Condor Business Class Upgrade: Lohnt sich der Aufpreis?

Condor Business Class Kapstadt

Bisher waren wir immer zu geizig, um einen Business-Class-Flug zu buchen. Aber seit wir es uns leisten können, haben wir auch keine Langstreckenflüge mehr gemacht. Und für Business Class auf einen Mittelstreckenflug, zum Beispiel nach Dubai, bin ich einfach zu geizig.

Da wir aber vor unserem Flug nach Südafrika wegen Streiks eine Nacht am Frankfurter Flughafen verbringen mussten, entschieden wir uns beim Boarding spontan, nach einem Upgrade zu fragen. So flogen wir in der Condor Business Class von Frankfurt nach Kapstadt. Gerne erzähle ich von unseren Erfahrungen!

Wartebereiche und Boarding

Das Condor Business Class-Upgrade haben wir erst kurz vor dem Boarding direkt am Gate gebucht. Der Preis lag bei 499,00 Euro/Person.

Als Business Class Passagiere hatten wir das Privileg, die Lufthansa Business Class Lounge in Frankfurt zu nutzen. Hier findet man eine Oase der Ruhe mit bequemen Sitzgelegenheiten, hochwertigen Speisen und Getränken, Duschmöglichkeiten und schnellem WLAN. Da wir das Upgrade aber erst kurz vor dem Einsteigen in den blau-weiß gestreiften Airbus A330-900neo gebucht hatten, blieb uns leider keine Zeit, diesen zusätzlichen Luxus zu genießen.

Denn Passagiere der Business Class werden beim Boarding bevorzugt behandelt. Diese Praxis ermöglicht einen schnellen und stressfreien Einstiegsprozess. Ich persönlich ziehe es jedoch vor, als Letzter einzusteigen, um die Zeit im Flugzeug so kurz wie möglich zu halten. Auch wenn dies nicht der üblichen Praxis entspricht, empfinde ich es als einen kleinen, aber feinen Vorteil, der das Gesamterlebnis noch angenehmer machen kann.

An Bord wurden wir von der Crew herzlich empfangen. Sobald wir unsere Plätze eingenommen hatten, konnten wir mit einem Glas Champagner anstoßen. Diese kleine Geste setzte sofort einen hohen Standard für die bevorstehende Reise.

Sitz und Komfort

Die Sitze in der Condor Business Class sind nach dem Schema 2-4-2 angeordnet. Es befinden sich also je ein Sitz am Fenster, sowie zwei Sitze in der Mitte.

Weil wir bei der Buchung angegeben hatten, nebeneinander sitzen zu wollen, hatten wir daher keinen Fensterplatz. Aber da es sich um einen Nachtflug handelte, gab es unterwegs sowieso nicht viel zu sehen. Außerdem war das Flugzeug fast leer. Aufgrund des Streiks am Vortag hatten es nur wenige Reisende geschafft, den Flughafen rechtzeitig zu erreichen. Daher konnte ich problemlos von einem anderen Platz aus den herrlichen Blick über die Wüste Namib genießen.

Sitze

Die Sitze in der Condor Business Class verfügen über eine vollständige Liegefunktion. Dies ermöglicht es Passagieren, eine bequeme Schlafposition einzunehmen. Darüber hinaus gewährleisten die durchdachte Anordnung und Konstruktion der Sitze ausreichend Privatsphäre. Eingebaute Trennwände und versetzt platzierte Sitze sorgen dafür, dass jeder Passagier seinen persönlichen Raum genießen kann, ohne den Blicken der Mitreisenden ausgesetzt zu sein.

Stauraum

Zum Stauraum: Jeder Sitz ist so konzipiert, dass er ausreichend Platz für persönliche Gegenstände bietet. Neben einem geräumigen Gepäckfach über den Sitzen gibt es eine Ablagefläche neben dem Sitz. Hier kann man kleinere Gegenstände ablegen, die man während des Fluges griffbereit haben möchte, z.B. Kopfhörer, Kindle etc. Leider hat diese Fläche keine Begrenzung, so dass meine Apple Airpods herunterfielen und ich sie unter dem Sitz suchen musste. Hier hätte ich mir eine Schublade oder zumindest eine Mulde gewünscht, damit die Dinge nicht so leicht herunterfallen.

Steckdosen

An jedem Business-Class-Sitz bei Condor befinden sich USB-A- und USB-C-Anschlüsse sowie klassische Steckdosen. Hier kannst du während des Fluges dein Smartphone und andere elektronische Geräte aufladen.

Amenity Kits

Damit der Nachtflug so angenem wie möglich wird, erhielt jeder Business-Class-Passagier ein sogenanntes Travel Kit. Dieses enthielt u.a.:

  • 1 Paar Socken in Condor-Streifen
  • 1 Schlafmaske
  • Zahnbürste
  • Zahnpasta
  • Lippenbalsam
  • Hautcreme
  • Travel Organiser (Kulturbeutel im Condor Look)

Die Fluggesellschaft legt also großen Wert auf zusätzliche Komfortmerkmale, die den Aufenthalt an Bord so erholsam wie möglich machen.

Desweiteren bekamen wir noch eine hochwertige Bettwäsche mit weicher Decke und bequemen Kopfkissen für eine gute Nachtruhe. Für das Unterhaltungsprogramm an Bord wurden uns dann auch noch Kopfhörer bereitgestellt. Vor lauter Willkommensgeschenken verlor ich schon fast den Überblick und die Ablagefläche war schon ziemlich voll. Der Platz für meine eigenen Reiseutensilien wie Smartphone, Airpods und Kinde wurde schon knapp.

Bordunterhaltung

Die Monitor in der Condor Business Class-Kabine sind riesig

Das Bordunterhaltungsangebot in der Condor Business Class stellt sicher, dass die Flugzeit auf Langstreckenflügen schnell vergeht. Mit einem vielseitigen Angebot, das von neuesten Blockbustern bis hin zu zeitlosen Klassikern reicht, bietet das individuelle Inflight-Entertainment-System jedem Passagier die Freiheit, seine Unterhaltung nach eigenem Geschmack zu gestalten.

Der In-seat Monitor mit 4K Auflösung bietet eine beeindruckende Qualität. Jedoch ist der Bildschirm recht weit vom Sitz entfernt. Um den Touchscreen zu erreichen musste ich mich weit vorbeugen und meinen Arm ganz weit strecken. Dies ist aber Jammern auf hohem Niveau.

Ergänzt wird das Filmangebot durch eine umfangreiche Musikbibliothek, die eine breite Palette an Genres abdeckt, von entspannenden Melodien bis hin zu den neuesten Hits. Für diejenigen, die sich gerne spielerisch die Zeit vertreiben, stehen verschiedene Videospiele zur Verfügung.

Da ich mich gleich nach dem Abendessen schlafen gelegt habe und erst kurz vor der Landung wieder aufgewacht bin, habe ich das Entertainment-Angebot jedoch überhaupt nicht genutzt.

Essen und Trinken an Bord

Vorspeisenplatte

Das kulinarische Erlebnis begann mit einer Auswahl an Vorspeisen: ein aromatischer Paprika-Frischkäse-Dip, zartes Roastbeef mit einem Hauch Zitronenpfeffer, ein überraschendes Steinpilz-Tiramisu sowie norwegischer Ikarimi-Lachs, kunstvoll mariniert in wilden Heidelbeeren. Dazu gab es einen erfrischenden Couscous-Salat und knackige Blattsalate mit einem cremigen Kräuter-Sahne-Dressing.

Als Hauptgang wählte ich einen herzhaften Rinderbraten mit Parmesankartoffeln und feinem Brasserie-Gemüse, serviert mit einer kräftigen Trüffeljus. Alternativ konnte man auch einen Backfisch „Kibbeling“ mit cremigem Kartoffelpüree und sautiertem Blattspinat in würziger Senfsauce oder eine vegetarische Variante (italienische Gnocchi) wählen.

Zum Abschluss des Menüs genossen wir eine erlesene Käseplatte mit verschiedenen internationalen Käsesorten und einer Auswahl an frischem Brot. Als Dessert genossen wir ein zart schmelzendes Gianduja-Schokoladentörtchen, das den perfekten süßen Abschluss bildete. Kurz vor der Landung wurde uns noch ein leichtes Frühstück serviert, das uns schonend auf die Ankunft in Kapstadt vorbereitete.

Das Getränkeangebot umfasste eine sorgfältig ausgewählte Weinauswahl, die perfekt zu den Speisen passte, verschiedene Spirituosen und eine große Auswahl an alkoholfreien Getränken. Das Bordpersonal stand uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und füllte unsere Gläser gerne nach.

Service

Auf unserem Flug von Frankfurt nach Kapstadt in der Condor Business Class erlebten wir einen Service und eine Gastfreundschaft, die unseren Aufenthalt an Bord besonders angenehm machten. Das Personal zeichnete sich durch eine außergewöhnliche Freundlichkeit aus, die von Herzen zu kommen schien. Insbesondere eine Stewardess gab uns mit erfrischendem Humor das Gefühl, wirklich willkommen zu sein.

Wir genossen eine persönliche Betreuung, die weit über das übliche Maß hinausging. Das Kabinenpersonal nahm sich die Zeit, mit uns über unsere Vorlieben zu sprechen, gab uns individuelle Empfehlungen für Speisen und Getränke und sorgte dafür, dass unser Erlebnis an Bord in jeder Hinsicht unsere Erwartungen übertraf.

Fazit

In der Condor Business Class habe ich besser geschlafen als zu Hause

Unser Flug von Frankfurt nach Kapstadt war mit Abstand der luxuriöseste und vor allem entspannteste Flug unseres Lebens. Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass der Unterschied zwischen Economy und Business so groß ist.

Der größte Unterschied ist auf jeden Fall die Beinfreiheit. Zum ersten Mal auf einem Flug konnte ich meine Beine kerzengerade ausstrecken. Eine einzigartige Erfahrung! Allerdings fand ich die Sitze sehr niedrig. Man hatte ein bisschen das Gefühl, auf dem Boden zu sitzen.

In der Liegeposition war der Sitz auf Schulterhöhe vielleicht etwas eng. Es fiel mir ein wenig schwer, mich im Schlaf umzudrehen. Ansonsten lag ich aber sehr bequem und konnte wunderbar schlafen. Lediglich über dem Äquator wurde ich kurz von Turbulenzen geweckt. Wie ein Baby ließ ich mich von diesen wieder in den Schlaf schaukeln!

Nach fast 8 Stunden Schlaf erstmal ein Käffchen zum Wachwerden genießen

Von den insgesamt 12 Stunden Flug habe ich fast 8 Stunden geschlafen. Direkt nach dem Abendessen über Tunesien bin ich ins Bett gegangen und erst am nächsten Morgen zwei Stunden vor der Landung über Namibia wieder aufgewacht. Zu diesem Zeitpunkt servierten die Stewardessen bereits das Frühstück. Da ich aber auf dem Monitor die Option „Bitte nicht wecken“ aktiviert hatte, ließen mich die Damen freundlicherweise ausschlafen.

Die Entscheidung, für diesen Condor-Flug nach Südafrika ein Upgrade in die Business Class zu buchen, war genau die richtige. Nachdem wir die Nacht zuvor auf dem Frankfurter Flughafen verbringen mussten und nur wenig Schlaf gefunden hatten, kamen wir trotzdem entspannt und vor allem ausgeschlafen in Kapstadt an! Wenn der Preis stimmt, werde ich in Zukunft bei Langstreckenflügen mit dieser Fluggesellschaft nur noch Business Class buchen!

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