Lindos auf Rhodos: Lohnt sich ein Ausflug in das weiße Dorf?

Das weiße Dorf Lindos auf Rhodos zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen der Insel. Mit seinen verwinkelten Gassen, der antiken Akropolis und dem Blick auf das tiefblaue Meer wirkt Lindos wie ein Postkartenmotiv. Eines Tag nach unserem Besuch im Schmetterlingstal auf Rhodos haben mein Mann und ich den Ort während unseres Urlaubs im Juni besucht. Ich verrate dir, ob sich ein Ausflug dorthin lohnt.

Wo liegt Lindos?

Gay Couple Lindos
Hitze: Wir erkunden Lindos bei Temperaturen von über 30 Grad

Lindos liegt an der Ostküste der griechischen Insel Rhodos, etwa 50 Kilometer südlich der Inselhauptstadt Rhodos-Stadt. Von unserem Hotel in Faliraki aus betrug die Fahrzeit mit dem Mietwagen für die 35 Kilometer etwa 40 Minuten.

Das malerische Dorf befindet sich an einem Hang über einer geschützten Bucht und bietet Ausblicke auf das Ägäische Meer. Lindos gehört zur gleichnamigen Gemeinde in der Region Südliche Ägäis und ist über die Hauptstraße „Ethniki Odos 95” gut mit dem Auto erreichbar. Der Ort ist ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge.

Was macht Lindos so besonders?

Lindos ist eines der bekanntesten Dörfer Griechenlands – und das aus gutem Grund: Weiße Häuser, enge Gassen und traumhafte Ausblicke erwarten Besucher hier. Hoch über dem Ort thront zudem eine beeindruckende Akropolis. Das Dorf blickt auf eine über 3.000-jährige Geschichte zurück und war in der Antike eine bedeutende Stadt. All das macht Lindos zu einem beliebten Ausflugsziel auf Rhodos.

Wo kann man in Lindos parken?

Wir haben unseren Mietwagen auf dem „Lindos Central Parking” geparkt, der sich direkt am Anfang der Hauptstraße „Ethniki Odos 95” befindet. Da die Hauptsaison noch nicht begonnen hatte, hielt sich der Andrang in Grenzen und es gab noch viele freie Parkplätze. Die Parkgebühr betrug 7 Euro (die man sogar mit Karte zahlen konnte).

Von dort aus waren es nur wenige Minuten zu Fuß ins Zentrum. Wir folgten dem Touristenstrom bergab und genossen sogleich den tollen Blick auf die Bucht von Lindos und die Akropolis.

Weitere Parkplätze gibt es rund um die Stadt. Empfehlenswert sind beispielsweise die Parkplätze „Lindos Parking 3” oder „Lindos St. Paul’s Parking”. Von dort aus gelangst du ebenfalls direkt in das Gassengewirr von Lindos.

Allerdings würde ich davon abraten, unten am Parkplatz „Lindos Beach” zu parken. Hier war es am Nachmittag sehr voll und der starke Verkehr durch die engen Straßen ist sicherlich sehr nervenaufreibend.

Entdeckungstour durch die Gassen Lindos‘ abseits des Touristenstroms

Der Weg vom Parkplatz in die Stadt führte uns direkt zur Platia Eleftherias, dem zentralen Dorfplatz. Hier tummelten sich viele Tagestouristen, Taxis warteten auf Fahrgäste und Polizisten regelten den Verkehr. Die meisten Besucher folgten der Touristenkarawane ins Zentrum, vorbei an den zahlreichen Souvenirläden und Restaurants. Doch wir bogen spontan nach rechts in eine ruhige Seitenstraße ab – und waren plötzlich ganz allein.

Die engen, weiß getünchten Gassen mit ihren Kieselstein-Mosaiken, den blühenden Bougainvilleen und den kunstvollen Haustüren sind typische Motive Lindos‘. Es roch nach Jasmin, und Katzen dösten in der Sonne – ein fast schon kitschig schöner Spaziergang durch das historische Dorf. Und obwohl es bereits Nachmittag war, trafen wir nur eine Handvoll anderer Menschen. Das sind die Vorteile, wenn man noch knapp in der Nebensaison auf Rhodos unterwegs ist!

Antika Bar: Leckere Cocktails und exklusive Dachterrasse

Antika Bar: Hier gibt es leckere Cocktails in Lindos
Antika Bar: Hier gibt es leckere Cocktails in Lindos

Zurück im Ortszentrum suchten wir eine kleine Pause und eine dringend notwendige Erfrischung und wurden in der Antika Bar (Lindos 851 07) fündig. Die Bar war angenehm leer, der Barkeeper herzlich und die Cocktails richtig lecker – im Gegensatz zu dem billigen Fusel im Hotel.

Nachdem die wenigen anderen Gäste gegangen waren, waren wir sogar allein. Der Barkeeper zeigte uns die Dachterrasse, die eigentlich erst ab 18 Uhr geöffnet ist. Von dort aus hatte man einen atemberaubenden Ausblick: Über die Dächer von Lindos hinweg sahen wir direkt auf die Akropolis von Lindos.

Rooftop Restaurant in Lindos: Blick von der Dachterrasse der Antika Bar
Rooftop Restaurant in Lindos: Blick von der Dachterrasse der Antika Bar

Aufstieg zur Akropolis von Lindos: Lohnt sich auch ohne Eintritt!

Frisch gestärkt von unserem Cocktail-Stopp machten wir uns schließlich an den Aufstieg zur berühmten Akropolis von Lindos. Der Weg beginnt am oberen Ende des Ortes und führt über eine steile Steintreppe hinauf zur antiken Festung. Die Sonne brannte mittlerweile ordentlich, aber der Blick zurück auf die weißen Häuser unter uns motivierte uns, weiterzugehen.

Wichtig zu wissen: Die Treppe ist stellenweise uneben und es gibt kein Geländer. Du solltest also besser gutes Schuhwerk tragen und ein bisschen aufpassen. Wer nicht gut zu Fuß ist, sollte den Aufstieg lieber meiden oder sich Zeit lassen.

Lindos Akropolis: Eingang zur Festung
Lindos Akropolis: Am Eingang zur Festung war es total leer

Oben angekommen, standen wir vor dem Kassenhäuschen – das komplett leer war. Kein Mensch war zu sehen. In der Hauptsaison kann sich hier eine Warteschlange von mehreren Hundert Metern bilden. Dann jedoch der Dämpfer: 20 Euro Eintritt pro Person. Für die Besichtigung alter Steine war uns das in dem Moment zu teuer. Unser Interesse an antiken Ruinen ist nämlich ehrlich gesagt eher gering. Wir haben uns daher dagegen entschieden, aber der Weg hat sich trotzdem gelohnt!

Schon vor dem offiziellen Eingang zur Akropolis bot sich ein spektakulärer Panoramablick: Man sieht das ganze Dorf Lindos, die Bucht mit ihrem türkisblauen Wasser und die zerklüftete Küste. Ein echter Postkartenmoment – und das ganz ohne Eintritt!

Kostenloser Blick von der Festung auf die Bucht und den Lindos Beach
Kostenloser Blick von der Festung auf die Bucht und den Lindos Beach

Beim Abstieg gönnten wir uns zur Belohnung ein leckeres Eis aus einer kleinen Eisdiele. Es war süß, cremig und perfekt – mit 3 Euro pro Kugel allerdings auch nicht gerade billig.

Unser Zwischenfazit: Der Aufstieg zur Akropolis lohnt sich auch, wenn man das Gelände nicht betritt – allein der Ausblick ist unbezahlbar.

Shopping in Lindos: Schöner als erwartet

Andenken kaufen: Souvenirläden in Lindos
Andenken kaufen: Die Souvenirläden in Lindos boten schönere Waren als erwartet

Anschließend bummelten wir dann doch noch durch die Souvenirgeschäfte des Ortes. Wir hatten kitschige Massenware erwartet, wurden aber positiv überrascht. Zwischen Magneten und T-Shirts fanden wir auch einige hochwertige Andenken, darunter handgemachte Keramik und elegante Armbänder. Leider kauften wir nichts, was ich bis heute bereue. Einige Stücke haben uns tatsächlich sehr gut gefallen. Sie hätten sicher ihren Platz als Erinnerungsstücke in unserem Wintergarten gefunden.

Unser Fazit: Lohnt sich der Ausflug nach Lindos?

Kunstvolle Mosaike in Lindos
Kunstvolle Mosaike auf Treppen und in Gassen sieht man überall in Lindos

Ja, aber mit einigen Einschränkungen. Das weiße Dorf Lindos ist zweifellos ein wunderschönes Ausflugsziel auf Rhodos. Mit dem Mietwagen ist der Ort bequem zu erreichen. Wer in der Nebensaison reist, profitiert sogar doppelt: Wir fanden problemlos einen Parkplatz, konnten durch fast leere Gassen schlendern und den Charme des Ortes ganz in Ruhe genießen.

Die Kulisse von Lindos mit ihren weißen Häusern, engen Gassen, dem türkisblauen Meer und der antiken Akropolis hoch oben auf dem Hügel ist wie gemacht für Postkarten. Es ist ein Ort, der auf Instagram sicher viele Likes sammelt. Aber: Lindos ist auch sehr touristisch. Wer das ursprüngliche, unverfälschte Griechenland sucht, wird hier vermutlich enttäuscht sein.

Der Eintrittspreis von 20 Euro für die Akropolis ist unserer Meinung nach überzogen. Aber auch ohne Ticket hat man einen großartigen Ausblick über das Dorf und die Küste. Allen, die sich nicht primär für antike Ruinen interessieren, reicht der Aufstieg bis zum Kassenhäuschen vollkommen aus.

Trotzdem bereuen wir den Besuch keineswegs. Lindos hat uns mit seiner Kulisse, dem entspannten Bummel durch die Gassen, einem leckeren Cocktail in der Antika Bar und dem beeindruckenden Panorama durchaus begeistert. Man sollte nur wissen, worauf man sich einlässt, dann steht einem gelungenen Ausflug nichts im Weg.

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