Die erste Nacht in unserer Airbnb-Ferienwohnung in Barcelona haben wir wunderbar geschlafen. Als ich aufwache, hat R. bereits frische Brötchen vom Bäcker an der Ecke und Butter, Wurst, Käse und Eier aus dem nahegelegenen Supermarkt besorgt. Während ich mich langsam aus dem irre gemütlichen Bett wälze und die Aussicht von unserem Balkon genieße, steht er bereits in der winzigen Küche und bereitet Rührei mit Lauch und Speck zu. Ein köstlicher Duft weht durch die Wohnung. Ich bekomme Hunger.
Mein Tipp(*): Wenn du den kompletten Park Güell besichtigen möchtest, empfehle ich dir, die Eintrittskarte im Voraus bei Get Your Guide online zu bestellen. Den Grund dafür erkläre ich weiter unten. Dort findest du auch interessante Kombi-Tickets, z.B. für den Park Güell und die Sagrada Familia:
Park Güell in Barcelona von Antoni Gaudí
Für unseren ersten vollen Tag in Barcelona hat R. die Besichtigung des Park Güell für unseren Sightseeing-Marathon festgelegt. Gleich nach nach Frühstück geht es los. Unser heutiges Ausflugsziel ist von unserer Unterkunft aus ohne umstiegen mit der Metro zu erreichen: Von der Station Paral-lel fahren wir acht Stationen bis nach Lesseps. Die U-Bahn ist angenehm sauber, schnell und nicht zu voll. Barcelona wird mir langsam sympatisch. Als wir die Metrostation Lesseps verlassen erblicken wir hoch oben auf einem Berg ein Gebäude mit Türmchen und einem Riesenrad. Das muss unser Ziel sein. Aber, uff: Diesen Berg müssen wir vorher besteigen!? Ich hatte zwar im Reisegeführer gelesen, dass man für eine Besichtigung des Park Güell gut zu Fuß sein sollte und der Aufstieg recht anstrengend sein soll – aber so hoch, lang und steil hatte ich mir den Anstieg dann doch nicht vorgestellt. Nachdem wir bereits einige Hundert Meter gegangen sind, fragen die anderen deutschen Touristen vor uns eine Einheimische nach dem Weg. Und siehe da: Wir laufen genau in die falsche Richtung! Der von uns erblickte Park auf der Bergspitze ist gar nicht der Park Güell – sondern der Tibidabo-Freizeitpark! Also wieder den ganzen Weg zurück – und nun entdecken wir in der Nähe der U-Bahn-Station an einer Hauswand den Wegweiser zum Park Güell. Offensichtlich hatte hier ein Anwohner Mitleid mit den zahlreichen Touristen, die in die falsche Richtung laufen.
Neben den nun nicht mehr zu übersehenden Touristenmassen sind die zahlreichen Souvenirläden ein weiterer deutlich Hinweis darauf, dass wir nun endlich den richtigen Weg zum Park Güell eingeschlagen haben. Nach ein paar Metern geht es links den Berg hoch. Der Anstieg ist zwar recht steil, doch zum Glück gibt es auf dem Weg nach oben mehrere Rolltreppen, so dass sich die körperliche Anstrengung in Grenzen hält. In einem kleinen Laden kurz vor dem Ziel kaufe ich mir noch eine Wasserflasche. Zum Glück ist es im September in Barcelona nicht mehr so heiß.
Lohnt sich der Eintritt in den Park Güell?
Oben angekommen, genießen wir erstmal die Aussicht über Barcelona. Wer die bekannten Postkartenmotive des Parks bewundern möchten, muss leider Eintritt zahlen: Die gebührenpflichtige Zone umfasst den Eingangsbereich mit dem berühmten Drachen, die geschwungene bunte Parkbank und die Markthalle. Neben dem Eintrittspreis gibt es hier zwei weitere unerfreuliche Überraschungen:
- Es werden pro halbe Stunde nur 400 Besucher eingelassen
- Ticketinhaber können die sogenannte Monumental Zone nur in einem bestimmten Zeitabschnitt betreten
- Im schlimmsten Fall kann es beim Kauf an der Tageskasse passieren, dass man mehrere Stunden auf den Einlass warten muss
Dieses System war uns ehrlich gesagt zu kompliziert. Doch keine Sorge: Über 95% der Parkfläche sind nämlich kostenlos zugänglich!! Ich empfehle daher, sich die Bilder der Monumental Zone im Internet oder auf Postkarten anzusehen. Der Spaziergang durch den restlichen Park ist nämlich kostenlos und es gibt trotzdem noch viele Sehenswürdigkeiten und Werke des Künstlers Antoni Gaudí zu sehen. So können Besucher den Mittelpunkt des Parks – den 3000 m² großer Terrassenplatz La Plaça mit seiner wellenförmigen Bank – auch ohne Eintritt zu bezahlen von außen bewundern und fotografieren. Und die herrliche Aussicht über Barcelona ist sowieso gratis!
Herrlicher Spaziergang durch den Park Güell mit traumhafter Aussicht über Barcelona
Der restliche Teil des Parks gleicht einem Märchengarten. Hier hatte Antoni Gaudí die Möglichkeit, seine naturnahe Kunst mit der Natur selbst zu verknüpfen. Die Grünanlage des Park Güell erstreckt sich über den gesamten Hügel und stellt ein Wirrwarr aus Wegen, Laubengängen, Mauern und Brücken dar. Und mittendrin buhlen Händler und Musikanten um die Aufmerksamkeit (und das Bargeld) der Touristen.
Mitten im Park befindet sich auch das berühmte Haus, in welchem Antoni Gaudí die letzten 20 Jahre seines Lebens verbracht hat. Dieses Haus ist heute ein Museum, in welchem die Besucher die originale – von Gaudi höchstpersönlich entworfene – Möblierung bewundern können.
Hoch über dem Park befindet sich ein merkwürdiges Gebilde aus Stein – welches für mich jedoch im doppelten Sinne den Höhepunkt des Park Güell darstelle: Von hier oben genießt man wohl einen der schönsten Ausblicke auf die Hauptstadt Kataloniens. Kein Wunder, dass der Andrang an diesem Aussichtspunkt besonders groß war. Zudem war bei dem Gedrängel Vorsicht geboten: Der Aussichtspunkt hat nämlich kein Geländer – und bei einem unvorsichtigen Schritt stürzt man schnell einige Meter tief (siehe Foto ganz oben auf dieser Seite). Leider konnte ich trotz intensiver Internetrecherche nicht herausfinden, ob dieser höchste Aussichtspunkt im Park Güell einen Namen trägt. Doch die Aussicht ist einfach fantastisch.
Nach unserem Bummel durch den Park Güell machten wir uns auf den Weg zur wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit in Barcelona: Der Kirche Sagrada Família. Darüber erzähle ich Euch aber erst in nächsten Beitrag meines Reiseblogs.
(*Hinweis: Dieser Artikel enthält Empfehlungslinks. Wenn Du über diese Links eine Buchung tätigst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich verändert sich der Preis jedoch nicht.)
2 Gedanken zu „Park Güell in Barcelona von Antoni Gaudí: Lohnt sich der Eintritt?“