Einen Tag nach unserem Besuch im Technikmuseum Speyer besuchten wir das Schwestermuseum, das nur 40 km entfernte Technikmuseum Sinsheim. Beide Museen bieten beeindruckende Ausstellungen, aber jedes hat seine eigenen besonderen Highlights und Schwerpunkte. Ich verrate dir die Unterschiede zwischen den beiden Museen und und erzähle dir von unseren Eindrücken und Erlebnissen.
Technikmuseum Sinsheim
Das Technik Museum Sinsheim (so die Eigenschreibweise) liegt direkt an der Autobahn A6, in Sichtweite der PreZero Arena (auch als Rhein-Neckar-Arena bekannt), der Heimspielstätte des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. Von unserem Hotel in Mannheim waren es nur ca. 32 Minuten bis hierher. Schon von der Autobahn aus sahen wir die beiden Highlights des Museums: die beiden Überschallflugzeuge Concorde und Tupolew Tu-144.
Wie in Speyer gibt es auch in Sinsheim einen großen Parkplatz direkt am Eingang des Museums. Zu unserer Überraschung war dieser sogar kostenlos. Das Wetter war leider nicht so warm und sonnig wie am Vortag. Der Himmel war grau und es war sehr stürmisch. Eigentlich wollte ich meine Jacke im Auto lassen, aber die freundliche Dame an der Kasse riet mir, sie mit ins Museum zu nehmen, da die Hallen nicht beheizt seien. Und sie sollte recht behalten…
Bitte beachte unbedingt die Aufteilung der Museumsgeländes: Die Hallen sind voneinander getrennt. Um von Halle 1 in die Hallen 2+3 zu gelangen, musst du den kostenpflichtigen Museumsbereich kurz verlassen. Insgesamt dürfen die Hallen nur dreimal verlassen werden. Es ist also nicht möglich, beliebig oft zwischen den Bereichen zu wechseln. Deshalb solltest du dir gut überlegen, ob du während deines Besuchs z.B. etwas aus dem Auto holen oder dorthin bringen möchtest. Es kann sein, dass du danach nicht mehr in die Museumshallen kommst. Generell sollte diese Beschränkung aber kein Problem sein.
Halle 1
Fahrzeuge alle Art
Wir starteten die Erkundung des Museums in Halle 1, in der sich auch die Kasse befindet. Hier findet man eine beeindruckende Sammlung von Exponaten, die verschiedene Aspekte der Technikgeschichte abdecken, u.a:
- Eine umfangreiche Sammlung von Oldtimern, Sportwagen, Rennwagen und Motorrädern.
- Panzer und Militärfahrzeuge aus unterschiedlichen Epochen
- Historische Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen
Allerdings wurden wir von der Menge der Ausstellungsstücke fast erschlagen. Zudem stehen die Exponate oft so dicht beieinander, dass es schwierig war, sich einen Überblick zu verschaffen. Für Hobbyfotografen ist es daher schwierig, die Objekte ins rechte Licht zu rücken. Durch die enge Anordnung der Exponate war es oft unmöglich, eine gute Perspektive zu finden, um qualitativ hochwertige Fotos zu machen. Dadurch gingen viele interessante Details verloren.
Trotz dieser Nachteile bestach die Ausstellung durch ihre Vielfalt und die historische Bedeutung der Exponate. Jedes Objekt erzählt seine eigene Geschichte und trägt dazu bei, ein umfassendes Bild der technischen Entwicklung zu zeichnen.
Panzergarten
Draußen, direkt an der Autobahn, ist der Panzergarten. Leider ist keines der imposanten Militärfahrzeuge zugänglich. Gerne hätte ich einmal einen Panzer von innen gesehen oder wäre einmal damit gefahren. Diese Einschränkung tat der Faszination der ausgestellten Panzer aber keinen Abbruch. Hier habe ich viele Fotos für meinen Vater gemacht. Für ihn war die Bundeswehrzeit die schönste Zeit seines Lebens, von der er noch heute schwärmt. Beim Betrachten der Bilder habe er leuchtende Augen bekommen, erzählte mir seine Lebensgefährtin.
Halle 2+3
Nachdem wir die Halle 1 und den Panzergarten erkundet hatten, ging es weiter in die Hallen 2 und 3. Wie bereits erwähnt, mussten wir dafür den kostenpflichtigen Bereich durch ein Drehkreuz verlassen. Auf der Eintrittskarte ist elektronisch vermerkt, wie oft man die Halle verlassen hat.
In Halle 2+3 gibt es vor allem noch mehr Autos zu sehen. Hier findet man vor allem eine riesige Auswahl an Formel-1-Autos, Oldtimern und Motorrädern. Aber auch Exoten wie spezielle Einräder oder Mopeds mit angebautem Kinderwagen sind zu bestaunen.
Die Highlights des Technikmuseums befinden sich auf dem Hallendach: die Überschallflugzeuge Concorde und Tupolew Tu-144.
Concorde und Tupolew Tu-144
Die beiden Überschallflugzeuge Concorde und Tupolew Tu-144 waren der Hauptgrund für unseren Besuch im Technik Museum Sindheim. Die elegante Form und die beeindruckende Geschwindigkeit dieser Flugzeuge haben uns schon immer fasziniert. Vor Ort konnten wir die Flugzeuge aus der Nähe betrachten und mehr über ihre technischen Raffinessen erfahren. Besonders beeindruckend war die Möglichkeit, die Flugzeuge von innen zu besichtigen und einen Einblick in das Cockpit und die Passagierkabinen zu bekommen.
Wie in Speyer stehen auch im Technikmuseum Sinsheim die Flugzeuge auf riesigen Stelzen im Freien. Über eine Wendeltreppe gelangt man nach oben. Ein elektronisches Zählwerk sorgt dafür, dass nicht zu viele Menschen zur gleichen Zeit die Maschinen besichtigen, denn im Inneren der Maschinen ist es sehr eng! Zudem sind sie wie im Steigflug in einem ziemlich schrägen Winkel aufgestellt. Man muss also steil bergauf gehen, wenn man vom Heck ins Cockpit will. So fühlt man sich fast wie in der Luft.
Beide Überschall-Passagierflugzeuge beeindruckten durch ihre elegante, spitze Form und ihre Fähigkeit, die Schallmauer zu durchbrechen. Die Besucher haben die Möglichkeit, sie von innen zu besichtigen und einen Blick in das Cockpit, die Passagierkabine und sogar in die Toilettenkabine zu werfen. Da die Flugzeuge jedoch sehr eng waren, wurde ein Großteil der Sitze ausgebaut, damit sich die Besucher nicht zu sehr in die Quere kommen.
Da wir an einem Werktag im Museum waren, war es zum Glück nicht sehr voll und wir konnten uns in aller Ruhe umsehen.
Was ist der Unterschied zwischen den Technikmuseen in Speyer und Sinsheim?
Sowohl das Technik Museum Sinsheim als auch das Technik Museum Speyer bieten eine beeindruckende Vielfalt an technischen Exponaten. Sie unterscheiden sich jedoch etwas in ihren Schwerpunkten und Sammlungen.
Das Technik Museum Sinsheim ist bekannt für seine große Sammlung an Flugzeugen, darunter die Concorde und die Tupolev Tu-144, aber auch zahlreiche Formel-1-Fahrzeuge, Oldtimer, Motorräder, Landmaschinen und Panzer.
Das Technik Museum Speyer verfügt zudem über eine umfangreiche Luftfahrtsammlung (u.a. eine Boeing 747 der Lufthansa). Ergänzt wird dies durch einen besonderen Schwerpunkt auf Raumfahrttechnik, darunter ein russisches Buran Space Shuttle sowie ein begehbares U-Boot, Feuerwehrfahrzeuge und die größte Orgelausstellung der Welt.
Beide Museen verfügen auch über IMAX-Kinos. Diese haben wir allerdings nicht besucht. Und natürlich gibt es in beiden Dependancen auch vielfältige gastronomische Einrichtungen.
Welches Museum ist besser?
Beide Museen sind auf jeden Fall einen Besuch wert, da sie außergewöhnliche Exponate zu bieten haben. Als Flugzeugfans hat uns im Technik Museum Speyer die Boeing 747 am meisten begeistert. Auch das begehbare U-Boot war ein einmaliges Erlebnis.
Im Technik Museum Sinsheim waren natürlich die Concorde und die Tupolev Tu-144 unsere Highlights. Außerdem erschien uns das Museum in Sinsheim moderner und professioneller. Allerdings platzten die Ausstellungshallen fast aus allen Nähten.
In Speyer hingegen gefiel uns das großzügige Freigelände sehr gut. Hier konnten wir im Außenbereich des Restaurants im Schatten der Flugzeuge essen. Insgesamt hatte das Technik Museum in Speyer für uns einen persönlicheren Charme.
Letztendlich kommt es aber auf die eigenen Interessen und Vorlieben an. Am besten machst du es wie wir und besuchst einfach beide Museen!