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Gayreisen Tunesien 2023: Tipps für schwule Urlauber

Gay Reisen Tunesien

Immer wieder berichten mir schwule Freunde von aufregenden Sexabenteuern in Tunesien. Warum ist das nordafrikanische Land bei homosexuellen Urlaubern so beliebt? Und was müssen schwule Männer auf Gayreisen in Tunesien beachten? All das verrate ich dir heute in meinem Reiseblog!

Gayreisen Tunesien: Was müssen schwule Männer beachten?

Wie in jedem muslimischen Land wirst du in Tunesien keine „offiziellen“ Gay Clubs und Bars finden, wir wir es aus westlichen Ländern kennen. Auch solltest du mit deinem Freund oder einem anderen Mann nicht Hand in Hand auf der Straße herumlaufen (auch wenn einheimische Männer dies häufig tun – doch dies ist kein Zeichen von Homosexualität: In arabischen Ländern ist es ganz normal, das heterosexuelle Männer mit ihrem besten Freund Hand in Hand spazieren gehen!) oder gar in der Öffentlichkeit knutschen. Doch wer schwule Kontakte sucht, wird auch im Tunesien-Gayurlaub fündig!



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Bitte beachte auch: Mein Artikel über Gay-Reisen in muslimische Länder.

Homosexualität in Tunesien

Homosexualität ist in Tunesien illegal. Nach Artikel 230 des Strafgesetzbuches kann gleichgeschlechtlicher Sex mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Diese Strafe wird jedoch nur sehr selten verhängt. Dennoch werden Schwule und Lesben in Tunesien stark diskriminiert.

Gleichzeitig gibt es in Tunesien eine sehr gayfreundliche Welt in allen Landesteilen. Da sind die maurischen Bäder, die nur für Männer zugänglich sind. Da sind die Strände der Touristenzonen, die Kellner in den Hotels und Restaurants oder die normale Begegnung auf der Straße. Der klassische Blickkontakt von Mann zu Mann ist in Zeiten von Grindr und Gayromeo zwar in Vergessenheit geraden, funktioniert jedoch nach wie vor weltweit.

Tatsächlich ist die Zahl schwuler Touristen in Tunesien sehr hoch – und die homosexuellen Männer reisen nicht ohne Grund in das Land! Tunesien ist sozusagen das Thailand der arabischen Welt! Besonders ältere Schwule verbringen hier gerne ihren Urlaub. Dabei steht die ‚aktive Rolle‘ in der Regel den einheimischen Männern zu. Das bezieht sich nicht nur auf den Sex, sondern auch auf das Kennenlernen. Tunesier suchen sich ihre (Sexual-) Partner gerne selbst aus –  und zeigen auch sehr schnell, dass sie Interesse haben. Freunde berichteten mir, dass Sie bereits im Taxi vom Flughafen zum Hotel den ersten Kontakt zu einem tunesischen Mann geknüpft hatten.

Prostitution & Sextourismus in Tunesien

Prostitution und Sextourismus in Tunesien sind keine Seltenheit. Viele Tunesier bieten ihren Körper auch für Geld an. Am Strand und auf den Promenaden wird der schwule Tourist schnell von jungen, aber auch älteren Tunesiern angesprochen. Das machen sie ganz geschickt und ziemlich diskret. Dabei ist es unbedingt erforderlich, dass der Tunesier den Kontakt aufnimmt. In der Regel beginnt das Gespräch mit der Frage: „Bist du allein hier oder mit deiner Frau/Freundin“? Ein „Ja, allein/ ein Freund begleitet mich“ ist das Outing. Danach erfolgt eine Einladung in ein nahes Café, in dem das Kennenlernen – inmitten der anderen Gästen – unauffällig von statten geht. Du solltest dabei jedoch stets im Hinterkopf behalten, dass es deinem Gegenüber höchstwahrscheinlich nicht um eine zärtliche Romanze, sondern vermutlich eher um eine „geschäftliche Beziehung“ geht. Wie in den meisten orientalischen Ländern hängt der Preis von deinem Verhandlungsgeschick ab.


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Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Auch ohne Geld ist es in Tunesien relativ einfach, einen Mann ins Bett (oder wohin auch immer) zu kriegen. Es soll sogar schwule Touristen geben, denen die Aufdringlichkeit der tunesischen Männer zu extrem ist!

Wie ist die gesetzliche Lage?

Als schwuler Mann solltest du in Tunesien jedoch nicht unbedingt mit einem Fetisch-Outfit oder Piercings auffallen. Auch von Sex am Strand in Tunesien ist abzuraten. Denn Homosexualität ist in Tunesien verboten! Die öffentliche Zurschaustellung homosexueller Zuneigung – und darunter zählt auch ein zufälliges „Ertappt werden“ im Hotelzimmer – ist illegal.

Die überlieferte arabische Tradition der Bisexualität wird geleugnet und vom Koran – ähnlich der Bibel – im Gleichklang mit der Homosexualität als „Sodom und Gomorrha“ abgetan und als Negativ-Beispiel der Unzucht zugeordnet. Homosexualität verstößt somit gegen Allahs Willen und ist deshalb Hodûd, eine Straftat. Diese wird in Tunesien nach Artikel 230 mit einer Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren geahndet. Das Alter des Verurteilten spielt dabei keine Rolle.

Gayurlaub in Tunesien: Wo sind die besten Orte?

Dennoch ist Tunesien ist durchaus ein beliebtes Gay-Reiseziel. Beliebte Orte für einen Gay-Urlaub in Tunesien sind z.B.:

  • Hammamet
  • Monastir
  • Sousse

In den Touristenhochburgen siegt die (kommerzielle) Gastfreundschaft eindeutig über die Homophobie. Ich rate jedoch zu einem diskreten Auftreten, besonders wenn man als schwules Paar reist.

Fazit

Schwule Urlauber müssen sich der möglichen Risiken in Tunesien bewusst sein. Wie alle Reisenden sollten sie die lokale Kultur und die Gesetze des Landes respektieren und öffentliche Zuneigung und Intimität vermeiden.

Insgesamt ist es bedauerlich, dass LGBTQ+-Reisende in Tunesien nicht die gleichen Freiheiten und Rechte genießen können wie in anderen Ländern. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies in Zukunft ändert und Tunesien zu einem sichereren und freundlicheren Reiseziel für alle Reisenden wird.

Hast du bereits Erfahrungen auf Gayreisen in Tunesien gesammelt? Dann freue ich mich über einen Kommentar unter diesem Artikel!

 

Ein Gedanke zu „Gayreisen Tunesien 2023: Tipps für schwule Urlauber“

  1. Ich war das erste mal 1981 in Tunesien. Da waren die Menschen dort noch ausgesprochen freundlich und naiv. Ohne jede Aggression und Bosheit. Ganz einfach nur lieb.
    Das änderte sich als Sie immer mehr Zugang zu Satelliten Fernsehen hatten und die Verderbtheit des angehimmelten Europas sahen. Das letzte mal war ich 1990 dort. Die Wende und die damit verbundene Reisefreiheit des Ostens gaben diesem Land den Rest. Es ging nur noch um GELD! Wenn ich mir heute aktuelle Videos dieses Landes anschaue erkenne ich es sowie seine Bewohner nicht wieder.

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