Der CSD Augsburg 2023 findet unter dem Motto „Room for Pride – für queere, sichere Räume in Augsburg“ statt. Das Motto reflektiert den dringenden Bedarf an sicheren und inklusiven Räumen für die queere Community in der Stadt.
In einer Zeit, in der die gesellschaftliche Akzeptanz und das Verständnis für die queere Community zwar wächst, es aber immer noch Herausforderungen gibt, will der CSD Augsburg auf die Notwendigkeit solcher Räume aufmerksam machen. Es geht darum, Orte zu schaffen und zu erhalten, an denen sich jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität, sicher und akzeptiert fühlen kann.
CSD Augsburg 2023 – Alle Termine
- Im Rahmen einer Pride Week wird vom 09.06. – 18.06.2023 ein buntes Programm durch den Christopher Street Day Augsburg e.V. und weiteren Initiativen auf die Beine gestellt.
- Am 17.06.2023 findet die CSD-Demonstration und das Straßenfest am Augsburger Rathausplatz statt, um für die Rechte queerer Menschen zu demonstrieren und auf Diskriminierung aufmerksam zu machen.
Das Motto
Unter dem Motto „Room for Pride – Für queere, sichere Räume in Augsburg“ gehen Schwule, Lesben und Transsexuelle gemeinsam auf die Straße und feiern ihre Queerness. Gleichzeitig machen sie darauf aufmerksam, dass es für queere Menschen und ihre Angehörigen (z.B. Erziehungsberechtigte) weder ein zentrales Beratungsangebot noch ausreichend sichere Räume für den Austausch über die verschiedenen Initiativen und Anliegen der Community oder für Bildungsangebote gibt. Es fehlen spezifische Angebote für die queere BIPoC-Community, für ältere und alte Queers, für queere Menschen verschiedener Glaubensrichtungen und vieles mehr. Alle Angebote, die es für queere Menschen in Augsburg und Umgebung gibt, werden ehrenamtlich von wenigen Personen getragen – so auch der CSD-Verein Augsburg.
Die Pride Week
Auch 2023 findet wieder ein CSD in Augsburg statt. Vom Dyke March über Picknick/Potluck, einen CSD Rave, einen Selbstverteidigungskurs bis hin zum Queergarten und vielem mehr ist für alle etwas mit dabei! Durch die Unterstützung verschiedener Initiativen (z.B. Schwubis/Lebis, L*Aux, Ibn Rush Goethe Moschee uvw.) finden neben kulturellen auch noch sportliche und soziale Events statt.
Die Krönung der Augsburger Pride Week wird der am 17.06.2023 stattfindende Christopher Street Day (CSD). Der Demonstrationszug wird beginnend am Königsplatz durch Augsburg ziehen und für mehr Rechte demonstrieren. Der Demozug endet am Rathausplatz, wo das anschließende Straßenfest stattfinden wird. Auf einer großen Bühne wird Moderatorin Bi Män durch verschiedene Programmpunkte führen. Neben Musik von DJ Queerland, einer Kundgebung und Redebeiträgen aus der Community werden auch Drag Shows stattfinden. Das Ende des Straßenfests läutet Schwester Ebra mit einem 60-minütigem Konzert ein.
Im Anschluss an das Straßenfest ist der Tag allerdings noch nicht vorbei! Wer noch nicht nach Hause gehen möchte, kann im Anschluss bei der Lovepop in der Augsburger Rockfabrik weiter feiern oder im City Club am Königsplatz den ersten CSD Rave miterleben.
Auf Instagram wird nach und nach der Zeitplan der Pride Week und das Bühnenprogramm bekannt gegeben!
Die Schirmperson
Angeführt wird der CSD 2023 von der Schirmperson Robin (Instagram @transjoyboy). Robin ist Aktivist aus Augsburg. Er teilt auf Instagram seine Geschichte und Erfahrungen, äußert sich zu queeren Themen und nimmt uns auf seinem Weg als Bonuspapa und trans* Mann mit. Er sagt:
Die Pride ist ein guter Ort um gesehen zu werden. Es werden jährlich mehr Menschen, die sich trauen sichtbar zu sein. Egal ob Allie oder Queer. Und ich freue mich in ein paar Jahren [.. ]eine noch viel größere Menge an sichtbaren Menschen zu sehen.
Zum Christopher Street Day Augsburg e.V.
Der 2014 gegründete Verein organisiert die jährliche Pride Week mit anschließender Demonstration und Straßenfest. Mit dem Queergarten oder dem queeren Leseclub Rainbow Reads“ bietet der CSD der Community weitere Angebote im laufenden Jahr. Mit der Kampagne „Queerdeckel“ hat sich der Verein die Aufklärung der Augsburger Gastronomieszene zum Ziel gesetzt. Darüber hinaus leistet der Verein Aufklärungsarbeit in Form von Vorträgen, Workshops und anderen Veranstaltungen.
Die Geschichte
Die Geschichte des Christopher Street Day (CSD) in Augsburg beginnt im Jahr 1998, als sich eine Gruppe engagierter Menschen und Initiativen zusammenfand, um den ersten CSD der Stadt auf die Beine zu stellen. Mit der Zeit wuchs die Veranstaltung und fand ihren Platz auf dem Rathausplatz. In den Jahren 2001 und 2002 trug er den Namen „Schwaben-Allgäu-CSD“. Ein besonderes Highlight war die Parade zum Standesamt, ein Statement gegen die Tatsache, dass in Bayern eingetragene Lebenspartnerschaften nur beim Notar und nicht beim Standesamt geschlossen werden konnten.
Seit 2003 ist der Moritzplatz Austragungsort des CSD Augsburg, auch wenn die Veranstaltung 2004 fast abgesagt werden musste. Einige Sponsoren konnten ihren Kunden die Unterstützung einer schwul-lesbischen Großveranstaltung nicht vermitteln.
2006 verbot die römisch-katholische Kirche alle Gottesdienste im Zusammenhang mit CSDs. Seitdem findet der CSD-Gottesdienst in der evangelischen Kirche statt.
In den Jahren 2010, 2011 und 2013 fand der CSD wieder auf dem Rathausplatz statt. Eine Ausnahme bildete das Jahr 2012, in dem statt eines Straßenfestes nur eine Parade stattfand. Der CSD Augsburg e.V. hat in Zusammenarbeit mit den queeren Initiativen in Augsburg die Organisation in den letzten Jahren übernommen, bis der ursprüngliche Verein seine Aktivitäten einstellte und der CSD in Augsburg zeitweise nicht mehr stattfand. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an unsere Vorgänger. Doch die Geschichte geht weiter.
2014 fanden sich wieder engagierte Menschen zusammen und gründeten einen neuen Verein: den Christopher Street Day Augsburg e.V. Dieser organisierte 2015 einen Mini-CSD im Glyzerin (heute Bungalow) und den umliegenden Räumlichkeiten. 2016 musste der CSD aufgrund fehlender HelferInnen leider ausfallen. Nach Neuwahlen bei der Mitgliederversammlung im Oktober 2016 konnte das neue Team für den CSD 2017 ein kleines Programm organisieren, allerdings ohne Straßenfest. 2018 verlief ähnlich.