Besuch im Technikmuseum Speyer: Von Boeing 747 zum U-Boot

Unser Besuch im Technikmuseum Speyer

Schon seit Jahren träumte ich davon, das Technikmuseum in Speyer zu besuchen. Der diesjährige Maifeiertag und die beiden darauf folgenden Brückentage boten endlich die perfekte Gelegenheit dazu. Zusammen mit meinem Mann verbrachte ich daher einige Tage in Mannheim. Von dort aus starteten wir unsere Ausflüge in das Technik Museum Speyer sowie in das Schwestermuseum in Sinsheim. Hier erleben die Besucher Technik von Unterwasser bis ins Weltall.

Technikmuseum in Speyer

Das Technikmuseum in Speyer ist bekannt für seine beeindruckende Sammlung von Flugzeugen und anderen technischen Exponaten. Mehr als 3.000 Ausstellungsstücke erwarten dich auf über 25.000 qm Hallenfläche und 150.000 qm Freigelände. Besonders gefreut habe ich mich auf die originale Boeing 747 der Lufthansa, die russische Raumfähre Buran und die riesige Antonov An-22. Ein weiteres Highlight war das U-Boot U9, das ebenfalls besichtigt werden konnte.

Auch das Schwestermuseum in Sinsheim wartete mit vielen spannenden Exponaten auf, die das Herz eines jeden Technikfans höher schlagen ließen. Es versprach also ein Wochenende voller Entdeckungen und technischer Wunderwerke zu werden.

Anreise

Gegen 9:30 Uhr fuhren wir im NH Hotel Mannheim los. Für die etwa 30 km lange Strecke bis zum Technik Museum Speyer brauchten wir über die Autobahn nur etwa 20 Minuten. Über die Autobahn A61 ist das Museum bequem zu erreichen. Von der Autobahnausfahrt „Speyer (63)“ folgten wir einfach der Beschilderung. Direkt am Eingang des Museum befindet sich ein großer, allerdings kostenpflichtiger Parkplatz.

Da wir unsere Unterkunft ohne Frühstück gebucht hatten, gönnten wir uns in dem Bistro in der Eingangshalle erstmal eine leckere Bratwurst mit Senf im Brötchen. Erst danach machten wir uns auf, das Technikmuseum Speyer zu erkunden!

Hauptattraktionen

Technik Museum Speyer

Das Technik Museum Speyer ist ein wahres Paradies für Technik- und Geschichtsbegeisterte. Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich das Museum zu einem der bedeutendsten Technikmuseen Europas entwickelt. Es beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Exponaten aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Automobilgeschichte, Schifffahrt und vielem mehr. Das weitläufige Gelände direkt am Flughafen Speyer und die detailgetreue Präsentation der Exponate machen den Besuch zu einem faszinierenden Erlebnis.

Boeing 747 der Lufthansa

Die linke Tragfläche der Boeing 747 dient heute als Aussichtsplattform
Die linke Tragfläche der Boeing 747 dient heute als Aussichtsplattform

Das absolute Highlight des Museums ist die originale Boeing 747 der Lufthansa. Dieses Riesenflugzeug ist weltweit einzigartig, denn die Besucherinnen und Besucher können nicht nur den Frachtraum betreten, sondern auch auf der linken Tragfläche in 20 Metern Höhe stehen. Von hier hast du einen herrlichen Ausblick – nicht nur über das Museumsgelände, sondern sogar auf den Dom zu Speyer.

Der Clou: Wie viele andere Flugzeuge im Technikmuseum Speyer thront auch der Jumbo Jet in luftiger Höhe auf riesigen Stelzen im Außenbereich. Zudem sind die Flugzeuge wie im Steigflug in einem recht schrägen Winkel aufgestellt. So hat man auch im Inneren das Gefühl zu fliegen, denn um beispielsweise vom hinteren Bereich ins Cockpit zu gelangen, muss man „bergauf“ gehen.

Es ist ein unglaubliches Gefühl, die Dimensionen und die technische Raffinesse dieses Flugzeugs hautnah zu erleben. Die teilweise demontierte Innenverkleidung im hinteren Bereich der 747 ermöglicht faszinierende Einblicke in die Konstruktion und Technik dieses Großraumflugzeugs.

Russische Raumfähre Buran

Ein weiteres beeindruckendes Exponat ist die russische Raumfähre Buran. Diese Raumfähre war einst das sowjetische Pendant zum amerikanischen Space Shuttle. Über eine Treppe kann man die Buran auch von innen betrachten und einen Blick in das Cockpit und den Frachtraum werfen.

Der Buran-Prototyp OK-GLI, der in der Raumfahrtausstellung des Technik Museums Speyer zu sehen ist, wurde 1984 gebaut, um den Gleitflug und die Landung nach dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zu testen.

Antonow An-22

Die Antonov An-22, das größte Propellerflugzeug der Welt, ist ebenfalls im Technikmuseum Speyer zu bewundern. Die schiere Größe und die technische Meisterleistung dieses russischen Transportflugzeugs sind überwältigend. Der riesige Frachtraum erinnert mich an einen Ballsaal.

Besonders interessant fand ich aber die Navigationskanzel. Denn um dieses Flugzeug zu fliegen benötige man nicht nur zwei Piloten, sondern auch zwei Bordingenieure, einen Navigator sowie einen Funker.

U-Boot U9

Auch das U-Boot U9 ist komplett begehbar. So erhält man einen spannenden Einblick in die Welt der U-Boote. Die engen Räume und die komplexe Technik vermitteln einen Eindruck vom Leben und Arbeiten an Bord eines Tauchbootes.

Der Besuch des U-Bootes U9 ist allerdings nichts für Klaustrophobiker. Durch eine enge Luke steigt man über eine Leiter in den Bauch des U-Boots. Bei unserem Besuch hatte tatsächlich ein anderer Gast eine Panikattacke und musste schnell ins Freie. Er hatte das Gefühl, im U9 keine Luft mehr zu bekommen.

Aber auch ich kann mir kaum vorstellen, wie die Besatzung es in diesem Ungetüm tagelang ohne Fenster, Tageslicht und frische Luft auskommt. Ich war froh, dass ich nach wenigen Minuten wieder nach draußen klettern konnte.

Weitere interessante Exponate im Technik Museum Speyer

Neben diesen Hauptattraktionen bietet das Technikmuseum Speyer eine Vielzahl weiterer faszinierender Exponate. Die meisten befinden sich in der „Liller Halle“. Dabei handelt es sich um eine denkmalgeschützte Industriehalle aus dem Jahr 1913. Hier sind insbesondere Oldtimer, Motorräder, Flugzeuge und historische Feuerwehrfahrzeuge ausgestellt. Außerdem gibt es viele historische Dampflokomotiven und E-Loks zu sehen. Sie veranschaulichen die die Entwicklung der Eisenbahn im Laufe der Zeit. Für Autoliebhaber lässt die eindrucksvolle Sammlung von Oldtimern die Automobilgeschichte lebendig werden.

Besonders gut gefallen hat mir, dass jeder Bereich des Museums mit viel Liebe zum Detail gestaltet ist und spannende Informationen und Hintergrundgeschichten zu den Exponaten bietet. Allerdings fand ich die Zusammenstellung der einzelnen Exponate manchmal etwas unübersichtlich und zusammenhangslos. Skurril wirkten zum Beispiel die Exponate von Tanz- und Konzertorgeln zwischen alten Autos und Eisenbahnen.

Kulinarische Pause

Ein Museumsbesuch ist für mich immer anstrengend. Nach all den faszinierenden technischen Wundern war es daher Zeit für eine wohlverdiente Pause. Das Technik Museum Speyer verfügt über ein eigenes Restaurant, das sich hervorragend für eine entspannte Mittagspause oder einen kleinen Imbiss zwischendurch eignet. Es ist modern eingerichtet und bietet eine freundliche Atmosphäre.

Da wir an einem Donnerstag außerhalb der Schulferien dort waren, war das Museum nur mäßig besucht. Das Restaurant war fast leer. Ich vermute, dass hier am Wochenende und in den Ferien der Teufel los ist. Aufgrund des für Anfang Mai ungewöhnlich warmen Wetters konnten wir sogar draußen sitzen. Von unserem Tisch aus genossen wir den Blick auf die 747 und andere Flugzeuge, die über uns schwebten.

Zum Essen wählten wir ein saisonales Spargelgericht und waren angenehm überrascht: Der frische Spargel, serviert mit einer feinen Sauce Hollandaise und passenden Beilagen (für mich ein Schnitzel), schmeckte wirklich hervorragend und hatte nichts von Kantine. So konnten wir uns für die restlichen Erkundungen stärken.

Allgemeine Informationen

  • Adresse: Technik Museum Speyer, Am Technik Museum 1, 67346 Speyer
  • Öffnungszeiten: Montags bis freitags geöffnet von 9 bis 18 Uhr, am Wochenende sowie an Feiertagen von 9 bis 19 Uhr.
  • Eintrittspreise: Erwachsene 28 Euro, Kinder (5-14 Jahre) 23 Euro, Kinder bis 4 Jahre frei
  • Weitere Informationen findest du auf der Homepage: https://speyer.technik-museum.de/

Neben den permanenten Ausstellungsstücken bietet das Museum jährlich wechselnde Sonderausstellungen sowie spezielle Fahrzeugtreffen und Veranstaltungen, bei denen viele der Exponate in Aktion zu sehen sind – z.B. bei den Corvette- und LANZ-Bulldog-Tagen oder dem berühmten BRAZZELTAG.

Fazit: Lohnt der Besuch?

Das lange Wochenende mit dem Besuch des Technikmuseums in Speyer war für uns ein unvergessliches Erlebnis. Von der imposanten Boeing 747 über das faszinierende russische Space Shuttle Buran bis hin zur gigantischen Antonov An-22 und dem begehbaren U-Boot U9 – jedes Exponat bot einzigartige Einblicke in die Welt der Technik und Luftfahrtgeschichte.

Wer sich für Flugzeuge und Fahrzeuge aller Art interessiert, ist im Technikmuseum Speyer genau richtig. Die Vielfalt und Qualität der Exponate spricht Besucher jeden Alters an. Ob Familien, Technikfans oder Geschichtsinteressierte – hier findet jeder etwas, das ihn begeistert und fasziniert.

Die kulinarische Pause im museumseigenen Restaurant rundete den Besuch perfekt ab und sorgte für eine angenehme Erholung zwischendurch. Dank des leckeren Essens mussten wir abends, zurück in Mannheim, nicht mehr nach einem Restaurant suchen.

So freuten wir uns auf den nächsten Tag, denn dann stand der Besuch des Schwestermuseums in Sinsheim auf dem Programm!

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