Gay-Reisen Tunesien: Wichtige Tipps für schwule Urlauber

Gay Reisen Tunesien

(Aktualisiert) Immer wieder berichten mir schwule Freunde von aufregenden Sexabenteuern in Tunesien. Warum ist das nordafrikanische Land bei homosexuellen Urlaubern so beliebt? Und was müssen schwule Männer auf Gay-Reisen in Tunesien beachten? All das verrate ich dir heute in meinem Reiseblog!

Gayreisen Tunesien: Was müssen schwule Männer beachten?

Wie in jedem muslimischen Land wirst du in Tunesien keine „offiziellen“ Gay Clubs und LGBT-Bars finden, wir wir es aus westlichen Ländern kennen. Auch solltest du mit deinem Freund oder einem anderen Mann nicht Hand in Hand auf der Straße herumlaufen (auch wenn einheimische Männer dies häufig tun – doch dies ist kein Zeichen von Homosexualität: In arabischen Ländern ist es ganz normal, das heterosexuelle Männer mit ihrem besten Freund Hand in Hand spazieren gehen!) oder gar in der Öffentlichkeit knutschen. Doch wer schwule Kontakte sucht, wird auch im Tunesien-Gayurlaub fündig!

Bitte beachte auch:

Homosexualiät: Wie ist die gesetzliche Lage?

Als schwuler Mann sollte man in Tunesien nicht unbedingt mit Fetischkleidung oder Piercings auffallen. Auch von Sex am Strand ist in Tunesien abzuraten. Denn in Tunesien ist Homosexualität verboten! Die öffentliche Zurschaustellung homosexueller Zuneigung – und dazu zählt auch das zufällige „Ertappt werden“ im Hotelzimmer – ist illegal.

Die uralte arabische Tradition der Bisexualität wird geleugnet und im Koran – ähnlich wie in der Bibel – als „Sodom und Gomorrha“ mit der Homosexualität gleichgesetzt und als Negativbeispiel der Unzucht zugeordnet. Homosexualität verstößt demnach gegen den Willen Allahs und ist somit Hodûd, eine Straftat.

Gleichgeschlechtliche Sexualität kann nach § 230 Strafgesetzbuch mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. Das Alter des Verurteilten spielt dabei keine Rolle. Die Strafverfolgungsbehörden machen auch vor Ausländern nicht halt. Diese Strafe wird jedoch nur sehr selten verhängt.

Eine gezielte Verfolgung Homosexueller findet jedoch nicht statt. Eine Liberalisierung in diesem Bereich ist jedoch vorerst nicht zu erwarten. Schwule und Lesben werden in Tunesien nach wie vor stark diskriminiert.

Gleichzeitig gibt es in Tunesien in allen Landesteilen eine sehr schwulenfreundliche Welt. Da sind die maurischen Bäder, die nur für Männer zugänglich sind. Da sind die Strände in den Touristengebieten, die Kellner in den Hotels und Restaurants oder die normale Begegnung auf der Straße. Der klassische Blickkontakt von Mann zu Mann ist in Zeiten von Grindr und Gayromeo zwar in Vergessenheit geraten, funktioniert aber nach wie vor weltweit.

Tatsächlich ist die Zahl schwuler Touristen in Tunesien sehr hoch – und schwule Männer reisen nicht ohne Grund in dieses Land! Tunesien ist so etwas wie das Thailand der arabischen Welt! Vor allem ältere Schwule verbringen hier gerne ihren Urlaub. Die ‚aktive Rolle‘ kommt dabei meist den einheimischen Männern zu. Das betrifft nicht nur den Sex, sondern auch das Kennenlernen. Tunesier suchen sich ihre (Sexual-) Partner gerne selbst aus – und zeigen ihr Interesse auch sehr schnell. Freunde erzählten mir, dass sie bereits im Taxi vom Flughafen zum Hotel den ersten Kontakt mit einem tunesischen Mann hatten.

Prostitution & Sextourismus in Tunesien

Prostitution und Sextourismus sind in Tunesien keine Seltenheit. Viele Tunesier bieten ihren Körper für Geld an.

Am Strand und auf den Promenaden wird der schwule Tourist schnell von jungen, aber auch älteren Callboys angesprochen. Sie tun dies sehr geschickt und eher diskret. Wichtig ist, dass der Tunesier den Kontakt herstellt. In der Regel beginnt das Gespräch mit der Frage: „Bist du allein oder mit deiner Frau/Freundin hier? Ein „Ja, allein/ein Freund begleitet mich“ ist das Outing. Danach folgt eine Einladung in ein nahe gelegenes Café, wo das Kennenlernen – unter den anderen Gästen – unauffällig vonstatten geht.

Allerdings sollte man sich immer bewusst sein, dass es dem Gegenüber wahrscheinlich nicht um eine zarte Romanze geht, sondern eher um eine „Geschäftsbeziehung“. Wie in den meisten orientalischen Ländern hängt der Preis von deinem Verhandlungsgeschick ab. Die meisten tenesischen Stricher nehmen ca. 20-30 Dinar für Sex (das entspricht etwa 6-10 Euro). Du solltest dabei allerdings auf dein Smartphone aufpassen, denn diese werden nach dem Akt häufig gestohlen!

Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Auch ohne Geld ist es in Tunesien relativ einfach, einen Mann ins Bett (oder sonst wohin) zu bekommen. Es soll sogar schwule Touristen geben, denen die Aufdringlichkeit der tunesischen Männer zu extrem ist!

Vorsicht: Das Risiko, nach dem Schäferstündchen in ernsthafte Schwierigkeiten mit der Polizei zu geraten oder Opfer von Erpressung zu werden, ist nicht gering.

Gay-Urlaub in Tunesien: Wo sind die besten Orte?

In den Touristenhochburgen siegt die (kommerzielle) Gastfreundschaft eindeutig über die Homophobie. Ich rate jedoch zu einem diskreten Auftreten, besonders wenn man als schwules Paar reist. Dennoch ist Tunesien ist durchaus ein beliebtes Gay-Reiseziel.

Gleichgeschlechtliche Ausländer, die sich ein Hotelzimmer teilen, sind in Tunesien jedoch durchaus üblich. Wie in jedem anderen Land auch, wird das Hotelpersonal wahrscheinlich annehmen, dass ihr einfach nur befreundet oder verwandt seid. Viele Hotels der gehobenen Kategorie drücken bei schwulen Ausländern auch einfach ein Auge zu.

Beliebte Orte für einen Gay-Urlaub in Tunesien sind z.B.:

  • Hammamet
  • Monastir
  • Sousse

Diese drei Städte bieten eine einzigartige Mischung aus touristischer Infrastruktur, kulturellen Sehenswürdigkeiten und einer vergleichsweise liberalen Haltung gegenüber internationalen Gästen, die sie von anderen Orten des Landes unterscheidet.

Hammamet: Lange Tradition der Gastfreundschaft

Hammamet lockt seine Besucher mit einer langen Tradition der Gastfreundschaft. Als eine der ersten Touristenhochburgen Tunesiens hat die Stadt eine offene und tolerante Atmosphäre entwickelt.

Die schönen Strände und die reiche Kultur, die sich in der Altstadt und der Festung manifestiert, machen Hammamet zu einem idealen Urlaubsort. Hinzu kommen zahlreiche Bars, Restaurants und Hotels, die für ihre freundliche und einladende Haltung gegenüber der LGBT-Gemeinschaft bekannt sind.

Monastir: Historischer Charme und Erholung

Monastir bietet Urlaubern eine einzigartige Kombination aus historischem Charme und entspannter Atmosphäre. Die Stadt ist zwar kleiner als andere tunesische Zentren, doch ihre beeindruckenden historischen Stätten, wie der Ribat und das Mausoleum Habib Bourguibas, die schönen Strände und die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten machen sie zu einem attraktiven Reiseziel. Die überschaubare Größe und der gemächliche Rhythmus sind besonders attraktiv für alle, die einen erholsamen Urlaub suchen.

Sousse: Lebendige Geschichte trifft modernes Leben

Sousse besticht durch seine lebendige Mischung aus alter Geschichte und modernem Stadtleben. Die Stadt ist schön und sicher. Die Medina, ein faszinierendes Labyrinth aus Geschichte und Kultur, steht unter dem Schutz der UNESCO. Man kann das Kolosseum besichtigen und es gibt einen schönen Jachthafen.

Abseits der historischen Stätten lockt Sousse mit herrlichen Stränden und einem abwechslungsreichen Nachtleben. Cafés, Bars und Clubs zeichnen sich durch eine weltoffene Atmosphäre aus, die auch internationale Besucher anzieht. Die Vielfalt der Unterkünfte in Sousse unterstreicht die Gastfreundschaft der Stadt, die von luxuriösen Resorts bis hin zu gemütlichen Gästehäusern reicht.

Kulturelle und touristische Highlights

Neben der LGBT-Szene hat Tunesien auch kulturell und historisch viel zu bieten. Die antiken Ruinen von Karthago, die prachtvolle Medina von Tunis und die atemberaubenden Strände von Djerba sind nur einige der Highlights, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Diese Sehenswürdigkeiten bieten allen Besuchern, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Erlebnis.

Fazit

Schwule Urlauber müssen sich der möglichen Risiken in Tunesien bewusst sein. Wie alle Reisenden sollten sie die lokale Kultur und die Gesetze des Landes respektieren und öffentliche Zuneigung und Intimität vermeiden.

Insgesamt ist es bedauerlich, dass LGBTQ+-Reisende in Tunesien nicht die gleichen Freiheiten und Rechte genießen können wie in anderen Ländern. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies in Zukunft ändert und Tunesien zu einem sichereren und freundlicheren Reiseziel für alle Reisenden wird. Insgesamt kommt es darauf an, wie wohl man sich als schwule Mann bei einem Urlaub unter diesen Umständen fühlt.

Hast du bereits Erfahrungen auf Gayreisen in Tunesien gesammelt? Dann freue ich mich über einen Kommentar unter diesem Artikel!

Ein Gedanke zu „Gay-Reisen Tunesien: Wichtige Tipps für schwule Urlauber

  1. Ich war das erste mal 1981 in Tunesien. Da waren die Menschen dort noch ausgesprochen freundlich und naiv. Ohne jede Aggression und Bosheit. Ganz einfach nur lieb.
    Das änderte sich als Sie immer mehr Zugang zu Satelliten Fernsehen hatten und die Verderbtheit des angehimmelten Europas sahen. Das letzte mal war ich 1990 dort. Die Wende und die damit verbundene Reisefreiheit des Ostens gaben diesem Land den Rest. Es ging nur noch um GELD! Wenn ich mir heute aktuelle Videos dieses Landes anschaue erkenne ich es sowie seine Bewohner nicht wieder.

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