Flugreisen haben sich für mich zu einem echten Albtraum entwickelt. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als das Fliegen für mich ein absolutes Highlight war. Ein Flugzeug zu besteigen war für mich ein Moment der Vorfreude und Aufregung. Schon Tage vorher packte mich die Aufregung, ich stellte mir vor, wie ich in meinem Sitz sitze, das Flugzeug beschleunigt und schließlich abhebt – ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer.
Doch mit der Zeit hat sich etwas verändert. Was früher eine Quelle der Freude war, ist jetzt eine Quelle des Unbehagens und des Stresses. Diese Veränderung meiner Einstellung zum Fliegen geschah nicht über Nacht. Es war ein schleichender Prozess, der durch eine Reihe von Erfahrungen und Erkenntnissen genährt wurde.
Herausforderungen bei der Anreise zum Flughafen
Die Probleme einer Flugreise beginnen immer öfter schon lange bevor ich den Flughafen erreiche. Staus auf der Autobahn sind eine meiner größten Sorgen. Jedes Mal, wenn ich zum Flughafen fahre, ist es ein Kampf gegen die Zeit. Wenn ich im Stau stehe und auf die Uhr schaue, wächst die Angst, meinen Flug zu verpassen. Diese Momente sind gefüllt mit Stress und Frustration, weit entfernt von der einstigen Vorfreude auf das Fliegen.
Doch nicht nur die Anreise mit dem Auto kann aufgrund von Unfällen oder Baustellen auf der Autobahn problematisch sein. Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat ihre Tücken. Bahnstreiks und Zugausfälle sind ein weiteres großes Ärgernis. Die Unvorhersehbarkeit dieser Situationen macht eine verlässliche Reiseplanung schwierig. Oft genug stand ich ratlos und frustriert am Bahnhof, weil der Zug, auf den ich angewiesen war, entweder ausgefallen oder stark verspätet war.
Diese Erfahrungen haben mich gelehrt, dass der Weg zum Flughafen oft genauso herausfordernd sein kann wie der Flug selbst. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass ich Flugreisen heute vermeide.
Stressige, unwürdige Abfertigung am Flughafen
Sobald ich den Flughafen erreiche, beginnt ein neues Kapitel meiner Reiseherausforderungen. Lange Warteschlangen sind allgegenwärtig.
Ob beim Check-in, bei der Sicherheitskontrolle oder beim Boarding: Das ständige Anstehen ist eine Geduldsprobe. Stundenlanges Stehen, umgeben von hunderten anderen Reisenden, hat die einstige Aufregung und Vorfreude auf den Flug fast vollständig verdrängt. Diese endlos erscheinenden Wartezeiten zehren an meinen Kräften und tragen zu einem allgemeinen Unwohlsein bei.
Noch belastender empfinde ich die Sicherheitskontrollen. Hier fühle ich mich oft meiner Würde und meiner Privatsphäre beraubt. Die Prozedur, Schuhe und Gürtel auszuziehen, elektronische Geräte zu entfernen und in langen Schlangen zu warten, um dann durchleuchtet zu werden, kommt mir vor wie das Verladen von Vieh. Die Sicherheitskontrollen sind ein notwendiges Übel für die Sicherheit aller, aber für mich bedeuten sie vor allem Stress. Vor lauter Hektik habe ich schon mal eine Jacke auf dem Flughafen von Gran Canaria vergessen (was ich erst bei der Ankunft im winterlichen Deutschland bemerkte).
Fliegen fühlt sich an wie eine Strafe
Sobald ich das Flugzeug betrete, setzt sich die Reihe negativer Gefühle fort.
Eines der größten Probleme sind die engen und unbequemen Sitze. Da die Fluggesellschaften ihre Flugzeuge immer dichter bestuhlen, um mehr Passagiere unterzubringen, wird der Platz immer knapper. Beinfreiheit ist ein Luxus von gestern. Besonders auf Langstreckenflügen, auf denen man stundenlang in derselben Position verharren muss, wird dies spürbar. Die Enge und der mangelnde Komfort führen nicht nur zu körperlichen Beschwerden, sondern auch zu einem Gefühl der Beklemmung.
Ein absoluter Horror ist für mich mittlerweile das Bewusstsein, mit dem Flugzeug in einer Metallröhre zu reisen, die mit hoher Geschwindigkeit durch die Luft fliegt. Die Vorstellung, auf so engem und unnatürlichem Raum eingeschlossen zu sein, ohne jederzeit aussteigen zu können, macht mir Angst.
Hinzu kommt der Umgang mit unfreundlichen und rücksichtslosen Mitreisenden. Sei es der Fahrgast, der plötzlich die Sitzlehne nach hinten klappt, oder derjenige, der sich lautstark mit Freunden oder Verwandten unterhält, ohne auf seine Umgebung Rücksicht zu nehmen – solche Verhaltensweisen tragen wesentlich zu einer angespannten und unangenehmen Atmosphäre bei. Der absolute Tiefpunkt war ein betrunkener Russe als Sitznachbar auf einem Flug nach Ägypten.
Diese Unannehmlichkeiten im Flugzeug haben dazu beigetragen, dass ich mich heute oft frage, ob der Zweck der Reise diese Strapazen wirklich rechtfertigt. Sie sind ein weiterer Grund, warum ich mich zunehmend vom Fliegen abwende und andere Reisemöglichkeiten in Betracht ziehe.
Kostenfalle: (Fehlender) Service an Bord
Neben den physischen und psychischen Unannehmlichkeiten des Fliegens stelle ich immer wieder fest, dass der Service an Bord zunehmend zur Kostenfalle wird.
Die Zeiten, in denen eine Sitzplatzreservierung oder eine Mahlzeit im Flugpreis inbegriffen waren, sind längst vorbei. Heute wird fast alles extra berechnet. Wenn ich einen bestimmten Sitzplatz reservieren möchte, um etwas mehr Beinfreiheit zu haben oder einfach nur, um sicher zu gehen, dass ich am Fenster (oder am Gang) sitzen kann, muss ich extra bezahlen.
Auch das Essen an Bord ist ein Thema für sich. Früher gab es selbst auf einem Kurzstreckenflug nach Mallorca eine warme Mahlzeit – ohne Aufpreis. Heute ist das kaum noch der Fall. Stattdessen werden überteuerte Snacks und Getränke angeboten, deren Qualität oft zu wünschen übrig lässt.
Verzicht auf Langstreckenflüge
Nach all diesen negativen Erfahrungen mit dem Fliegen habe ich einige persönliche Entscheidungen für meine zukünftigen Reisepläne getroffen.
Die wichtigste Entscheidung ist, Langstreckenflüge zukünftig zu vermeiden. Die Kombination aus unbequemen Flugbedingungen, Stress am Flughafen und mangelndem Service macht solche Flüge für mich nicht mehr akzeptabel. Die Vorstellung, stundenlang auf engstem Raum zu sitzen, ist für mich zum Alptraum geworden.
Diese Entscheidung bedeutet auch, dass ich bestimmte Reiseziele, die nur mit Langstreckenflügen erreichbar sind, nicht mehr besuchen werde. Es war keine leichte Entscheidung, vor allem für einen Reiseblogger, der die Welt entdecken will. Aber ich habe gelernt, dass es wichtig ist, auf mein Wohlbefinden zu achten und Reiseentscheidungen zu treffen, die für mich Sinn machen. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich Orte wie Südamerika, Asien oder Australien in diesem Leben wohl nicht mehr sehen werde. Das ist ein Kompromiss, den ich einzugehen bereit bin.
Für Reisen innerhalb Europas, wo die Flugzeit überschaubar ist, sehe ich Kurzstreckenflüge nach wie vor als Option. Allerdings wähle ich solche Flüge heute bewusster aus und wäge genau ab, ob der Komfort und die Zeitersparnis die möglichen Unannehmlichkeiten aufwiegen.
Alternative: Roadtrips statt Flugreisen
Schon vor einigen Jahren habe ich meine Vorliebe für das Reisen mit dem Auto entdeckt. Das Fahren auf offenen Straßen bietet mir eine Freiheit, die ich im Flugzeug nie gefunden habe. Es gibt kein Gedränge, keine engen Sitze, und ich kann meine Route und meinen Zeitplan selbst bestimmen.
Meine Liste der geplanten Reiseziele in Deutschland und Europa ist schon lang und vielfältig. In Deutschland möchte ich den malerischen Schwarzwald erkunden, die vielfältige Natur und Kultur Bayerns erleben und die ruhige Schönheit des Sauerlandes genießen. Jede dieser Regionen hat ihren eigenen Charme und bietet einzigartige Erlebnisse, ohne dass man um die halbe Welt fliegen muss.
Auch jenseits der deutschen Grenzen gibt es viele spannende Reiseziele mit dem Auto zu entdecken. Ganz oben auf meiner Liste steht Skandinavien mit seinen atemberaubenden Landschaften. Die Weite und Ruhe des Nordens zieht mich magisch an. Ebenso faszinieren mich die vielfältigen Kulturen und Landschaften Osteuropas. Italien mit seiner reichen Geschichte, seiner hervorragenden Küche und seinen beeindruckenden Kunstschätzen sowie Frankreich mit seinen malerischen Landschaften und weltberühmten Städten sind weitere Ziele, die ich mit dem Auto bereisen möchte.
Die Freiheit und Flexibilität, die das Reisen mit dem Auto bietet, sind für mich unschätzbare Vorteile. Ich kann anhalten, wo und wann ich will, versteckte Perlen abseits der ausgetretenen Pfade entdecken und meine Reisepläne nach Belieben anpassen. Diese Art des Reisens ermöglicht es mir, die Welt in meinem eigenen Rhythmus zu entdecken.