Gay Travel Index 2024: Top-Reiseziele für LGBTQ+ Urlauber

Die Frage der Sicherheit und des Respekts für LGBTQ+-Reisende ist weltweit sehr unterschiedlich. Der Gay Travel Index 2024 bietet auch in diesem Jahr wieder einen nützlichen Überblick, indem er die Länder hinsichtlich ihrer Offenheit und Akzeptanz gegenüber schwulen, lesbischen, bisexuellen, transgender und queeren Menschen bewertet. Der Index ist ein wichtiges Instrument für die LGBTQ+-Gemeinschaft, um zu verstehen, welche Länder als gay-friendly gelten und welche potenzielle Gefahren bergen, wie z. B. Länder, in denen homosexuelle Handlungen immer noch mit dem Tode bestraft werden.

Die Relevanz des Gay Travel Index geht jedoch über die LGBTQ+-Community hinaus. Er bietet auch nicht-queeren Menschen wertvolle Einblicke in das Menschenrechtsklima eines Landes. Als moralischer Kompass unterstützt der Index Reisende aller Orientierungen dabei, informierte Entscheidungen zu treffen und fördert so das Bewusstsein für die Bedeutung der Menschenrechte und die Akzeptanz innerhalb der internationalen Tourismusbranche.

Die Top-Destinationen für LGBTQ+-Freundlichkeit

In einer aktuellen Bewertung des Spartacus International Gay Guide belegt Kanada einen Spitzenplatz unter den LGBTQ+-freundlichsten Ländern und teilt sich den ersten Platz im Jahr 2024 mit Malta, Neuseeland, Portugal und Spanien. Vor allem Spanien wird für seine Strände, sein pulsierendes Stadtleben und die Vielfalt seiner LGBTQ+-freundlichen Regionen wie Barcelona, Madrid und das berühmte liberale Viertel Chueca geschätzt.

Auf den Plätzen sechs und sieben folgen Australien und die Schweiz, während skandinavische Länder wie Dänemark und Island neben Deutschland und Uruguay die Plätze acht bis zwölf belegen. Neuseeland konnte sich dank verbesserter Rechte für Transgender-Personen in den Top Five etablieren.

RangLandPunkte
1Kanada12
1Malta12
1Neuseeland12
1Portugal12
1Spanien12
6Australien11
6Schweiz11
8Dänemark10
8Deutschland10
8Island10
8Norwegen10
8Uruguay10
13Österreich9
13Chile9
13Kolumbien9
13Finnland9
13Irland9
13Luxemburg9
13Schweden9
13Taiwan9
Gay Travel Index 2024

Interessante Entwicklung: Das Vereinigte Königreich hingegen ist aufgrund der zunehmenden Feindseligkeit gegenüber LGBTQ+-Personen von Platz 9 auf Platz 21 abgerutscht.

Schwieriges Terrain für LGBTQ+-Reisende: Die Endränge im Gay Travel Index 2024

Die Länder am Ende der Skala des LGBTQ+-Reiseindex weisen eine kritische Menschenrechtssituation auf. Auf den Positionen 205 und höher befinden sich Nationen, in denen die Gesetze und sozialen Bedingungen für die LGBTQ+-Gemeinschaft extrem ungünstig sind.

  • 205-206: Hier stehen Nigeria und Russland, wobei letzteres durch neue repressive Gesetzgebungen gegen die „internationale LGBT-Bewegung“ nach unten gerutscht ist, indem es Homosexualität praktisch verboten hat.
  • 207: Somalia und Uganda teilen sich die nächste Position.
  • 208-209: Jemen zeigt ebenfalls eine feindliche Haltung.
  • 210-213: Am unteren Ende finden sich Afghanistan, Iran, Saudi-Arabien und Tschetschenien, Länder, in denen die Todesstrafe für homosexuelle Handlungen steht.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Todesstrafe in einigen dieser Länder zwar droht, aber nicht immer vollstreckt wird. Dennoch rät die Lesben- und Schwulenorganisation in Ländern wie Iran, Nigeria und Somalia zu äußerster Vorsicht.

Übrigens: Auch bei Homosexuellen beliebte Reiseziele wie Dubai, Abu Dhabi, Ägypten und die Malediven findet man weiterhin im unteren Bereich der Tabelle.

Zwiegespaltenes Bild in den USA

In den Vereinigten Staaten variiert die Haltung gegenüber der LGBTQ+-Gemeinschaft von Staat zu Staat. Während einige Staaten als sehr LGBTQ+-freundlich gelten, zeigen sich andere weniger offen und unterstützend. Dies spiegelt sich unter anderem in der Bildungspolitik wider: In vielen republikanisch regierten Staaten ist die Aufklärung über sexuelle Vielfalt und Geschlechtsidentität an Schulen eingeschränkt oder verboten.

Alabama, Mississippi, Tennessee, Montana mit negativen Punktwerten sowie Oklahoma als am wenigsten LGBTQ+-freundlicher Staat mit einem Wert von minus sechs Punkten gelten laut „Gay Travel Index“ als die am wenigsten toleranten Staaten. In diesen Gebieten sind Transgender-Personen mit erheblichen rechtlichen Einschränkungen, Zensur und einer allgemein geringen Akzeptanz in der lokalen Bevölkerung konfrontiert.

Im Gegensatz dazu zeichnet sich New York mit einem Spitzenwert von 14 Punkten auf dem Index der LGBTQ+-freundlichen Reiseziele durch eine besonders offene und einladende Haltung aus. Dicht gefolgt von Kalifornien, Colorado, Nevada und Oregon mit jeweils 13 Punkten. Diese Staaten bieten eine starke Unterstützung und Integration der LGBTQ+-Gemeinschaft, einschließlich einer gut entwickelten queeren Infrastruktur und umfassender Transgender-Rechte. Für Reisende, die eine LGBTQ+-freundliche Umgebung suchen, bieten diese Staaten eine willkommene und unterstützende Atmosphäre.

Fazit

Der Gay Travel Index 2024 ist eine wichtige Ressource für die LGBTQ+-Gemeinschaft, um sichere Reiseziele zu identifizieren und bleibt ein wichtiger Indikator für die weltweite Akzeptanz von LGBTQ+-Personen.

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