Das SchwuZ, einer der bekanntesten Clubs in Berlin, steht unter Druck: Ende Juni wurde bekannt, dass rund 30 Prozent der Belegschaft gekündigt wurden. Diese drastische Maßnahme sorgt nicht nur im Team für Frust, sondern heizt auch die Diskussionen in der Szene an.
Kündigungen im SchwuZ sorgen für Aufruhr
Besonders kritisiert wird die Art und Weise, wie die Kündigungen kommuniziert wurden. Einige erfuhren erst über die Medien oder Bekannte von ihrer Kündigung. Laut Clubleitung waren die Einschnitte nötig, um das Überleben des SchwuZ zu sichern. Trotz bereits eingeführter Sparmaßnahmen wie dem Wegfall der Pepsi Boston Bar, dem Einsatz externer Sicherheitskräfte und automatisierten Einlasssystemen machte der Club zuletzt monatlich bis zu 40.000 Euro Verlust.
Die offizielle Begründung für die Kündigungen lautet, dass Kriterien wie Alter, Betriebszugehörigkeit und gesundheitliche Faktoren berücksichtigt wurden. Dennoch wirft die Entscheidung Fragen auf. Viele der Gekündigten sehen sich mit zusätzlichen Hürden konfrontiert, da sie auf dem ohnehin schwierigen Arbeitsmarkt oft benachteiligt sind.
Kritik an Einlasspolitik und steigenden Preisen
Neben den Personalquerelen gerät das SchwuZ auch wegen seiner Einlasspolitik in die Kritik. Immer wieder wird von strengen und teils willkürlichen Entscheidungen berichtet. So sollen Gäste beispielsweise wegen ihrer Haltung zu politischen Themen oder wegen körperlicher Einschränkungen abgewiesen worden sein. Gleichzeitig sind die Eintrittspreise in den vergangenen Monaten gestiegen, was für Unmut sorgt.
Trotz der Krise will das SchwuZ seinen Anspruch als Schutzraum und kulturelles Zentrum nicht aufgeben. Geplant sind unter anderem günstigere Eintritte, ein vielfältigeres Musikprogramm und neue Eventformate, um wieder mehr Vertrauen und Publikum zurückzugewinnen.
Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Einige frühere Teammitglieder zeigen sich offen für eine Rückkehr, andere bleiben vorerst skeptisch.