Schon wieder ein Eintrag in meinem Reiseblog: Da wir uns in diesem Jahr weder auf eine Fernreise noch einen Badeurlaub einigen konnten, entschieden wir uns für etwas, das wir schon lange buchen wollten – Städteurlaub in Prag und Paris. Beides innerhalb von 2,5 Wochen. Heute erzähle ich Euch von unserem Gay-Urlaub in Paris.
Tipp: Hier verrate ich Euch die besten Tipps für Gayreisen nach Frankreich.
Paris Gay-Urlaub – Im Herbst besonders romantisch
Meine letzte Reise nach Paris ist knapp 20 Jahre her. Damals war ich in der 8. Klasse und lernte erst seit einem Jahr Französisch. Trotzdem konnte ich mich problemlos verständigen, Metro-Tickets kaufen, Essen bestellen und nach dem Weg fragen („Où est La Tour Eiffel?“). Erschütternd musste ich nun feststellen, dass von meinen Französischkenntnissen so gut wie gar nichts übrig geblieben ist. Offenbar täuscht mich mein Gefühl nicht: Studium und Berufsleben haben mich total verblödet.
Trotz meines jugendlichen Alters träumte ich schon damals von Gayreisen nach Paris: Die vielen, unglaublich hübschen Männer fielen mir schon als Kind ins Auge!
Da meine bessere Hälfte zum ersten Mal in Paris war und mein letzter Besuch in der französischen Hauptstadt auch schon eine Ewigkeit her war, haben wir die 5-tägigen Paris-Gayreise kaum in der Schwulenszene, sondern hauptsächlich mit der Besichtigung der berühmtesten Sehenswürdigkeiten verbracht: Louvre, Eiffelturm, Champs-Élysées, Sacré-Cœur, Notre Dame.
Nach zwei Tagen Power-Seightseeing wollten wir aber auch noch einen Hauch des echten Paris spüren. Dank Frankreich-Korrespondent Malorama fanden wir Le Bon Marché, die Mutter (oder besser den Vater?) aller Kaufhäuser. Gar nicht weit von unserem Hotel entfernt befand sich zudem die Rue du Temple im Marais, mit ihren zahlreichen kleinen Geschäften, aber auch dem großen Kaufhaus BHV (Bazar de l’Hôtel de Ville). Außerdem ganz alleine entdeckt: Den Boulevard de Sébastopol, eine der großen Nord-Süd-Achsen, die das Zentrum von Paris durchschneiden. Wer auf der Suche nach Design-Möbeln aus Frankreich ist, kommt hier an den unzähligen Schaufenstern kaum vorbei. Wer im Paris-Gayurlaub shoppen möchte, sollte hier unbedingt einen Einkaufsbummel einlegen!
Der Herbst ist die ideale Zeit für einen schwulen Städteurlaub in Paris. Ohne ihr störendes Laub geben die Bäume des Blick auf die grandiosen Häuserfassaden von Paris frei. Am liebsten hätte ich jedes Haus und jeden Straßenzug fotografiert!
Die besten Gay-Bars in Paris
In Paris gibt es einige riesige Auswahl an Gay Bars. Einige der kleineren schwulen Bars sind jedoch eher für Einheimische interessant. Ich stelle dir daher solche Gay Bars vor, die auch für Touristen geeignet sind:
- COX: Eine der beliebtesten Schwulenbars mitten im Marais-Viertel
- Raidd Bar: Eine der größten und belebtesten Gay Bars im Marais, nachts mit GoGo-Tänzern und Shower-Show
- freedj: Beliebte Bar mit Live-DJs, ebenfalls im Marais. Am Wochenende ist es hier nachts rappelvoll.
- El Hombre: Bar für schwule Bären
- Bear’s Den: Weitere Bären-Bar, mit kleiner Tanzfläche
- Quetzal: Gay-Musik-Bar
- M’sieurs Dames: Pariser Gay Bar mit Karaoke-, Drag- und Musik-Events
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Gaysaunen in Paris
Natürlich findest du in Paris auch eine große Auswahl an Gaysaunen. Hier ist für jeden Männergeschmack eine passende Sauna dabei:
- Sun City: Große Gay-Sauna im indischen Stil
- IDM Sauna: Gaysauna auf vier Etagen
- Euro Men’s Club: Schwulensauna für ältere Männer und ihre Bewunderer
- Gay Louvre Sauna: Fitnessstudio und Gaysauna unter einem Dach
- Key West Sauna: Gaysauna im Norden von Paris
- Les Bains d’Odessa: Gay-Sauna für Bären und ältere Männer
- Riad Sauna: Kleine schwule Sauna im orientalischem Stil
Cruising- und Fetisch-Clubs in Paris
Auch die Auswahl an Cruising- und Fetisch-Clubs in Paris ist beeindruckend. An einem Wochenende kannst du unmöglich alle besuchen. Bei der Namenswahl hat die Pariser Fetisch-Szene offensichtlich ein Faible für deutsche Wörter.
- Le Dépôt: Cruising-Club über zwei Etagen in der Nähe des Marais-Viertels
- Next: Schwuler Cruising-Club gleich um die Ecke vom Forum des Halles
- Le Bunker: Cruising-Club im 11. Arrondissement (an Themenabenden mit Dresscode)
- L’Impact: Gay-Cruising-Club über zwei Etagen (Dresscode: nackt oder Underwear)
- Le Keller: Cruising-Club für die härtere Gangart
- Le Mensch: Kleine Fetisch-Bar für spezielle Interessen und kinky Action in 400 Jahre altem Kellergewölben
Paris Gay-Reisen – Date mit einem echten Pariser
Der Kontakt zur einheimischen Bevölkerung darf auf Gayreisen nach Paris natürlich auf gar keinen Fall fehlen. Glücklicherweise fiel mir noch der Nickname eines hübsches Parisers ein, den ich bereits vor Jahren auf einem einschlägigen Datingportal kennengelernt hatte. Und siehe da: Er konnte sich tatsächlich noch an mich erinnern! Also vereinbarten wir spontan ein Treffen im Café Beaubourg, direkt am Centre Pompidou.
Was bei Internetdates ja selten passiert: Das Gegenüber sah leibhaftig noch um einiges besser aus, als auf den Fotos! Als echter französischer Gentleman war er natürlich zu schüchtern, mein Hotelzimmer von innen zu besichtigen – trotzdem landeten wir am Ende irgendwie im Cruising Club Le Dépôt, wo er mir zeigte, was man unter einem echten French Kiss versteht – ein unvergessliches Ereignis im Paris-Gayurlaub!
Übrigens: Direkt um die Ecke vom Le Depot befindet sich die Gay Sauna Sun City, die für mich zu den wohl schönsten Schwulensaunen weltweit zählt: Ganz im indischen Stil gehalten, mit einem wunderschönen Swimming Pool und zwei kuscheligen Jaccuzis. Für schwule Paris-Touristen fast ein Muss! So bekam ich doch noch einen Einblick in die facettenreiche Gay-Szene der Stadt.
Gay-Urlaub in Paris: Spaziergang an der Seine
Ein romantischer Spaziergang entlang der Seine gehört zu einem Gay-Urlaub in Paris natürlich ebenfalls dazu. Kunst- und Kulturliebhaber stöbern gerne an den Buchständen, die wie eine Perlenkette am Ufer des Flusses aufgereht sind.
Wie Mann sieht, waren wir nicht die Ersten, die einen romantischen Spaziergang an der Seine genossen haben.
Liebesschloss an einer Seine-Brücke.
Wenn man von den schönsten Sehenswürdigkeiten von Paris spricht, denkt man neben dem Eiffelturm in erster Linie an die berühmte Kathedrale Notre-Dame und die strahlend weiße Kirche Sacré-Coeur, die sich ganz oben auf dem Montmartre-Hügel befindet. Im Inneren von Notre-Dame de Paris hatte ich auch endlich ein wenig Gelegenheit, meine neue Kamera etwas ausgiebiger zu testen.
Die riesige Kathedrale ist eine Insel der Ruhe im Wahnsinn der französischen Metropole. Da kann Mann auch schonmal ein Nickerchen in der Kirche machen.
Fazit: Lohnt sich ein Gay-Urlaub in Paris?
Auch wenn in Paris Hunderttausende gegen die Einführer der Homo-Ehe für schwule und lesbischen Paare demonstrierte, ist die Stadt ein Traum für schwule Touristen. Um die zahlreichen Gaysaunen, Schwulenclubs und -bars der französischen Hauptstadt zu besuchen, reicht eine Gayreise über das Wochenende natürlich nicht aus. Doch zum Glück ist Paris von Deutschland aus schnell und bequem per Auto, Zug oder dem Flugzeug zu erreichen. Und neben der riesigen Schwulenszene hat die Stadt natürlich auch noch unendlich viel Geschichte, Kunst und Kultur zu bieten. Paris ist somit der ideale Reiseziel für einen Gayurlaub!
5 Gedanken zu „Gay-Urlaub Paris – Tipps für schwule Reisen“
Ich kann die positiven Erfahrungen nur bestätigen, in Paris gibt es wirklich für jeden etwas. Äußerdem gehen die meisten sehr locker mit erotischen Dingen um und sind oft sehr leidenschaftlich. Hier fehlt noch ein Bericht über Südfrankreich, tolle Gegend mit hinreißenden Männern!
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Gay-Urlaub in Paris. Mein Onkel ist queer und möchte seinen Freund in Paris besuchen und einige neue Produkte kaufen. Gut zu wissen, dass Paris für seine Fülle an hübschen Männern bekannt ist.
Hallo Pierre, ich freue mich, dass ich dir helfen konnte. Ich hoffe, dass dein Onkel in Paris etwas Schönes gekauft hat!