige Fahrt durch den 100 km langen Oslo-Fjord. Höhepunkte an Bord: Die gemütliche 4*-Außenkabine, hervorragendes Essen, guter Bord-Service und jede Menge Spaß auf der Rutsche im Aqualand. Und das Beste: In Oslo schien sogar die Sonne!
Minikreuzfahrt Kiel-Oslo-Kiel mit Color Line
Doch der Reihe nach: Wir träumen schon lange davon, eine Kreuzfahrt zu unternehmen. Da jedoch weder mein Mann noch ich jemals eine Schiffsreise unternommen haben, wussten wir nicht, ob wir überhaupt seefest sind. Und was wäre schlimmer, als auf einer teuer bezahlten Kreuzfahrt die meiste Zeit mit Seekrankheit im Bett zu liegen, bzw. kotzend über der Toilette zu hängen!?
Glücklicherweise stießen wir im Internet auf die Schnupperkreuzfahrten der norwegischen Reederei Color Line. Diese bietet Minikreuzfahrten zwischen Kiel und Oslo an. Die Schiffe Color Magic und Color Fantasy pendeln täglich zwischen Deutschland und Norwegen über die Ostsee. Eine Überfahrt dauert jeweils exakt 20 Stunden: Um 14 Uhr legen die Fähren in Kiel ab und erreichen Oslo am nächsten Morgen um 10 Uhr. Nach vierstündigem Aufenthalt in der norwegischen Hauptstadt geht es dann um 14 Uhr wieder zurück nach Deutschland, wo das Schiff wiederum pünktlich um 10 Uhr im Kieler Hafen anlegt.
Reisetipp: Dieselbe Minikreuzfahrt nach Oslo haben wir auch im Winter unternommen!
Sowohl bei Color Magic als auch bei Color Fantasy handelt es sich übrigens nicht um gewöhnliche Ostsee-Fähren: Color Line selbst bezeichnet sie als Kreuzfahrtschiffe mit Autodeck – und genauso sind sie auch passend beschrieben. Die Route Kiel – Oslo – Kiel dient vielen Urlaubern, die mit dem PKW, Wohnmobil oder Motorrad nach Skandinavien reisen, sowie LKW-Fahrern – als Fährverbindung zwischen Deutschland und Norwegen. Ein Großteil der Passagiere an Bord hat jedoch eine Minikreuzfahrt nach Oslo gebucht. Und tatsächlich fühlt man sich an Bord der Schiffe keineswegs wie auf einer Fähre, sondern wirklich wie auf einem richtigen Kreuzfahrtschiff!
Das Original-Kreuzfahrtfeeling beginnt schon beim Check-In am Norwegenkai in Kiel: In der modernen Halle fühlt man sich wie an einem Flughafen. Über eine gläsernde Gangway gelangt man eine Stunde vor Abfahrt an Bord des Schiffes. Hier fällt dem ungeübten Kreuzfahrer sofort positiv auf, wie modern und sauber alles ist. In einem Fahrstuhl aus Glas glitten wir wie von Zauberhand hinauf zu unserem Deck, wo wir unsere 4-Sterne-Außenkabine problemlos fanden. Die Kabine war sauber, sehr geräumig, verfügte über ein großes, gemütliches Bett und ein überraschend großes Badezimmer. Durch ein großes Bullauge konnten wir die Aussicht genießen – bisher aber nur über die Kieler Innenstadt.
Pünktlich um 14 Uhr legte das Schiff ab und wir waren unterwegs nach Norwegen. Nach etwa einer Stunde Fahrt durch die Kieler Bucht passierten wir das Wahrzeichen von La Boe, welches wir vom Observation Deck bewunderten. Ab hier ging es hinaus auf das offene Meer – und wir beschlossen, das Kreuzfahrtschiff zu erkunden. Zuvor reservierten wir aber noch einen Tisch im schönen Buffet-Restaurant.
Einer der Höhepunkte der Color Magic ist die große Einkaufsmeile im Bauch des Schiffes. Hier vergisst der Reisende sofort, dass er sich mitten auf dem Ozean befindet. Wie in einer echten Fußgängerzone sind hier Cafés, Bars, Restaurants und Geschäfte aneinandergereiht. Logisch, dass man sofort Lust zum Flanieren und Shoppen bekommt! Aber wir waren ja nicht zum Einkaufen hier, sollten wollte die Vorzüge einer Seereise genießen. An Bord gibt es außerdem ein Schwimmbad mit Whirlpools und Wasserrutschen, zahlreiche Restaurant aller Kategorien und Preisklassen, ein Casino, ein Show-Theater, einen Golf-Simulator und einen Raum mit Videospielen für Kinder (und junggebliebene Erwachsene). Während der 20-stündigen Überfahrt über die Ostsee wird es bestimmt nicht langweilig! Am Abend ließen wir den ersten Tag unserer Minikreuzfahrt von Kiel nach Oslo bei einem romanischen Dinner in einem der Restaurants an Bord ausklingen
Color Line: Was kann man in 4 Stunden in Oslo machen?
Früh am nächsten Morgen erreichte die Color Magic ihr Ziel Norwegen. Um die zweistündige Fahrt durch den Oslofjord nicht zu verpassen, stellte ich mir extra einen Wecker und ging direkt nach dem Aufwachen an Deck. Von dort aus bewunderte ich die herrliche Fjordlandschaft mit ihren Hunderten kleinen Inseln und urigen, skandinavischen Häusern.
Am Ende des Oslofjords befindet sich die norwegische Hauptstadt Oslo, welche dem Fjord seinen Namen verleiht. Da der Aufenthalt in der Stadt auf dieser Mini-Kreuzfahrt nach Oslo nur vier Stunden beträgt, sollte man pünktlich am Ausgang des Schiffes stehen, denn hier können sich die Passagiere schon einmal stauen, um von Bord zu gelangen. Sobald man das Schiff verlassen hat, stehen direkt am Kai mehrere Reisebusse für Stadtrundfahrten durch Oslo bereit – doch wie auf all unseren Städtereisen beschlossen wir auch hier, die Stadt zu Fuß zu erkunden.
Da sich eigentlich alle bekannten Sehenwürdigkeiten Oslos entlang der Karl Johans gate – Norwegens größter Einkaufsmeile – befinden, reicht der 4-stündige Aufenthalt in Oslo (von 10-14 Uhr) vollkommen aus, um die Innenstadt zu erkunden. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Oslo sind:
- Königspalast
- Osloer Rathaus
- Das beeindruckende Opernhaus
- Festung Akershus
- Der Hafen der norwegischen Hauptstadt
- Skisprungschanze am Holmenkollen
Und dabei bleibt sogar noch ausreichend Zeit, um einen Kaffee zu trinken und ein paar Souvenirs einzukaufen. Höhepunkt unseres Stadtrundgangs durch Oslo war das moderne Opernhaus. Es ist in seiner Form einem Eisberg nachempfunden und liegt direkt am Wasser. Freundlicherweise ist es gestattet, das Dach der Oper kostenlos zu betreten. Von dort oben hat man einen wunderbaren Ausblick über Oslo und den Oslofjord. Nach der anstrengenden Stadtbesichtigung waren wir dann aber froh, wieder auf der Color Magic zu sein.
Bei herrlichem Sonnenschein genossen wir vom Sonnendeck aus die fantastische Aussicht über Oslo bis zur berühtem Skisprungschanze am Holmenkollen sowie den Oslofjord. Immerhin ist Schiff genauso hoch wie einiger der höchsten Gebäude der Stadt. Den restlichen Tag der Minikreuzfahrt nutzten wir, um in einem Sonnenstuhl an Deck zu relaxen. Als es auf der Ostsee kühler wurde, gingen wir ins Schwimmbad. Hier entspannten wir uns im Whirlpool mit Blick auf’s Meer – erfreulicherweise waren wir sogar die einzigen Gäste in dem Bad. So hatten wir Pool, Wasserrutschen und auch die Sauna ganz für uns alleine!
Kurztrip: Lohnt sich Minikreuzfahrt nach Oslo mit Color Line?
Wer noch nie eine Kreuzfahrt unternommen hat und testen möchte, wie es ihm an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gefällt und ob er/sie überhaupt seetauglich ist, ist bei Color Line genau an der richtigen Adresse. Allerdings sollte man sich vor Buchung der Mini-Kreuzfahrt bewusst machen, dass die zwei Nächte an Bord schon sehr teuer werden können: Zwar können Sie auf der Homepage der Reederei recht günstige Überfahrten buchen – an Bord der Schiffe gelten jedoch norwegische Preise. Und die sind teilweise gesalzen: Auch wenn man nur einen Burger mit Pommes Frites und Cola im bordeigenen Fast-Food-Restaurant oder Pizza und Pasta in der Schiffspizzeria essen möchte, muss man schon für zwei Personen tief ins Portemonnaie greifen. Für eine Familie mit Kindern kann die Schnupperkreuzfahrt dann schon richtig teuer werden.
Dank des wunderbaren Kreuzfahrtambientes an Bord und der tollen Kombination aus Schiffsreise und Städtereise nach Oslo ist diese Minikreuzfahrt ab Kiel jedoch auf jeden Fall eine Reise wert. Beim nächsten Mal möchten wir auch gerne noch länger in Norwegen bleiben und eine mehr sogar mehr Übernachtungen in einem Hotel in Oslo dazu buchen.
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