(Aktualisiert) Gay-Reisen nach Island sind wirklich einzigartig. Das kleine Land bezaubert seine Besucher mit faszinierenden Naturschauplätzen und außergewöhnlichen Landschaften. Aber hat die Insel im Nordatlantik auch etwas für schwule Reisende zu bieten? Ich verrate dir die besten Tipps!
Gay-Reisen Island: Die besten Tipps
Aktive Vulkane, Geysire, Wasserfälle, Gletscher, schwarze Sandstrände und die Mitternachtssonne machen die Vulkaninsel zu einem phänomenalen Urlaubsziel. für schwule Naturliebhaber und Outdoor-Fans. Dazu tragen auch die außergewöhnlichen Menschen und ihre tolerante Kultur bei.
Die freiheitsliebenden Isländer sind ausgesprochen gastfreundlich und respektvoll. Kein Wunder, dass Island eines der LGBT-freundlichsten Länder der Welt ist. In der Hauptstadt Reykjavik gibt es einige Gay-Bars und LGBT-Clubs.
Island gilt zudem als besonders lesbenfreundliches Reiseziel. Mit Jóhanna Sigurðardóttir bekam das Land im Jahr 2009 sogar die erste offen homosexuelle Regierungschefin der Welt.
Wie ist die gesetzliche Lage für Homosexuelle in Island?
Das Land aus Feuer und Eis ist eines der tolerantesten und schwulenfreundlichsten Reiseziele der Welt. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind hier seit 1996 gesetzlich anerkannt. Im Jahr 2006 wurde das Recht auf Adoption und künstliche Befruchtung für gleichgeschlechtliche Paare eingeführt. Seit 2010 werden gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich als Ehen anerkannt.
Wie ist die Akzeptanz von Homosexuellen in der Bevölkerung?
Die allgemeine Einstellung der Öffentlichkeit gegenüber der LGBT-Gemeinschaft ist sehr positiv sein. Dies zeigt sich insbesondere daran, dass Island als erstes Land der Welt eine offen lesbische Premierministerin hatte. Die Kriminalitätsrate ist extrem niedrig und es gibt so gut wie keine Hassverbrechen.
Die Einheimischen sind nicht prüde und die Sexualität kann offen zur Schau gestellt werden. Zuneigungsbezeugungen in der Öffentlichkeit werden überall toleriert, selbst in kleinen Städten. Also nichts wie auf zum Gay-Traumurlaub nach Island.
Gay Bars und queere Clubs in Reykjavik
Island hat nur ca. 350.000 Einwohner. Daher gibt es auch keine große Schwulenszene oder spezielle Schwulenviertel.
Die Gay-Community ist überschaubar und konzentriert sich auf die Hauptstadt Reykjavík. Gay-Urlauber sind herzlich willkommen. Gay Dating Apps wie Tinder und Grindr sind auch in Island sehr beliebt. Sicherlich kommt niemand nur wegen des Nachtlebens nach Island, aber Reykjavík ist überraschend kosmopolitisch. Es gibt einige coole Clubs und Bars sowie eine unglaubliche Gastronomie-, Kunst- und Kulturszene. LGBT-Gäste können in jedem Nachtclub sicher einen Drink genießen, tanzen und abhängen.
Kiki Queer Bar
Die Kiki Queer Bar (Adresse: Laugavegur 22) ist die einzige reine Schwulenbar in Reykjavík. Sie ist der perfekte Ort, um die Nacht durchzutanzen. Wie die meisten isländischen Clubs öffnet das Kiki erst um 23 Uhr und die Party beginnt erst nach Mitternacht. Der Club erstreckt sich über zwei Etagen, ist aber relativ klein, was die gute Stimmung noch verstärkt. Regelmäßig gibt es ausgefallene Drag-Shows und Karaoke.
Bravo
Das Bravó (Adresse: Laugavegur 22 101) ist eine gay-friendly Bar mit vorwiegend elektronischer Musik. Sie ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt und bekannt für ihre Live-Auftritte lokaler Bands des elektronischen Genres.
Curious
Das Curious (Adresse: Hafnarstræti 4) ist relativ neu in der Szene. Es ist Café, Bar, Veranstaltungsort, Tanzclub und Nachtclub in einem. Mit einer Mainstream-Bar und einem schwulenfreundlichen Tanzclub im Obergeschoss wurde das Curious von LGBT-Leuten für alle geschaffen. Ein toller Treffpunkt für die Queer-Szene.
Hinweis: Laut Google Maps ist diese Bar dauerhaft geschlossen.
Gaukurinn
Gaukurinn (Adresse: Tryggvagata 22, 101 Reykjavík) ist eine Kneipe und ein Treffpunkt für Live-Musik, Karaoke und Drag Shows im Zentrum von Reykjavík. Es begann als Kneipe mit deutschen Einflüssen und ist heute eine feste Größe in der isländischen Musikszene. Viele der größten isländischen Künstler haben hier ihre Karriere begonnen. In den letzten Jahren hat sich das Gaukurinn zu einem sicheren Hafen für Queer, Alternative, Drag und andere Künstler entwickelt.
Gay Pride in Reykjavík
Jedes Jahr im August findet die Reykjavík Pride statt. Sie hat rund 70.000 Teilnehmer und ist trotz ihrer geringen Größe inzwischen weltweit bekannt. Die Pride zeichnet sich dadurch aus, dass es keine Werbung und kein Firmensponsoring gibt.
Auch in vielen anderen Aspekten unterscheidet sich die Gay Pride Reykjavík von den großen Christopher-Street-Day Paraden in Deutschland und anderen europäischen Ländern:
- Da Island in Sachen Gleichberechtigung und LGBTQ+-Rechte schon sehr weit ist, hat die Reykjavik Pride weniger den Charakter einer politischen Demonstration. Es ist vielmehr ein buntes Fest der Vielfalt und Akzeptanz. Die Atmosphäre ist familiärer. Es fühlt sich an wie ein großes Gemeinschaftsfest.
- Reykjavik Pride ist eine Veranstaltung, die praktisch von der gesamten Gesellschaft getragen wird. Auch viele heterosexuelle Isländer nehmen aktiv teil, darunter z.B. Familien mit Kindern im Bollerwagen.
- Im Gegensatz dazu gibt es beim CSD in Island so gut wie keine nackte Haut, Fetischkleidung oder gar sexuelle Aktivitäten zu sehen. Die gesamte Pride-Veranstaltung ist sehr familienfreundlich. Das ist übrigens auch in den anderen skandinavischen Ländern ähnlich.
- Es gibt sogar ein großes Familien-Regenbogenfest auf dem Spielplatz in Elliðaárdalur. Hier laden queere Familien und Reykjavík Pride zu einem spaßigen Nachmittag mit Veranstaltungen speziell für Kinder ein.
Route der Parade
Die CSD-Parade beginnt in Tækniskólinn neben der Kirche Hallgrímskirkja. Der Umzug führt über den Skólavörðustígur, Bankastræti, Lækjargata und Fríkirkjuvegur, wo der Umzug endet.
Anschließend gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen weiter zur Sóleyjargata und nach Hljómskálagarður, wo die Abschlusszeremonie des Reykjavik Pride stattfindet.
LGBT-Partys in Island
Neben den bereits erwähnten Gay-Bars und -Clubs gibt es in Island auch eine Reihe von LGBT-Partys, die in regelmäßigen Abständen stattfinden:
- Bears on Ice ist eine Veranstaltung nur für schwule Bären, ihre Bewunderer und Freunde, die jährlich am Wochenende des Labour Day stattfindet (mehr Infos findest du auf https://bearsonice.org)
- Pink Party Iceland ist eine fantastische LGBT-Clubnacht mit schwulen Künstlern, DJs, großartiger Musik sowie lokalen und internationalen Gästen. Der Maskenball findet alljährlich zum International Rainbow Reykjavik Winter Pride statt (https://www.pinkiceland.is/pink-party).
- Rainbow Reykjavik Festival findet im März statt (https://www.rainbowreykjavik.is/).
Fotogalerie: Schwules Island
Mein Urteil
Für mich ist Island ein wahres Paradies für Gay-Reisende, die Natur und cooles, urbanes Flair lieben. Die Kombination aus faszinierenden Vulkanlandschaften, sprudelnden Geysiren, der hippen Hauptstadt Reykjavik und den gastfreundlichen Isländern macht das Land aus Eis und Feuer zu einem fantastischen Reiseziel für queere Menschen. Besonders die kleine Gay-Szene in Reykjavík hat mich positiv überrascht – klein, aber fein und total kreativ.
Ob beim Feiern in der Kiki Queer Bar, beim Entdecken der einzigartigen Naturwunder oder bei der Teilnahme an der herzlichen und familiären Reykjavik Pride: Island hat für mich die perfekte Balance aus Abenteuer, Kultur und Offenheit gefunden. Ich kann schwulen Reisefans nur empfehlen, diese faszinierende Insel selbst zu erleben.