Wohnen, wo andere Urlaub machen. Lange Zeit war mir gar nicht bewusst, dass ich in einer Region lebe, in der andere Menschen ihren Urlaub verbringen – dem Weserbergland. Erst als ich im Jahr 2015 die Patenschaft für eine Gruppe von Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak übernahmen, wurde mir klar, dass es so wieviele tolle Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele im Weserbergland gibt. Schließlich wollte ich unseren neuen Mitbürgern ihre neue Heimat von der schönsten Seite zeigen. Also nahm ich sie am den Wochenenden mit auf abwechslungsreiche Ausflüge entlang der Weser.
Die schönsten Ausflugziele im Weserbergland
Das Weserbergland erstreckt sich zwischen Hannoversch-Münden und Porta Westfalica auf beiden Seiten des Flusses Weser. Es umfasst verschiedene kleinere Mittelgebirge und Höhenzüge. Die höchste Erhebung des Weserberglandes bildet mit 527 Metern der Solling. Landschaftlich ist die Region von dicht bewaldeten Hügeln geprägt. Entsprechend vielfältig sind die Gelegenheiten zum Wandern. Darüber hinaus hat das Weserbergland auch kulturell viel zu bieten. Eine Besonderheit bilden dabei die architektonischen Zeugnisse der sogenannten Weserrenaissance, die alle in der Zeit zwischen 1520 und 1640 entstanden sind. Ich möchte Euch die schönsten Städte und Ausflugsziele im Weserbergland vorstellen. Viele davon könnt ihr kostenlos besichtigen. Sie sind ideal für einen Sonntagsausflug geeignet. Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann die malerischen Burgen und Schlösser, Kirchen, Klöster und Denkmäler zwischen Hannoversch Münden und Porta Westfalica auch im Rahmen einer Radtour auf dem Weserradweg besuchen.
Literatur über das Weserbergland
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1. 111 Orte im Weserbergland, die man gesehen haben muss
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2. Weserbergland: Lieblingsplätze zum Entdecken
Der Autor Knut Diers führt dich in seinem Buch zielsicher durch alle Weserschleifen von Hann. Münden bis Minden zu seinen Lieblingsplätzen. Dabei bleibt auch Zeit für elf Orte der Stille, die dich überraschen werden!
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3. Sagen aus dem Weserbergland
Der Sagenexperte Matthias Rickling präsentiert in seinem reich bebilderten Band die schönsten Sagen aus dem Weserbergland. Diese wunderbare Sammlung fantastischer Geschichten dich eintauchen in die Welt der Geister, Teufel und Dämonen, die in der Region ihr Unwesen trieben.
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4. DuMont Bildatlas Weserbergland
Dieser Bildatlas mit Fotos von Georg Knoll zeigtn faszinierende Panoramen und ungewöhnliche Nahaufnahmen aus dem Weserbergland. Dazu gibt es interessante Hintergrundreportagen und Specials, die aktuelle und interessante Themen aufgreifen, Infoseiten mit allen wichtigen Sehenswürdigkeiten sowie detaillierte Reisekarten.
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Hameln – Das schönste Ausflugsziel im Weserbergland
Hameln ist die inoffizielle Hauptstadt des Weserberglands. Sie ist ist in jedem Fall einen längeren Aufenthalt wert. Dort kommt selbstverständlich als erstes die Sage vom Rattenfänger in den Sinn. An dieses Ereignis wird an gleich mehreren Orten der Stadt erinnert. Den zentralen Anlaufpunkt bildet das Rattenfängerhaus in der Osterstraße. Dort findet sich eine Inschrift, die an den Zug des Fängers mit den Kindern erinnert. Auch der Name der urigen Bungelosenstraße erinnert an diese Episode: Bungelos bedeutet soviel wie trommellos, weil in dieser Straße das Musizieren im Freien verboten wurde.
Ein ähnlich schönes Beispiel der Weserrenaissance ist das so genannte Hochzeitshaus. Auch dort hat die Sage mit einem Glockenspiel ihre Spuren hinterlassen. Dieses wird drei Mal am Tag um 13:05, 15:35 sowie um 17:35 Uhr zum Klang von 37 Glocken in Gang gesetzt. In unmittelbarer Nähe befindet sich die im 13. Jahrhundert errichtete Marktkirche.
In der Umgebung von Hameln lohnt sich ein Abstecher zum westlich der Stadt gelegenen Klütturm. Dieser befindet sich auf dem 258 Meter hohen gleichnamigen Berg und hat selber eine Höhe von 23 Metern. Von ihm aus hat man einen schönen Blick auf die Altstadt von Hameln und weite Teile des Weserberglandes. Dort befindet sich auch ein Ausflugslokal.
Bad Pyrmont – Das stilvolle Kurbad im Weserbergland
Knapp 23 Kilometer von Hameln entfernt liegt Bad Pyrmont. Die Stadt ist ein traditionsreiches niedersächsisches Staatsbad. Zu den früheren Kurgästen zählen so unterschiedliche historische Persönlichkeiten wie Zar Peter der Große, Johann Wolfgang von Goethe, Benjamin Franklin und Adolph Freiherr Knigge. Auf der Hauptallee und im Kurpark lässt sich noch ein Eindruck dieser Zeiten gewinnen. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen das Schloss mit seinem Museum zur Stadt- und Badegeschichte, das Kurhaus sowie die historischen Logierhäuser rund um den Kaiserplatz. Berühmt ist Bad Pyrmont außerdem für seine Spielbank, deren Wurzeln bis ins Jahr 1724 zurückreichen, und das gleichnamige Mineralwasser. Gleich neben Bad Pyrmont liegt im übrigen mit dem kleinen Weserstädtchen Bodenwerder der Heimatort des berühmten Lügenbarons von Münchhausen. Hier findest du ein schönes Hotel in Bad Pyrmont.
Schloss Hämelschenburg – Das schönste Schloss im Weserbergland
Auf halbem Wege von Hameln nach Bad Pyrmont kommt ihr diekt am märchenhaften Schloss Hämelschenburg vorbei. Die ursprünglich vom Geschlecht der Grevensteiner errichtete Burganlage wurde ab 1588 zu einem Wasserschloss im Stil der Weserrenaissance ausgebaut. Von April bis 2019 finden Führungen zur Besichtigung des Schlosses statt (dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen). Ausgangspunkt für einen Besuch von Schloss Hämelschenburg ist das Besucherzentrum in den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden. Von dort führt ein kurzer Gehweg durch den Park zum Gutshof gegenüber des Schlosses. Im Museumsshop könnt ihr Tickets für die Führungen kaufen. Außerdem werden im Museumsshop ausgesuchte Waren und Bücher zu Themen rund um Schloss und Garten sowie das Kunsthandwerk des Weserberglandes angeboten. Hier befindet sich auch ein Café.
Schaumburg & Paschenburg: Die beeindruckendsten Burgen im Weserbergland
Nur zur zwölf Kilometer östlich vom Rintelner Stadtzentrum liegt die Schaumburg auf dem Nesselberg 225 Meter hoch über der Weser. Die Burg ist seit ihrem Ausbau im 13. Jahrhunderts der Stammsitz des Geschlechts Schauenburg. Vorburg wie auch Hauptburg blieben über die Jahrhunderte baulich weitgehend unverändert und vermitteln bis heute einen guten Eindruck vom Burgenbau im Spätmittelalter.
Von der mittelalterlichen Anlage stehen noch drei der ursprünglich vier Türme. Der mächtige Bergfried aus dem 14. Jahrhundert kann als Aussichtsturm bestiegen werden. Der Eintritt ist kostenlos. Ihr könnt am Eingang jedoch eine kleine Spende hinterlassen.
Wenn ihr noch höher auf den Berg fahrt, gelangt ihr zur Paschenburg (sie wird manchmal auch Pagenburg genannt). Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich bei dem Gebäude jedoch nicht um eine richtige Burg. Das Haus wurde im Jahr 1842 lediglich im Stile eines kleinen Jagdschlosses erbaut. Heute ist in der Paschenburg ein Panorama-Restaurant untergebracht. In dem gemütlichen Wintergarten könnt ihr bei Kaffee und Kuchen die herrliche Aussicht über das Weserbergland genießen. Neben der Paschenburg steht außerdem noch ein kleiner Aussichtsturm, welcher im Jahr 1827 erbaut wurde.
Porta Westfalica: Kaiser-Wilhelm-Denkmal und Fernsehturm
Die Stadt Porta Westfalica liegt am Durchbruch der Elbe zwischen Weserbergland und Wiehengebirge (auch sehenswert: Der Wiehenturm), von wo aus die Weser in das Norddeutsche Tiefland übergeht. Auch an diesem Ende des Weserberglandes gibt es viel zu sehen. Besonders markant ist das über der Stadt thronende Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Es ist 88 Meter hoch und wurde zwischen den Jahren 1892 und 1896 errichtet. Seit der 2018 fertiggestellten Renovierung befindet sich in der das Denkmal umgebenden Ringterrasse ein Restaurant.
Übrigens: Das Wilhelmsdenkmal zählt ohne Zweifel zu den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten in Nordrhein-Westfalen. Weitere schöne Ausflugziele in NRW, die du unbedingt gesehen haben musst, findest du nach einem Klick auf den Link.
Eine schöne Aussicht auf die Gegend rund um Porta Westfalica lässt sich vom 142 Meter hohen Fernmeldeturm auf dem Jakobsberg genießen, der über eine Aussichtsplattform für Besucher verfügt. Direkt unter dem TV-Turm befindet sich ein kostenloser Parkplatz. Von hier aus könnt ihr einen schönen Spaziergang zur Porta-Kanzel unternehmen. Dies ist ein Aussichtpunkt, von dem aus ihr einen grandiosen Ausblick über die Porta Westfalica, die Weser und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal genießen könnt.
Mein Lesetipp: Hier findest Du alle Informationen und Fotos über die kurze Wanderung vom Fernsehturm zur Portakanzel.
Ich finde den Blick von der Porta-Kanzel übrigens viel schöner und spektakulärer als vom bekannteren Wilhelmsdenkmal auf dem gegenüberliegenden Berg.
In Porta Westfalica endet übrigens das Weserbergland. Die Westfälische Pforte ist der Durchbruch der Weser zwischen dem Wesergebirge und dem auf der anderen Flussseite gelegenen Wiehengebirge. In Richtung Norden befindet sich zwischen Weserbergland nur noch flaches Land bis zur Nordsee.
Schloss Schwöbber
Schloss Schwöbber ist ein dreiflügeliges Wasserschloss bei Aerzen in der Nähe von Hameln. Es wurde in den 1570er Jahren erbaut und ist eines der bedeutendsten Bauten der Weserrenaissance. Einst war es für seine Gartenanlagen berühmt (und als Kind bin ich auf dem vereisten Wassergraben Schlittschuh gefahren). Heute befindet sich in den Gemäuern das 5-Sterne-Hotel Schlosshotel Münchhausen.
Weitere Ausflugsziele im Weserbergland
Natürlich gibt es noch viele weitere schöne Ausflugsziele im Weserbergland. Welche Sehenswürfigkeiten entlang der Weser findest du am schönsten? Ich freue mich auf deine Tipps in den Kommentaren unter diesem Blogartikel!
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