Heute verrate ich Euch die besten Tipps für schwule Männer im Weserbergland. Lange Zeit war mir gar nicht bewusst, dass ich in einer Region lebe, in der andere Menschen ihren Urlaub verbringen. Erst als ich im Jahr 2015 die Patenschaft für eine Gruppe von Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak übernahmen, wurde mir klar, dass es so wieviele tolle Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele im Weserbergland gibt. Schließlich wollte ich unseren neuen Mitbürgern ihre neue Heimat von der schönsten Seite zeigen. Also nahm ich sie am den Wochenenden mit auf abwechslungsreiche Ausflüge entlang der Weser. Aber auch für Gays gibt es im Weserbergland viele spezielle Treffpunkt!
Gay Treffpunkte im Weserbergland
Das Weserbergland ist nicht gerade als Hotspot für das schwule Leben bekannt. Genau das macht die Suche nach Gleichgesinnten aber umso spannender. Ob Cruising Area, Badesee oder CSD: Ich habe dir die besten Gay-Treffpunkte im Weserbergland zusammengestellt.
1. Gevattersee in Minden – Sonne, Wasser und Männer
An heißen Sommertagen ist der Gevattersee bei Minden ein beliebter Treffpunkt für schwule Männer im Weserbergland. Vor allem tagsüber zieht es hier viele Männer an, die sich unkompliziert kennenlernen wollen. Der Bereich am hinteren Seeufer gilt als besonders schwul geprägt – hier geht es entspannt, aber nicht prüde zu. Die Atmosphäre ist locker, und wer will, kommt schnell ins Gespräch. Baden ist offiziell zwar verboten, es gibt aber trotzdem Besucher, die ins Wasser springen.
2. Bürgergarten in Hameln – Klappe mit Geschichte
Der Bürgergarten in Hameln ist ein kleiner Park mitten in der Stadt. Die dortige öffentliche Toilette ist in der Gay-Szene als „Klappe” bekannt und wird den ganzen Tag über frequentiert. Wer hier unterwegs ist, weiß in der Regel, worauf er sich einlässt: Ein kurzer Blick, ein kurzes Zögern – meistens reicht das schon. Die zentrale Lage macht den Ort gut erreichbar. Diskretion und Respekt sind natürlich Pflicht.
3. CSDs in Hameln und Minden – queere Sichtbarkeit im Weserbergland
Auch das Weserbergland zeigt Flagge: Sowohl Hameln als auch Minden veranstalten inzwischen eigene Christopher-Street-Gay-Paraden (CSDs), die von Jahr zu Jahr größer werden.
Während der CSD Hameln eher politisch geprägt ist, geht es in Minden oft etwas bunter und musikalischer zu. Beide Veranstaltungen bieten die perfekte Gelegenheit, andere queere Menschen aus der Region zu treffen und das Gefühl zu erleben, auch in ländlichen Gegenden nicht allein zu sein.
4. Novum Pornokinos in Minden und Hameln
Die Novum Erotikkinos in Minden und Hameln sind ein Klassiker der schwulen Szene im Weserbergland. Zwar sind es keine reinen Gay-Kinos, sie ziehen aber hauptsächlich ein schwules und bisexuelles Publikum an. Kabinen, Glory Holes, Spielwiesen, Darkrooms – wer nach spontanem Spaß sucht, wird hier oft fündig.
Am besten unter der Woche vormittags oder spätnachmittags hingehen, dann ist die Chance auf männliche Gesellschaft am größten.
5. Godelheimer Baggersee bei Höxter
An sonnigen Tagen ist das Südufer des ehemaligen Baggersees ein beliebter Treffpunkt für FKK-Anhänger. Darunter sind auch Männer, die diskrete Kontakte suchen. Der Bereich gehört zur weitläufigen Freizeitanlage Höxter-Godelheim, liegt auf der anderen Seeseite gegenüber des Hauptparkplatzes und ist durch einen Zaun abgetrennt. Dort wird nackt gebadet und gesonnt, wobei sich textil bekleidete Besucher unter die Nudisten mischen.
Der FKK-Bereich ist über den Rundweg um den See leicht erreichbar. Er liegt direkt am Radweg, der zwischen Weser und See entlangführt. Die Anfahrt erfolgt über die Godenheimer Straße (B64/B83).
Die schönsten Ausflugziele im Weserbergland
Das Weserbergland erstreckt sich zwischen Hannoversch-Münden und Porta Westfalica auf beiden Seiten des Flusses Weser. Es umfasst verschiedene kleinere Mittelgebirge und Höhenzüge. Die höchste Erhebung des Weserberglandes bildet mit 527 Metern der Solling. Landschaftlich ist die Region von dicht bewaldeten Hügeln geprägt. Entsprechend vielfältig sind die Gelegenheiten zum Wandern. Darüber hinaus hat das Weserbergland auch kulturell viel zu bieten. Eine Besonderheit bilden dabei die architektonischen Zeugnisse der sogenannten Weserrenaissance, die alle in der Zeit zwischen 1520 und 1640 entstanden sind. Ich möchte Euch die schönsten Städte und Ausflugsziele im Weserbergland vorstellen. Viele davon könnt ihr kostenlos besichtigen. Sie sind ideal für einen Sonntagsausflug geeignet. Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann die malerischen Burgen und Schlösser, Kirchen, Klöster und Denkmäler zwischen Hannoversch Münden und Porta Westfalica auch im Rahmen einer Radtour auf dem Weserradweg besuchen.
Hameln – Die Hauptstadt des Weserberglands

Hameln ist die inoffizielle Hauptstadt des Weserberglands. Sie ist ist in jedem Fall einen längeren Aufenthalt wert. Dort kommt selbstverständlich als erstes die Sage vom Rattenfänger in den Sinn. An dieses Ereignis wird an gleich mehreren Orten der Stadt erinnert. Den zentralen Anlaufpunkt bildet das Rattenfängerhaus in der Osterstraße. Dort findet sich eine Inschrift, die an den Zug des Fängers mit den Kindern erinnert. Auch der Name der urigen Bungelosenstraße erinnert an diese Episode: Bungelos bedeutet soviel wie trommellos, weil in dieser Straße das Musizieren im Freien verboten wurde.
Ein ähnlich schönes Beispiel der Weserrenaissance ist das so genannte Hochzeitshaus. Auch dort hat die Sage mit einem Glockenspiel ihre Spuren hinterlassen. Dieses wird drei Mal am Tag um 13:05, 15:35 sowie um 17:35 Uhr zum Klang von 37 Glocken in Gang gesetzt. In unmittelbarer Nähe befindet sich die im 13. Jahrhundert errichtete Marktkirche.

In der Umgebung von Hameln lohnt sich ein Abstecher zum westlich der Stadt gelegenen Klütturm. Dieser befindet sich auf dem 258 Meter hohen gleichnamigen Berg und hat selber eine Höhe von 23 Metern. Von ihm aus hat man einen schönen Blick auf die Altstadt von Hameln und weite Teile des Weserberglandes. Dort befindet sich auch ein Ausflugslokal.
Bad Pyrmont – Das stilvolle Kurbad im Weserbergland

Knapp 23 Kilometer von Hameln entfernt liegt Bad Pyrmont. Die Stadt ist ein traditionsreiches niedersächsisches Staatsbad. Zu den früheren Kurgästen zählen so unterschiedliche historische Persönlichkeiten wie Zar Peter der Große, Johann Wolfgang von Goethe, Benjamin Franklin und Adolph Freiherr Knigge. Auf der Hauptallee und im Kurpark lässt sich noch ein Eindruck dieser Zeiten gewinnen. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen das Schloss mit seinem Museum zur Stadt- und Badegeschichte, das Kurhaus sowie die historischen Logierhäuser rund um den Kaiserplatz. Berühmt ist Bad Pyrmont außerdem für seine Spielbank, deren Wurzeln bis ins Jahr 1724 zurückreichen, und das gleichnamige Mineralwasser. Gleich neben Bad Pyrmont liegt im übrigen mit dem kleinen Weserstädtchen Bodenwerder der Heimatort des berühmten Lügenbarons von Münchhausen. Hier findest du ein schönes Hotel in Bad Pyrmont.
Schloss Hämelschenburg – Das schönste Schloss im Weserbergland

Auf halbem Wege von Hameln nach Bad Pyrmont kommt ihr diekt am märchenhaften Schloss Hämelschenburg vorbei. Die ursprünglich vom Geschlecht der Grevensteiner errichtete Burganlage wurde ab 1588 zu einem Wasserschloss im Stil der Weserrenaissance ausgebaut. Von April bis 2019 finden Führungen zur Besichtigung des Schlosses statt (dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen). Ausgangspunkt für einen Besuch von Schloss Hämelschenburg ist das Besucherzentrum in den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden. Von dort führt ein kurzer Gehweg durch den Park zum Gutshof gegenüber des Schlosses. Im Museumsshop könnt ihr Tickets für die Führungen kaufen. Außerdem werden im Museumsshop ausgesuchte Waren und Bücher zu Themen rund um Schloss und Garten sowie das Kunsthandwerk des Weserberglandes angeboten. Hier befindet sich auch ein Café.
Schaumburg & Paschenburg: Die beeindruckendsten Burgen im Weserbergland

Nur zur zwölf Kilometer östlich vom Rintelner Stadtzentrum liegt die Schaumburg auf dem Nesselberg 225 Meter hoch über der Weser. Die Burg ist seit ihrem Ausbau im 13. Jahrhunderts der Stammsitz des Geschlechts Schauenburg. Vorburg wie auch Hauptburg blieben über die Jahrhunderte baulich weitgehend unverändert und vermitteln bis heute einen guten Eindruck vom Burgenbau im Spätmittelalter.
Von der mittelalterlichen Anlage stehen noch drei der ursprünglich vier Türme. Der mächtige Bergfried aus dem 14. Jahrhundert kann als Aussichtsturm bestiegen werden. Der Eintritt ist kostenlos. Ihr könnt am Eingang jedoch eine kleine Spende hinterlassen.

Wenn ihr noch höher auf den Berg fahrt, gelangt ihr zur Paschenburg (sie wird manchmal auch Pagenburg genannt). Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich bei dem Gebäude jedoch nicht um eine richtige Burg. Das Haus wurde im Jahr 1842 lediglich im Stile eines kleinen Jagdschlosses erbaut. Heute ist in der Paschenburg ein Panorama-Restaurant untergebracht. In dem gemütlichen Wintergarten könnt ihr bei Kaffee und Kuchen die herrliche Aussicht über das Weserbergland genießen. Neben der Paschenburg steht außerdem noch ein kleiner Aussichtsturm, welcher im Jahr 1827 erbaut wurde.

Porta Westfalica: Kaiser-Wilhelm-Denkmal und Fernsehturm
Die Stadt Porta Westfalica liegt am Durchbruch der Elbe zwischen Weserbergland und Wiehengebirge (auch sehenswert: Der Wiehenturm), von wo aus die Weser in das Norddeutsche Tiefland übergeht. Auch an diesem Ende des Weserberglandes gibt es viel zu sehen. Besonders markant ist das über der Stadt thronende Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Es ist 88 Meter hoch und wurde zwischen den Jahren 1892 und 1896 errichtet. Seit der 2018 fertiggestellten Renovierung befindet sich in der das Denkmal umgebenden Ringterrasse ein Restaurant.
Übrigens: Das Wilhelmsdenkmal zählt ohne Zweifel zu den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten in Nordrhein-Westfalen. Weitere schöne Ausflugziele in NRW, die du unbedingt gesehen haben musst, findest du nach einem Klick auf den Link.

Eine schöne Aussicht auf die Gegend rund um Porta Westfalica lässt sich vom 142 Meter hohen Fernmeldeturm auf dem Jakobsberg genießen, der über eine Aussichtsplattform für Besucher verfügt. Direkt unter dem TV-Turm befindet sich ein kostenloser Parkplatz. Von hier aus könnt ihr einen schönen Spaziergang zur Porta-Kanzel unternehmen. Dies ist ein Aussichtpunkt, von dem aus ihr einen grandiosen Ausblick über die Porta Westfalica, die Weser und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal genießen könnt.
Mein Lesetipp: Hier findest Du alle Informationen und Fotos über die kurze Wanderung vom Fernsehturm zur Portakanzel.

Ich finde den Blick von der Porta-Kanzel übrigens viel schöner und spektakulärer als vom bekannteren Wilhelmsdenkmal auf dem gegenüberliegenden Berg.

In Porta Westfalica endet übrigens das Weserbergland. Die Westfälische Pforte ist der Durchbruch der Weser zwischen dem Wesergebirge und dem auf der anderen Flussseite gelegenen Wiehengebirge. In Richtung Norden befindet sich zwischen Weserbergland nur noch flaches Land bis zur Nordsee.
Schloss Schwöbber
Schloss Schwöbber ist ein dreiflügeliges Wasserschloss bei Aerzen in der Nähe von Hameln. Es wurde in den 1570er Jahren erbaut und ist eines der bedeutendsten Bauten der Weserrenaissance. Einst war es für seine Gartenanlagen berühmt (und als Kind bin ich auf dem vereisten Wassergraben Schlittschuh gefahren). Heute befindet sich in den Gemäuern das 5-Sterne-Hotel Schlosshotel Münchhausen.

Weitere Ausflugsziele im Weserbergland
Natürlich gibt es noch viele weitere schöne Ausflugsziele im Weserbergland. Welche Sehenswürfigkeiten entlang der Weser findest du am schönsten? Ich freue mich auf deine Tipps in den Kommentaren unter diesem Blogartikel!
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