Die Organisatoren von InterPride haben bekannt gegeben, dass der WorldPride 2028 in Kapstadt in Südafrika stattfinden wird.
Diese Nachricht wurde von WorldPride Cape Town bestätigt. Auf der Website des Veranstalters heißt es: „Es ist offiziell.“ Bei der Abstimmung in Medellín, Kolumbien, erhielt die südafrikanische Hauptstadt 53 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen Guadalajara in Mexiko (44 Prozent) durch, wie die Washington Blade berichtet.
WordPride 2028 in Kapstadt: Historischer Meilenstein für Afrika
„Das ist eine Premiere für den gesamten afrikanischen Kontinent“, sagte Tommy Patterson, Geschäftsführer von Cape Town Pride. „Unser Team hat großartige Arbeit geleistet, und wir haben wunderbare Freundschaften und Partnerschaften mit Pride-Gruppen auf der ganzen Welt geschlossen. Wir sind begeistert von der Nachricht und der Unterstützung, die uns von der globalen LGBTI+-Familie entgegengebracht wurde.“
Südafrika ist das einzige Land auf dem Kontinent, das die Rechte homosexueller Menschen in seiner Verfassung anerkennt.
Michael Gladwin, ein Mitglied des erfolgreichen Bewerbungsteams, wurde von Blackenterprise.com mit den Worten zitiert: „Wir könnten nicht aufgeregter sein, die globale LGBTI+-Community in unserer wunderschönen Stadt willkommen zu heißen. Wir werden Kapstadt als Leuchtturm der Vielfalt und Offenheit präsentieren.“
Kritik und Gegenstimmen
Nicht alle waren jedoch in Feierlaune. Reverend Oscar Bougardt, Gründer und leitender Pastor der Calvary Hope Baptist Church in der Provinz Westkap, bezeichnete WorldPride als „Müll” und „Schmutz”.
Er fügte hinzu: „So wie die LSBTIQ*-Organisationen das Recht haben, WorldPride 2028 zu veranstalten, haben wir das Recht zu sagen, dass wir es nicht in Kapstadt wollen.“ Er forderte außerdem andere Kirchenführer und Eltern auf, ihre Ablehnung öffentlich zu machen.
Südafrika: Vorreiter in Sachen Gleichstellung
1996 wurde Südafrika das erste Land der Welt, das Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung unter Strafe stellte. Zehn Jahre später wurden gleichgeschlechtliche Ehen anerkannt.
Darüber hinaus dürfen gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren, trans Personen können ihren Geschlechtseintrag ändern und homosexuelle Männer und Frauen dürfen im Militär dienen.
Der LGBTIQ+-Rechte-Tracker Equaldex zeigt, dass aktuelle Umfragen eine breite Unterstützung für LGBTIQ+-Rechte belegen, einschließlich der Möglichkeit, das Geschlecht zu wechseln und entsprechende Unterstützung zu erhalten.
Blick auf kommende WorldPride-Events
In diesem Jahr findet der World Pride in Washington, D.C., statt, obwohl es aufgrund der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus Reisewarnungen für LSBTI-Personen in den USA gibt.
Trump hat unter einer Reihe von präsidialen Dekreten festgelegt, dass es offiziell „nur zwei Geschlechter“ gibt. Er hat außerdem Schritte unternommen, um trans Männer und Frauen vom Militärdienst auszuschließen und eine geschlechtsangleichende medizinische Versorgung für trans Personen unter 19 Jahren zu verbieten.
„Es ist möglich, dass wir tatsächlich eine Erklärung herausgeben, um internationalen trans Personen zu sagen, dass sie nicht kommen sollen – oder dass sie, wenn sie kommen, dies auf eigenes Risiko tun“, sagte Ryan Bos, der Geschäftsführer der Capital Pride Alliance, gegenüber NBC News.
Das World Pride Music Festival soll am 6. und 7. Juni auf dem Festivalgelände am RFK Campus in Washington, D.C., als Teil von WorldPride 2025 stattfinden.
Geplant sind Auftritte von Kim Petras, Tinashe, Troye Sivan und Jennifer Lopez. Weitere Informationen finden sich auf der Website des Festivals.
2026 ziehen die Feierlichkeiten weiter nach Amsterdam in den Niederlanden. Für das darauffolgende Jahr gibt es noch keine bestätigte Gastgeberstadt. Bangkok in Thailand gilt jedoch als Favorit.