Der Botanische Garten von Kirstenbosch gilt als einer der schönsten botanischen Gärten der Welt. Auf einer Fläche von 528 Hektar erstreckt sich dieser außergewöhnliche Garten auf der Rückseite des Tafelbergs bei Kapstadt. Er ist nicht nur ein Paradies für Pflanzenliebhaber, sondern spielt auch eine wichtige Rolle in der Erforschung und Erhaltung der südafrikanischen Flora. Mit seiner beeindruckenden Sammlung einheimischer Pflanzenarten bietet Kirstenbosch eine einzigartige Gelegenheit, die botanische Vielfalt Südafrikas zu entdecken.
Ich verrate die, welche Höhepunkte du bei deinem Besuch im National Botanical Garden Kirstenbosch auf gar keinen Fall verpassen solltest!
Anfahrt: Wie kommt man hin?
Der Kirstenbosch National Botanical Garden liegt im Stadtteil Newlands von Kapstadt am Osthang des Tafelbergs. Man kann ihn mit Fug und Recht als einen der schönsten botanischen Gärten der Welt bezeichnen. Unser Besuch fand im Spätsommer statt, und selbst dann war er lohnenswert. Aber die Frühlingsmonate von August bis November versprechen noch mehr Schönheit, denn dann blüht eine noch größere Vielfalt an Pflanzen.
Nachdem wir am Vortag mit der Seilbahn auf den Tafelberg gefahren waren, begaben wir uns direkt am nächsten Tag auf die Rückseite des Berges. Dazu nahmen wir wieder den Hop on Hop Off Bus. Direkt vor unserem Hotel, dem Radisson RED Cape Town V&A Waterfront, befand sich eine Haltestelle der roten Linie. Mit dieser fuhren wir ins Zentrum von Kapstadt. An der Haltestelle Nr. 5 (hier befindet sich auch das Tour Office der Busgesellschaft) stiegen wir in die blaue Linie um.
Die Fahrt bis zum Botanischen Garten dauerte etwa 30 Minuten. Da die blaue Linie ganz um den Tafelberg herum führt, ist sie übrigens deutlich länger als die rote Linie. Und eröffnete uns eine völlig neue Perspektive auf Kapstadt. Die Stadt wich einer üppigeren, grüneren Landschaft. Und mit jedem Kilometer, den wir uns dem Garten näherten, schien die städtische Hektik mehr und mehr zu verschwinden. Die Ausblicke wechselten zwischen atemberaubenden Bergpanoramen, luxuriösen Anwesen und ruhigen, von Bäumen gesäumten Straßen.
Du kannst aber auch mit dem Auto nach Kistenbosch fahren. Vor der Anlage gibt es eine riesige Auswahl an Parkplätzen. Am Wochenende kann es hier mal voller werden, aber bei unserem Besuch an einem Wochentag war der Parkplatz fast leer.
Entdeckungstour durch den Garten
Als wir im Botanischen Garten von Kirstenbosch ankamen, kauften wir unsere Tickets und machten uns auf den Weg, den Park zu erkunden. Eine Warteschlange an der Kasse gab es nicht. Dafür breitete sich eine grüne Oase der Ruhe vor uns aus.
Der Garten ist ein sorgfältig gepflegtes Paradies, das sich nahtlos in die natürliche Schönheit seiner Umgebung einfügt. Die ohnehin schon wenigen Besucher verteilten sich auf dem weitläufigen Gelände. So hatten wir den Park die meiste Zeit fast wie für uns alleine.
Kaum hatten wir die ersten Schritte auf dem Gelände zurückgelegt, offenbarte sich uns ein herrliches Panorama und eine beeindruckende Sicht auf die Ostseite des Tafelbergs.
1. Tree Canopy Walkway (Baumwipfelpfad)
Vom Besucherzentrum bogen wir links ab und spazierten wir gemütlich eine steile Allee hinauf. Der Weg führte vorbei an der Konzertbühne, auf der im Sommer immer sonntags Konzerte stattfinden, mit ihrer großen Rasenfläche.
Unser erstes Ziell war der „Tree Canopy Walkway“. Diese geschwungene Konstruktion aus Stahl und Holz wird auch als „Boomslang“ (Baumschlange) bezeichnet. Sie führt die Besucher durch die Baumkronen und bietet auch hier atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge.
Der Baumwipfelpfad wurde anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Gartens errichte. Er schlängelt sich auf einer Länge von 130 Metern bis zu 11 Meter über dem Boden durch die Baumkronen. Von hier oben hast du eine atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge.
2. Duftbeet
Das Duftbeet ist ein sinnliches Highlight des Gartens, das die Besucher nicht nur visuell, sondern auch olfaktorisch anspricht. In dieser besonderen Anlage stehen Pflanzen und Blumen mit starken, angenehmen Düften im Mittelpunkt. Es ist ein Ort, der zum Verweilen einlädt. Hier kannst du deine Augen schließen und die Vielfalt der natürlichen Düfte genießen. Vom süßen Duft der Rosen bis zum würzigen Aroma der Kräuter bietet das Duftbeet eine olfaktorische Reise durch die Natur.
3. Fynbos Walk
Der Fynbos Walk bietet einen tiefen Einblick in die einzigartige Vegetation der Kapregion, die als Fynbos bekannt ist. Die Route führt die Besucher durch eine Landschaft, die reich an einheimischen Pflanzenarten ist, darunter die weltberühmten Proteas, Erica und Restios. Der Fynbos zeichnet sich durch seine Anpassungsfähigkeit an das trockene, durch Feuer geprägte Klima aus und zeigt eine faszinierende Vielfalt an Formen, Farben und Anpassungen. Dieser Spaziergang ist nicht nur ein visueller Genuss, sondern dient auch der Aufklärung über die Bedeutung der Erhaltung dieser einzigartigen Biodiversität.
4. Sukkulentenbeete
Die Sukkulentenbeete zeigen eine beeindruckende Sammlung von Pflanzen, die sich durch ihre Fähigkeit auszeichnen, Wasser in ihren verdickten, fleischigen Teilen zu speichern. Diese Anpassung ermöglicht es den Sukkulenten, in extrem trockener Umgebung zu überleben. Die Beete zeigen eine Vielfalt von Formen, von kugelförmigen Kakteen über aloeartige Agaven bis hin zu faszinierenden Lithops, auch „lebende Steine“ genannt. Diese Pflanzen zeigen eindrucksvoll die Kreativität der Natur bei der Anpassung an schwierige Bedingungen.
5. Skeleton Gorge Trail
Die Fläche des Botanischen Gartens erstreckt sich übrigens in Höhenlagen von 100 m bis über 1000 m. Wir wanderten bis in den hintersten Winkel des Parks. Von hier schien der Gipfel des Tafelbergs schon wieder zum Greifen nah. Obwohl wir uns noch auf dem Gelände des Kirstenbosch befanden, fühlten wir uns schon wie mitten in der Wildnis.
Und hier beginnt auch der Skeleton Gorge Trail. Dieser Wanderweg durch die Skelettschlucht ist eine der schönsten, aber auch schwierigsten Wanderrouten auf den Tafelberg. Denn dieser Weg ist relativ steil und auch sehr abenteuerlich. Die Wanderer müssen über Holzplanken, Stufen und Leitern klettern.
Dafür erklimmt man den Tafelberg von der Rückseite und hat nicht nur einen herrlichen Ausblick auf die Cape Flats, sondern auch viel Zeit, um auf dem Tafelbergplateau zu wandern.
6. Gewächshaus
Das Gewächshaus war der perfekte Abschluss unserer Entdeckungsreise. Diese klimatisch kontrollierte Oase bot uns eine faszinierende Reise durch die verschiedenen Vegetationszonen Südafrikas. Hier siehst du Gewächse von der trockenen Karoo über die blütenreiche Fynbos-Region bis hin zur üppigen Savanne.
Im Inneren des Gewächshauses waren wir umgeben von einer außergewöhnlichen Vielfalt an Pflanzenarten. Diese werden hier sorgfältig gepflegt, um die Besucher über die einzigartige Biodiversität des Landes zu informieren und für deren Erhaltung zu sensibilisieren.
7. Paradies für Fotografen
Ein Besuch im Botanischen Garten Kirstenbosch ist auch für Menschen interessant, die sich gar nicht für Pflanzen interessieren (so wie mich).
Die dichte Vegetation, die bunte Blumenpracht und vor allem die beeindruckende Bergkulisse bieten unendlich viele Fotomotive. Wohin man schaut, findet man Inspiration – sei es in der Farbenpracht der Blumen, im Kontrast zum strahlend blauen Himmel oder dem alles überragenden Tafelberg.
Fazit: Lohnt sich der Besuch?
Unser Besuch im Botanischen Garten von Kirstenbosch war nicht nur eine Bereicherung für unser Verständnis der südafrikanischen Flora. Es war auch ein Genuss für unsere Sinne. Der Garten ist weit mehr als ein Ort für Pflanzenliebhaber. Er ist ein Muss für jeden Besucher Kapstadts.
Nach unserem Rundgang fuhren wir mit dem Hop on Hop off Bus zurück nach Kapstadt. Auf dem Weg dorthin legten wir noch einen Zwischenstopp in der idyllischen Küstenstadt Hout Bay ein. Hier unternahmen wir einen wunderschönen Strandspaziergang.
Alles in allem war es ein Urlaubstag in Südafrika, der uns für immer in Erinnerung bleiben wird.