Empire State Building, Broadway und Times Square – die amerikanische Metropole New York City bietet Urlaubern ein Highlight nach dem anderen. Vielseitige Stadtviertel, ein aufregendes Nachtleben und eine ganz besondere Atmosphäre locken zu jeder Jahreszeit hunderttausende Besucher in den Big Apple, darunter auch zahlreiche Reisende aus der LGBT-Community. Hält die wohl berühmteste Stadt der Welt auch in Sachen Gay-Szene das, was sie verspricht? Wo befinden sich die Hotspots für schwule Männer und wie lässt es sich in New York schwul feiern? Ich verrate Euch die besten Tipps für einen Gay-Urlaub in New York!
Gay-Urlaub in New York: Die besten Tipps
New York ist ebenso multikulturell, wie es tolerant ist. Über 8 Millionen Menschen bevölkern die New Yorker Stadtteile Manhattan, Brooklyn & Co. Auf engstem Raum leben hier Menschen aus aller Welt, mit allen Lebensstilen und allen religiösen Strömungen nebeneinander. Bei dieser Kombination schafft man es fast nicht, aufzufallen. Schwule Paare gehören genauso zum Straßenbild von New York wie orthodoxe Juden in traditioneller Kleidung. Gemeinsam in ein Hotel einzuchecken oder in einem romantischen Restaurant zu essen ist für homosexuelle Paare problemlos und ohne skeptische Blicke möglich. Die Ehe für homosexuelle Paare ist im Bundesstaat New York seit 2011 möglich und wurde damit mehrere Jahre vor dem landesweiten Gesetzesbeschluss legalisiert. Mittlerweile steht die Ehe schwulen und lesbischen Paaren in ganz Amerika offen. Während es vor allem in ländlichen Gegenden noch zu nicht-staatlicher Diskriminierung kommen kann, ist Homosexualität in den großen Städten der USA vollständig akzeptiert. Neben New York gilt vor allem San Francisco als Mekka der schwulen Szene in den Vereinigten Staaten von Amerika.
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Schwule Reisen New York: Gay Clubs und Partys
Die Stadt, die niemals schläft, hat natürlich auch in Sachen schwule Clubs und Bars einiges zu bieten. 24 Stunden in New York reichen eigentlich nicht aus, um die Stadt zu entdecken – wir haben es trotzdem versucht. Die Stadtteile Chelsea und The Village gelten traditionell als schwulenfreundliche Viertel, in den letzten Jahren hat sich die Szene aber auf ganz New York ausgeweitet. Teilweise richten sich schwule Lokale auch an spezielle ethische Minderheiten, so treffen sich zum Beispiel schwule Männer mit latein- und südamerikanischen Wurzeln im Viertel Jackson Heights. Andere Männer sind aber dort ebenso willkommen. Das Nachtleben in New York verändert sich ständig. Clubs werden über Nacht zum angesagtesten Treffpunkt der Stadt, nur um wenige Monate später schon wieder in Vergessenheit geraten zu sein. Eine Institution ist das Stonewall Inn, eine Bar, die historischer Schauplatz der Bewegung für Schwulenrechte war. Sie befindet sich in der Christopher Street, die noch heute namensgebend für viele Pride-Paraden weltweit ist. Das Boxers in Chelsea ist die schwule Version von Sportbars wie Hooters. Hier servieren junge Männer in knappen Shorts Bier und Chicken Wings, während auf den Bildschirmen American Football und Basketball läuft.
Die angesagteste LGBT-Party der Stadt ist GHE20GOTH1K (ausgesprochen: Ghetto Ghotic). Die Underground-Partys sind der Treffpunkt der kreativen Szene und finden in schmutzige Spots und Lagerhäusern statt. Wechselnde Gast-DJs mixen einen erfrischend obskuren Musikmix aus robotischen Hardstyle, Staccato Reggaeton, House, Techno und Breakbeat, zerhacktem Rap, Vogue, Bass Music, Gothic und Diva-Soul.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass GHE20G0TH1K das New Yorker Nachtleben aufgemischt hat. GHE20G0TH1K ist nicht nur ein Trend, sondern echter Ausdruck der jüngsten Generation der Stadt und ihrer neuesten Kultur. Eine Party, bei der jeder cool aussah, aber nie zu cool war, um Spaß zu haben. Die Party bietet einen sicheren Platz für die alle „Ausgestoßenen“ des Nachtlebens – ob Frauen, Schwule oder Ghetto Kids – um zusammen zu feiern.
Die beiden New Yorker Gay Saunas East Side Club und West Side Club haben rund um die Uhr geöffnet. Erstere wird vor allem von älteren Männern besucht, zweitere zieht Männer allen Alters an. Trotz der Größe der Gay Scene in New York können Saunas und Cruising Bars weder in Anzahl noch Vielfalt mit jenen in Westeuropa mithalten. Viele dieser Einrichtungen mussten in den Achtziger Jahren geschlossen werden und wurden nie mehr wiedereröffnet. Freizügige Partyatmosphäre findet man als schwuler Besucher auf themenbezogenen Parties, die durch Flyer in Gay Bars und im Internet beworben werden. Auch viele Hotels, vor allem im Greenwich Village, haben aktuelle LGBT-Eventkalender an der Rezeption aufliegen. Am besten informiert man sich aber auch bei den New Yorkern selbst: Wie alle Amerikaner sind auch die homosexuellen New Yorker beim Ausgehen immer für einen Small Talk zu haben und können garantiert die gerade angesagtesten Gay Clubs für schwule Männer empfehlen.
Wir besuchten New York im Rahmen unserer Transatlantik-Kreuzfahrt mit der Queen Mary 2.