Krämerbrücke in Erfurt – die einzige bewohnte Brücke nördlich der Alpen

Krämerbrücke in Erfurt

Die Krämerbrücke in Erfurt ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Es handelt sich um die längste durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas. Auf meinen Reisen bin ich über manch berühmte Brücke gegangen oder gefahren: Die Rialtobrücke in Venedig, die Eisenbahnbrücke über den Kanal von Korinth, die Millennium Bridge in London, die Karlsbrücke in Prag, die Brooklyn Bridge in New York oder auch die Fehmarnsundbrücke über die Ostsee. Dass sich eine der schönsten und beeindrucksten Brücken Europas, wenn nicht sogar weltweit, mitten in Deutschland befindet, war mir bis zu unserer Städtereise nach Erfurt 2014 dagegen überhaupt nicht bewusst. Tatsächlich hatte ich noch nie zuvor von der Krämerbrücke in Erfurt gehört. Das Bauwerk hat mich dermaßen begeistert, dass ich ihm mit diesem Beitrag in meinem Reiseblog sogar ein eigenes, kleines Denkmal setzen möchte.

Krämerbrücke Erfurt – die einzige bewohnte Brücke nördlich der Alpen

Die Krämerbrücke in Erfurt ist das älteste profane Bauwerk der Hauptstadt Thüringens. Sie zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Steinbrücke wurde im Jahr 1325 über dem Breitstrom der Gera erbaut. Die Besondersheit der Brücke liegt darin begründet, dass sie zu beiden Seiten mit einer geschlossenen Reihe von Fachwerkhäusern bebaut ist. Die Erfurter Krämerbrücke erinnert somit nicht wenig an die berühmte Ponte Vecchio in Florenz – und tatsächlich ist eine derartige Brückenbauweise nördlich der Alpen einzigartig. Bis heute ist die 120 Meter lange Brücke durchgängig bebauten und bewohnt. Hier fühlt man sich fast wie in Italien!

Kramläden gaben der Krämerbrücke ihren Namen
Kramläden gaben der Krämerbrücke ihren Namen

Geschichte der Brücke

Bereits im 12. Jahrhundert herrschte auf der Krämerbrücke ein reges Treiben. Händler verkauften in ihren kleinen Krambuden auf der Brücke ihre Waren, zum Beispiel Gewürze, Gold und Seide. Daher stammt auch der Name des Bauwerks. Und auch heute noch können die Besucher sich beim Flanieren auf der Querung wie in Italien fühlen und in Kunsthandwerkgeschäften selbstgefertigte Töpferarbeiten, Glas oder Schmuck kaufen. Einziger Wermutstropfen: Wenn man es nich weiß, merkt man als Besucher gar nicht, dass man sich auf einer Brücke befindet, da sich auf beiden Straßen der Seite ja Gebäude befinden.

Häuser auf der Krämerbrücke

Die ganze Pracht der Brücke erschließt sich dem Betrachter daher erst vom seitlichen Anblick des Bauwerks. Sehr hübsch sind übrigens auch die romantisch begrünten Balkone und Pflanzkästen an den Häusern anzuschauen: Wer hat schonmal Sonnenblumen aus Blumenkästen in den oberen Stockwerken wachsen sehen?!

Seitliche Ansicht der Erfurter Krämerbrücke
Seitliche Ansicht der Erfurter Krämerbrücke

Auf Grund Ihrer einzigartigen Bebauung ist die Krämerbrücke selbstverständlich der Tourismusmagnet in Erfurt schlechthin. Tagsüber schieben sich die Touristenmassen über das Bauwerk. Wer die Brücke ganz alleine in ihrer vollen Pracht bewundern und fotografieren möchte, findet in den frühen Morgenstunden oder mitten in der Nacht die beste Gelegenheit dazu.

Tagsüber schieben sich Touristenmassen über die berühmte Brücke in der Hauptstadt Thüringens
Tagsüber schieben sich Touristenmassen über die berühmte Brücke in der Hauptstadt Thüringens

Fazit: Lohnt sich der Besuch?

Bei einer Städtereise nach Erfurt gehört ein Bummel über die Krämerbrücke zum absoluten Pflichtprogramm. Auf der Brücke findest du urige Galerien und Läden. Hier kannst du allerhand Andenken kaufen, zum Beispiel Thüringer Blaudruckstoffe, handbemalte Keramik, Lauschaer Glas, Schmuck, Holzschnitzereien oder Unstrut-Weine.

In der Nähe der Brücke findest du außerdem viele tolle Eiscafés, Bars und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Wir haben nach der Besichtigung köstliche Thüringer Spezialitäten probiert und leckere Cocktails geschlürft. Es war auf jeden Fall nicht der letzte Besuch in dieser wunderschönen Stadt!

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