Am Abend des 20. Oktober 1934 führte das NS-Regime in München eine großangelegte Razzia durch, die gezielt gegen homosexuelle Menschen gerichtet war. Zum 90. Jahrestag dieses einschneidenden Ereignisses wird mit einer Gedenkveranstaltung an die Opfer erinnert. Sie findet am 20. Oktober 2024 um 20 Uhr am „Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Lesben und Schwulen“ in der Dultstraße/Ecke Oberanger statt.
Ein Mahnmal für Verfolgung und Widerstand
Das Mahnmal steht an einem historisch bedeutsamen Ort, an dem sich einst das Gasthaus Schwarzfischer befand. Dieser Gasthof war in den 1930er Jahren ein Treffpunkt für schwule Männer und ein Symbol für die damalige Subkultur. Die Razzia gegen das Gasthaus und seine Gäste war der Auftakt zu einer systematischen Verfolgung homosexueller Menschen im nationalsozialistischen Deutschland. Mit der Gedenkveranstaltung soll an das Unrecht und die grausamen Maßnahmen erinnert werden, die vielen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung widerfuhren.
Programm der Gedenkveranstaltung
Organisiert wird die Veranstaltung vom Forum Queeres Archiv München, der Wählerinneninitiative Rosa Liste und der Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ, in Kooperation mit diversity München. Die Gedenkfeier wird mit einer Rede zur historischen Bedeutung des Jahrestages eröffnet. Anschließend werden Biografien von Opfern des NS-Regimes verlesen. Diese Biografien bieten einen Einblick in das persönliche Leid und die oft zerstörten Lebensgeschichten derjenigen, die damals aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden.
Gedenkzug mit Kerzen und gemeinsames Ausklingen im diversity Café
Nach der Verlesung der Biografien findet ein Gedenkzug mit Kerzen statt. Dieser Zug führt symbolisch in Richtung des diversity Cafés, wo der Abend gemeinsam und in stiller Erinnerung beendet wird. Das Café bietet einen Raum für Austausch und Reflexion, um das Erlebte der Veranstaltung noch einmal nachwirken zu lassen.
Ein Zeichen der Solidarität und des Erinnerns
Die Gedenkveranstaltung soll nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern auch als Zeichen der Solidarität dienen. In einer Zeit, in der Diskriminierung und Vorurteile immer noch präsent sind, ist es wichtig, durch gemeinsames Gedenken und Geschichtsbewusstsein ein starkes Signal für Respekt und Gleichberechtigung zu setzen.