Xposed Queer Film Festival 2025 in Berlin

Vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2025 lädt das Xposed Queer Film Festival wieder nach Berlin ein. Es feiert mit einer außergewöhnlichen Filmauswahl queere Sichtbarkeit, experimentelles Kino und Geschichten jenseits des Mainstreams. Die diesjährige Ausgabe widmet sich den Themen Kollektivität, Heilung und Blumen. Veranstaltungsorte sind unter anderem das Sinema Transtopia, das Moviemento, das Babylon Kreuzberg, Il Kino und das Wolf Kino.

19. Xposed Queer Film Festival in Berlin präsentiert starke Themen

„Für die Programmgestaltung des Festivals müssen wir in Kontakt mit der Gegenwart sein”, erklärt Pol Merchan, selbst Filmemacher und Co-Kurator. In diesem Jahr umfasst das Programm 13 Spielfilme und neun Kurzfilmreihen. Sie spiegeln eine große Bandbreite queerer Perspektiven weltweit wider – von Brasilien über Indonesien bis Kenia. Besonders im Fokus stehen gemeinschaftliches Leben, Heilung, Rituale und die Art, wie queere Körper Geschichten erzählen.

Ein Highlight ist die brasilianische Satire „Onda Nova – Gayvotas Futebol Clube” aus dem Jahr 1983, die in ihrer Heimat jahrzehntelang verboten war. Ebenfalls aus Brasilien stammt „Salomé“ von André Antônio, ein mystisch-sinnlicher Film über Begehren, Erinnerungen und familiäre Verstrickungen.

Mit „Call Me Agnes“ liefert der indonesische Regisseur Daniel Donato ein emotionales Porträt über Migration, Geschlechteridentität und den Umgang mit der Vergangenheit. Die Protagonistin, eine trans Frau in den Niederlanden, wird darin unerwartet mit familiären Konflikten konfrontiert.

Auch die Dokumentarfilme setzen starke Akzente: „How To Live“ von Njoroge Muthoni taucht in die glamouröse und stolze Ballroom-Szene von Nairobi ein – ein Gegenentwurf zu gesellschaftlicher Ausgrenzung.

Die französische Doku „Si je meurs, ce sera de joie“ von Alexis Taillant porträtiert wiederum ältere queere Menschen und ihre Sicht auf Begehren, Sex und das Älterwerden – mit Witz, Würde und Ehrlichkeit.

Kurzfilme, Blumen und queere Vielfalt: Das Festival bleibt politisch und poetisch.

Ein ganz besonderes Highlight ist das Kurzfilmprogramm „As We Bloom“, das dem wiederkehrenden Motiv der Blume gewidmet ist. „Blumen ziehen sich dieses Jahr durch viele Filme – sie stehen symbolisch für Wachstum, Transformation und Zärtlichkeit“, sagt Pol Merchan. Das Programm versammelt stilistisch vielfältige Werke, die teils zart-poetisch, teils experimentell-avantgardistisch daherkommen.

Trotz finanzieller Einschnitte durch den Berliner Senat bleibt das Xposed Festival eine feste Größe im queeren Kulturkalender der deutschen Hauptstadt. Zwar wird es weniger Workshops und internationale Gäste geben, doch das Herz des Festivals, die Filme und ihre Geschichten, bleibt stark. Pol Merchan ist überzeugt:

Wir werden intensive, berührende Tage erleben.

Allgemeine Infos zum Xposed Queer Film Festival

Seit 2006 ist das Xposed Queer Film Festival Berlin eine Plattform für queeres Kino abseits des Mainstreams. Gezeigt werden experimentelle Kurzfilme, queere Klassiker, politische Dokus und internationale Premieren. Das Festival versteht sich als Raum für Sichtbarkeit, Austausch und cineastische Vielfalt. Es wird jedes Jahr Ende Mai/Anfang Juni – passend zur Pride-Saison – veranstaltet und richtet sich an ein Publikum, das offen für neue Perspektiven und Erzählweisen ist.

Weitere Informationen und das komplette Programm gibt es auf xposedfilmfestival.com.

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