Gestern haben wir uns die Queen of Drags – Live-Show im Metropol-Theater in Berlin angeschaut. Ob sich der Besuch in der Hauptstadt gelohnt hat, verrate ich dir heute in unserem Blog!
Queen of Drags – Live on stage in Berlin
Die ProSieben-Show „Queen of Drags“ war für mich nach langer Zeit mal wieder ein echtes Highlight im drögen deutschen Fernsehprogramm. Dabei hatte ich mich vorher nie wirklich mit dem Thema Drag beschäftigt. Männer in Frauenkleider fand ich ja manchmal ganz witzig – doch „Ru Paul’s Drage Race“ auf Netflix hatte ich dagegen bei zwei Versuchen nach jeweils fünf Minuten genervt wieder ausgeschaltet. Doch die von Heidi Klum ins Leben gerufenne TV-Show bot uns zu unserer eigenen Überraschung eine gelungene Abendunterhaltung.
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Was hat uns an Queen of Drags so gut gefallen?
Man kann es Heidi Klum und ProSieben gar nicht hoch genug anrechnen, dass sie in diesen finsteren Zeiten – in denen der Hass nicht nur online wie ein Krebsgeschwür um sich greift und Minderheiten von einer im Bundestag vertretenen Partei bekämpft werden – eine solche Sendung ins Prime-Time-Programm gehoben haben. Dabei wurden die Teilnehmer/-innen erfreulicherweise nicht – wie es häufig in Casting-Shows der Fall ist – vorgeführt und der Lächerlichkeit preisgeben. Jede Drag Queen wurde einfühlsam mit ihrem persönlichen Background vorgestellt und durfte ihre Message rüberbringen. So viel queere Sichtbarkeit gab es wohl noch nie im deutschen Fernsehen. Und schließlich ist der Casting-Redaktion bei der Auswahl der Drag Queens ein echter Glücksgriff gelungen: Die zehn Queens schienen bereits im TV nicht nur auf einer Wellenlänge zu liegen (der Eindruck bestätigte sich auch bei den Live-Shows in Berlin), sondern hatten auch jeweils einen ganz individuellen Stil:
- Das Tanzwunder Yoncé Banks
- Die ausdrucksstarke Aria Adams
- Die sperrige Vava Vilde
- Die klassische Diva Catherrine Leclery
- Kathy Bähm, die Drag-Queen mit muslimischem Hintergrund
- Die übergewichtige Samantha Gold
- Die junge, moderne Hayden Kryze
- Die spanische Janisha Jones
- Die Lästerschwester Candy Crash
- Bambi Mercury, die Drag Queen mit Bart
Nachdem wir Queen of Drags im Fernsehen verfolgt hatten, erfuhren wir, dass alle Drag Queens der Sendung vom 24. bis zum 26. Januar 2020 im Berliner Metropol-Theater für drei Live-Shows auf der Bühne stehen. Spontan buchten wir die Tickets und ein Hotel und machten uns auf den Weg in die Hauptstadt!
Queen of Drags – Live-Show im Metropol-Theater Berlin
Das Metropol-Theater befindet sich mitten im schwulen Nollendorf-Kiez in Berlin. Eine bessere Location für die Queen of Drag-Show hätte man kaum finden können!
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Wir kamen eine halbe Stunde vor Beginn der Show im Metropol-Theater an. Der Laden war bereits rappeldicke voll. Pünktlich um 20 Uhr begann dann auch schon die Drag-Show. Eröffnet wurde der Abend von einer Gruppenperformance von neun Drag Queens – gefolgt von einer Solo-Performance von Yoncé Banks, die die erste Staffel von Queen of Drags gewonnen hat. Sie performte noch einmal „Standing on the Sun“ ihres namensgebenden Idols Beyoncé – für mich einer der Höhepunkte aus der TV-Sendung!
Im Laufe der Show durften alle Teilnehmerinnen der Sendung noch einmal solo auf die Bühne. Gezeigt wurden bereits aus dem Fernsehen bekannte Darbietungen, aber auch einige neue Nummern. Teilnehmerin Candy Crash führte als Moderatorin durch das Programm. Dabei gab sie zu jedem Auftritt kleine Anekdoten preis, die den TV-Zuschauen im Fernsehen verborgen geblieben waren und führte Interviews mit den Queens of Drag.
Zum Abschluss der über 2-stündigen Show durfte Yoncé Banks dann noch ihre erste Single „Extasy“ präsentieren.
Die Publikumslieblinge waren deutlich an der tosenden Lautstärke des Publikums zu indentifizieren. Nicht die Siegerin der TV-Show Yoncé Banks, sondern die ausdrucksstarke Aria Adams (Zweitplatzierte in der TV-Show) sowie die mit Abstand älteste Teilnehmerin Catherrine Leclery standen beim Publikum in Berlin (und sicher auch zuhause vor den Bildschirmen) besonders hoch in der Gunst. Catherrine war sichtlich gerührt und genoss den nicht enden wollenden Beifall der Fans. Doch auch die Auftritte der andern Drag Queens wurden vom Publikum frenetisch gefeiert.
Letzteres war übrigens bunt gemischt: Im Publikum standen Transen neben Ledermännern und Familienvätern mit ihren Kindern. Hier wurde genau das gelebt, was die Sendung „Queen of Drags“ zelebrierte: Die Vielfalt und das friedliche Zusammenleben unterschiedlichster Menschen! Ich hoffe daher sehr, dass es in diesem Jahr eine zweite Staffel von Queen of Drags auf ProSieben geben wird!!
2 Gedanken zu „„Queen of Drags“ – Live-Show im Metropol-Theater in Berlin“
Ich habe die Show am Freitag gesehen und war sehr begeistert.
Die Dopplungen einiger Perfomances mit den Fernsehauftritten fand ich okay, aber dafür kamen dann auch Queens wie Janisha oder Samantha mehr in der Vordergrund.
Mir hat die Location super gefallen und die Auftritte waren auch klasse.
Ich fand nur schade, dass es einzig von Katy Merchandise gab. Hätte gerne was von Bambi gesehen!