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Macht Radfahren Männer impotent?

Kann Fahrradfahren impotent machen?

Ob Rennradfahren oder normales Fahrrad: Fahrradfahren verbessert die Fitness und nützt der Gesundheit. Auch ich fahre am liebsten Rad, um mich fit zu halten. Ich radele fast jeden Tag 10 Kilometer. Doch viele Männer fragen sich, ob das Sitzen auf dem Sattel der Potenz schadet. Dacher möchte ich heute in meinem Reiseblog die Frage klären: Macht Radfahren impotent?

Macht Radfahren impotent?

Impotenz ist ein häufiges Problem bei Männern und es wird geschätzt, dass jeder fünfte Mann davon betroffen ist. Radfahren ist eine hervorragende Form der Bewegung. Allerdings können alle Sportarten Nebenwirkungen haben. In diesem Blog-Artikel gehen wir der Frage nach, ob Radfahren Impotenz verursachen kann.

Führt Fahrradfahren zu Impotenz?

Viele Männer glauben, das Fahrradfahren zu Impotenz führt. Die Ursache liegt vermutlich in einigen umstrittenen Studien, die bereits vor einigen Jahrzehnten erschienen. So berichtete die Fachzeitschrift „Postgraduate Medicine“ im Jahr 1987 von einem 55-jährigen Mann, der nach regelmäßiger Übungen auf dem Heimtrainer über Potenzprobleme klagte. Als der Mann einen Monat auf das Fitnessgerät verzichtete, verschwanden diese Probleme wieder. Und der amerikanische Urologe Irwin Goldstein behauptete in den 1990er Jahren, dass sportliche Betätigung auf dem Drahtesel zu Impotenz führe. Doch neuere Studien scheinen den damaligen Verdacht nicht zu belegen.

So befragten norwegische Forscher im Jahr 1997 die Teilnehmer eines 540-Kilometer-Radrennens für Amateure. Zwar klagten 21 Prozent der Teilnehmer über Taubheitsgefühle am Penis, jedoch verschwanden diese Symptome innerhalb eines Monats wieder. Durch eine weitere Untersuchung fanden Wissenschaftler 2016 heraus, dass es bei Radfahrern kein erhöhtes Risiko für Impotenz gibt. Dazu befragten sie rund 4.000 Schwimmer, Läufer und Radfahrer. Die Impotenzrate unterschied sich kaum.

Macht Fahrradfahren Männer impotent?

Der Urologe Stefan Staudte, selbst begeisterter Mountainbiker, betont, dass die wissenschaftliche Lage zur Thematik Radfahren und Impotent „leider nicht eindeutig“ sei. Aus eigener Erfahrung berichtet der Münchner von Taubheitsgefühlen in den Genitalien, die sich zu einer vorübergehenden Impotenz steigern können. Die Erektion kann dadurch schwächer ausfallen. Dieser Befund sei aber sehr selten. Meistens seien davon Radfahrer betroffen, die regelmäßig sehr lange Strecken radeln. Taubheitsgefühle in den Genitalien kämen jedoch häufiger vor. Von diesem Problem sind übrigens nicht nur Männer, sondern auch Frauen betroffen. Der Grund ist meistens eine falsche Sitzposition. Falls das Körpergewicht sich nicht gleichmäßig auf dem Fahrradsattel verteilt, entsteht das Taubheitsgefühl, dass man auch von eingeschlafenen Beinen oder Armen kennt. Ziel ist es, den Damm zu entlasten – also das kurze Stück zwischen Genitalien und Hintern.

Weil in dem Körperbereich zahlreiche Nerven und Arterien verlaufen, lässt sich das taube Gefühl ganz einfach erklären. Es ist also nicht gefährlich. Änderungen sind allerdings wichtig, falls es solche Taubheitsgefühle oder sogar Schmerzen häuiger im Intimbereich gibt. So kann es beim Radfahren auch zum sogenannten Alcocksyndrom kommen. Dabei handelt es sich um eine schmerzhafte Reizung eines Beckenboden-Nervs, des Nervus pudendus.

Was hilft gegen Erektionsprobleme beim Fahrradfahren?

Allerdings brauchst du das Radeln deswegen nicht völlig aufzugeben. Schließlich fördert der Sport das Herz-Kreislauf-System und damit die Durchblutung, was sogar vor Potenzproblemen schützt. Fahrradfahren stellt somit keine ernsthafte Bedrohung für die Sexualität, Potenz oder Fruchtbarkeit dar. Der altbekannte Mythos hat keine Einbußen auf die Männlichkeit.

Noch ein Tipp, falls es nach einer Fahrradtour an der Standfestigkeit des Penis hapert:: Fahrradlenker, die höher oder parallel zum Sattel stehen, können das Risiko für eine erektile Dysfunktion erhöhen. Laut Dr. Staudte ist das Auftreten einer erektilen Dysfunktion in Zusammenhang mit dem Fahrradfahren jedoch eher selten. Hilfreich kann zudemm ein gepolsterter Sattel sein. Ich empfehle einen mit Gel gefüllten Sitz. Außerdem sollte die Nasenlänge des Sattels nicht länger als sechs Zentimeter sein. Ziel ist es, den Damm – der Bereich zwischen Genitalien und Hintern – zu entlasten.

Auch Stress, Depressionen, Leistungsdruck oder berufliche und familiäre Probleme können bei jüngeren Männern zu Erektionsstörungen führen.

Impotent durch Radfahren? Richtiger Sattel hilft bei Beschwerden

Damit du dein Gewicht beim Radeln besser verlagern kannst, muss die Sitzposition verändert werdenn. Oft hilft es schon, den Lenker höher zu verstellen, um aufrechter zu fahren. Rennradfahrer sollten beachten, dass sich Lenker und Sattel auf gleicher Höhe befinden. Auch die Sattelbreite ist ein wichtiger Faktor: Dieser sollte so breit sein, dass die Sitzknochen gut darauf passen. Dabei gilt folgender Grundsatz: Je aufrechter die Haltung, desto breiter der Sattel. Wer ein Rennrad fährt, wählt also eine schmalere Ausführung. Wer auf einem Citybike radelt, entscheidet sich für einen breiter Variante.

Lösung des Problems

Experten sind sich sicher: Dass ein Mann durch das Radfahren eine Impotenz erleidet, ist sehr unwahrscheinlich. Trotzdem kann es vor allem auf einer längeren Radreise zu Taubheitsgefühle oder gar Erektionsproblemen kommen. Betroffene sollten zuerst ihre Position auf dem Fahrrad überprüfen. Oft hilft bereits ein neuer Sattel. Gesundheitsexperten weisen jedoch darauf hin, dass es ein Fehler wäre, das Radfahren aufzugeben. Schließlich ist Sport gesund und Radfahren kann somit sogar vor Problemen mit der Potenz schützen.

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