Die Historienserie „Barbaren“ gehörte 2020 zu den großen deutschsprachigen Erfolgen auf Netflix. Sie handelt von Arminius, dem berühmten römischen Offizier mit germanischen Wurzeln, der sich bei seiner Rückkehr nach Germanien dazu entschied, die Seiten zu wechseln und daraufhin die Römer in der Varusschlacht 9 n. Chr. besiegte.
Netflix-Serie Barbaren: Wo ist der Drehort?
Dass eine TV-Serie vor meiner Haustür spielt, kommt nicht alle Tage vor. Zuletzt war dies vor etwa 20 Jahren bei der Serie „Happy Birthday“ der Fall, für die Witta Pohl in meiner Heimatstadt Hameln vor der Kamera stand. Die Handlung der Netflix-Serie Barbaren spielt zwar im Teutoburger Wald und damit in Deutschland, Drehort der ersten Staffel war allerdings Budapest.
Netflix Barbaren: Handlung
Worum geht es in der Serie? Im Jahre 9 n. Chr. halten die Römer große Teile des damals aus vielen verschiedenen Stämmen bestehende Germaniens besetzt. Das römische Reich fordert von den untereinander erbittert verfeindeten Stämmen immer höhere Tribute, die sie zunehmend weniger begleichen können. Thusnelda, die Tochter eines Cheruskerfürsten und ihr Liebhaber, der Krieger Folkwin, entwenden den Römern daraufhin durch einen Hinterhalt ihr wichtigstes Statussymbol, den goldenen römischen Adler. Daraufhin wird Arminius, ein geborener Germane, der als Kind durch die Römer seinem Stamm entzogen wurde und in Rom aufwuchs, entsandt, um den Aufständischen eine Lektion zu erteilen.
Arminius wechselt, in seiner alten Heimat angekommen, aber insgeheim die Seiten und vereint die zerstrittenen Germanenstämme hinter sich, um gegen die Römer zu kämpfen. In der berühmten Varusschlacht im Teutoburger Wald werden die Römer durch die von Arminius zusammengeführten Germanen durch einen Hinterhalt vernichtend geschlagen.
Barbaren: Wo spielt die Netflix-Serie?
Die Varusschlacht fand im Teutoburger Wald im heutigen Ostwestfalen statt. Es werden verschiedene Orte als solche, an denen die Schlacht stattfand, in Betracht gezogen. Als besonders wahrscheinlich galt lange Zeit Kalkriese im Osnabrücker Land. Allerdings äußert die Wissenschaft hieran wieder vermehrt Zweifel. Eine eindeutige Lokalisierung der Stätte des Geschehens kann somit bis heute nicht vorgenommen werden.
Erfahre mehr in meinem Reiseblog:
Teutoburger Wald: Welche Sehenswürdigkeiten gibt es?
Wer auf den Spuren Arminius‘ wandern und sich in historisch bedeutsame Gefilde begeben will, findet im Teutoburger Wald eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, die an die Varusschlacht erinnern und die urige Atmosphäre der dortigen Natur vermitteln.
Lippisches Landesmuseum Detmold „Mythos Varusschlacht“
Das Lippische Landesmuseum in Detmold ist das älteste Museum Ostwestfalen-Lippes und stellt in verschiedenen Abteilungen Kunst- und Kulturgut aus den Bereichen Früh- und Landesgeschichte, Naturwissenschaft und bildender Kunst vor.
Auch zur Varusschlacht gibt es hier einen Themenbereich. Die Abteilung „Mythos Varusschlacht“ zeigt zahlreiche Fundstücke aus der römischen Kaiserzeit, die das damalige Leben näher beleuchten. Auch das historische Leben der Hauptfiguren der Serie, Arminius und Thusnelda, lässt sich hier näher kennenlernen. Große Gemälde runden das Erlebnis rund um den Mythos „Varusschlacht“ ab.
Museum Kalkriese
Das Museum Kalkriese im Osnabrücker Land ist ganz der Varusschlacht gewidmet. Hier wird das Leben der Römer und Germanen in der Region vor 2000 Jahren genau unter die Lupe genommen. Zahlreiche Modelle, Illustrationen und Fundstücke laden zu einer Zeitreise ein. Wer sich mit den historischen Gegebenheiten des Verhältnisses zwischen Germanen und Römern auseinander setzen will, ist hier richtig.
Das Herrmannsdenkmal
Das Herrmannsdenkmal bei Detmold zeigt eine Statue des Arminius („Herrmann“). Es befindet sich im Detmolder Ortsteil Hiddessen und wurde zwischen 1835 und 1875 nach Plänen von Ernst von Bandel erbaut. Es ist Zeuge des Mythos um Arminius, der im 19. Jahrhundert weit verbereitet war und auf die Menschen auch einen identitätsstiftenden Einfluss hatte. Das Denkmal eignet sich hervorragend für einen Tagesausflug und bietet eine weitreichende Aussicht über den Teutoburger Wald.
Die Hermannshöhen
Für Wanderer sind die Herrmannshöhen die ideale Destination in Ostwestfalen. Wer sich einmal wie die Cherusker im Jahre 9 n.Chr. fühlen und urige Wälder durchstreifen will, ist hier genau richtig. Hier, wo vor 60 Millionen Jahren zusammen driftende Kontinentalplatte die Kämme des Teutoburger Waldes formten, lässt sich ein Stück Erdgeschichte bestaunen. Auf insgesamt 226 km Wanderweg können Wanderer ganz in die Flora und Fauna der Gegend eintauchen.
Die Externsteine
Die Externsteine bei Bad Meinberg sind eine bis zu 40 m hohe Sandstein-Felsformation, die zu den bekanntesten Naturdenkmälern Deutschlands zählt. Eine Treppenanlage aus dem 19. Jahrhundert sorgt für ein bequemes Besteigen dieser uralten Gebirgsformation.
Erfahre mehr in meinem Reiseblog: Ausflug zu den Externsteinen
Der Weser-Skywalk
Diese erst 2011 erbaute Aussichtsplattform ist wohl die modernste aller bisher genannten Sehenswürdigkeiten. Sie befindet sich ca. 80 Meter über der Weser auf den Hannoverschen Klippen. Von dortaus bietet sich ein wunderbarer Blick auf die umliegenden Wälder. Die Schönheit der zu Arminius‘ Zeiten noch unberührten Wälder lässt sich hier erahnen.
Welche Städte liegen im Umland?
Zu Arminius‘ Zeiten gab es zwar noch keine größeren Städte in der Region des Teutoburger Waldes. Heute aber befinden sich hier Detmold, Lemgo und Bielefeld, deren Besuch bei einer Reise in die Region auf keinen Fall ausgelassen werden sollte. Wer von seiner Reise in die Mythen der Vegangenheit ins Hier und Jetzt zurückkehren möchte, schaut sich diese modernen Städte als Abschluss seines Ausflugs zur Varusschlacht an.
Ein Gedanke zu „Netflix-Serie Barbaren: Drehort & Sehenswürdigkeiten Teutoburger-Wald“