Vor einem Jahr haben wir im Urlaub auf Gran Canaria ein paar nette Jungs aus Ungarn kennengelernt. Nachdem wir über viele Monate per Skype in Kontakt standen, haben wir uns dazu entschlossen, unsere neuen Freunde in der ungarischen Hauptstadt zu besuchen.
Im Gegensatz zu Prag, findet man im Zentrum von Budapest noch jede Menge sozialistischen Ostblock-Charme. Nur sehr wenige Häuser wurden renoviert, manche Straßenzüge erscheinen fast komplett baufällig. Doch nachdem mich Prag mit seinen Touristenmassen eher an Disneyworld erinnert hatte, machte das für mich den besonderen Charme der ungarischen Metropole aus. Dafür bekommt man in Budapest auch noch einen ganz guten Eindruck davon, wie einzelne Bezirke einer Großstadt vor der Gentrifizierung aussehen. Vor meinem geistigen Auge sehe ich aber schon jetzt die Hipster in den Straßencafés einen Latte Machiatto schlürfen (falls sich Ungarn bis dahin nicht doch schon in einen Nazi-Staat verwandelt hat). Und während man sich in der tschechischen Hauptstadt an der Moldau eher wie in Würzburg fühlt, erinnert Budapest mit seiner imposanten Architektur, dem chaotischen Straßenverkehr und allgegenwärtigem Lärm dann tatsächlich ein wenig an Paris…
Der absolute Touristen-Magnet in Budapest in die berühmte Fischerbastei. Von hier oben aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die Donau und das ungarische Parlament. Das imposante Gebäude ist 268 Meter lang und ein weiteres Wahrzeichen Budapests. Als Vorbild des Parlamentsgebäudes diente der Palace of Westminster, Sitz des britischen Parlaments in London.
Magic Castle: Die Fischerbastei in Budapest erinnern mit seinen Türmen an ein Schloß aus einem japanischen Jump’n’Run-Spiel und könnte auch wunderbar als Kulisse für einen Fantasy-Film dienen.
Tauben auf einem Draht in Budapest. So sieht es fast überall in der Budapester Innenstadt aus: Ein Großteil der Häuser wartet seit dem Fall des eisernen Vorhangs bis heute auf eine Renoviereung. Das macht für mich aber auch den Charme der Stadt aus.
Straßenbahn in Budapest. In dem Gebäude im Hintergrund wohnt einer unserer ungarischen Freunde. Die Wohnungen in den Häusern sind groß und wunderschön. Für die Bewohner kann man nur hoffe, dass die Gentrifizierung hier noch eine Weile auf sich warten lässt.
Blick in den Innenhof eines Budapester Stadthauses.
Friseursalon in Budapest.
Unterwegs in der Budapester Metro, nach der London Underground die zweitälteste U-Bahn der Welt. Sie wurde anlässlich der Millenniumsfeiern zur tausendjährigen Landnahme der Ungarn im Jahre 1896 in Betrieb genommen und muss sich nicht hinter den U-Bahnen anderer europäischer Metropolen verstecken, auch wenn das Netz nur aus vier Linien mit insgesamt 38,3 Kilometern Länge und 52 Stationen, von denen drei oberirdisch liegen, besteht.
In der Innenstadt von Budapest gibt es kaum renovierte Gebäude.
Das beeindruckende Dach der Budapester Matthiaskirche bei Nacht.
Budapest – die Stadt der Laternen. Überall in der Stadt findet man diese historisch anmutenden Leuchtmittel.
Blick von der Margaretenbrücke auf die Donau, das Parlament und den Gellert-Hügel. Fast alle wichtigen Sehenswürdkeiten in Budapest liegen wie an einer Perlenkette aufgereiht am Ufer des Flusses.
Umkleidekabinen im Kiraly Bad. Das Thermalbad ist einnes der ältesten noch in Betrieb befindlichen Bäder in Ungarn. Früher war es ein „Men only“-Bad und beliebter Treffpunkt für Homosexuelle. Mittlerweile haben jedoch auch Frauen Zutritt zum Kiraly Bad. Trotzdem trifft man hier immer noch viele schwule Männer. Wie uns unser ungarischer Freund berichtete, gibt es jedoch nicht mehr so viel Cruising-Action wie früher. Ein wenig Fummeln im Whirlpool ist aber immer noch möglich. Aufgrund des niedrigen Eintrittspreises trifft man im Kiraly Bad vor allem Einheimische und nur sehr wenige Touristen.
Diesen David-Beckham-Fan trafen wir bei unserem Spaziergang auf der Margareteninsel in Budapest.
4 Gedanken zu „Impressionen aus Budapest“