LGBTQ+ Risk Map 2025: Weltkarte der ITB zeigt unsichere Reiseländer

Die Internationale Tourismus-Börse (ITB) hat kurz vor dem Berliner CSD eine aktualisierte Risikokarte für queere Reisende veröffentlicht. Gemeinsam mit Diversity Tourism und A3M Global Monitoring entstand die „LGBTQ+ Risk Map 2025“, die erstmals mit einer Online-Umfrage unter LGBTQ+-Reisenden kombiniert wurde.

Weltkarte mit Warnfarben: Wo Reisen riskant wird

Die Weltkarte stuft Länder je nach rechtlicher Lage und gesellschaftlicher Entwicklung farblich ein – von dunkelgrün für ein niedriges Risiko bis dunkelrot für ein sehr hohes Risiko. Zu den sichersten Ländern zählen laut Karte unter anderem Kanada, Spanien, Island, Malta und die Niederlande.

Verbesserungen gab es beispielsweise 2025 in Namibia, Dominica, Thailand und Deutschland. Dort trugen Gesetzesänderungen, wie die Eheöffnung oder das Selbstbestimmungsgesetz, zu einer besseren Bewertung bei.

Kritisch bleibt es hingegen in Ländern wie dem Iran, Saudi-Arabien, Somalia, Uganda und Afghanistan. Hier herrscht weiterhin ein besonders hohes Risiko für queere Menschen – auch auf Reisen.

Umfrage: Sicherheit wird unterschiedlich wahrgenommen

Parallel zur Karte führte die ITB von Dezember 2024 bis April 2025 eine Umfrage unter queeren Reisenden durch. Es nahmen 123 Personen teil, deren Einschätzungen sich auf 36 Länder verteilen.

Besonders sicher fühlen sich queere Personen in Kanada und Spanien. Dort berichten alle Befragten von einem respektvollen Umgang, auch beim öffentlichen Zeigen von Zuneigung oder im Kontakt mit der Polizei.

Weniger eindeutig fiel das Urteil über die USA und Deutschland aus. In beiden Ländern erleben viele queere Personen nach wie vor Unsicherheit, vor allem außerhalb urbaner Zentren. Auch das Verhalten von Behörden und medizinischen Einrichtungen wurde teils kritisch bewertet, insbesondere von trans Personen.

Orientierungshilfe für queere Reisende weltweit

Die neue Karte und die begleitende Studie sollen Reisenden künftig mehr Sicherheit bei der Planung geben. Laut Thomas Bömkes von Diversity Tourism reichen gesetzliche Regelungen allein jedoch nicht aus, entscheidend sei vielmehr, wie sich Menschen vor Ort tatsächlich fühlen können.

Die ITB möchte die Umfrage künftig jährlich wiederholen und die Ergebnisse stärker in die Planung und Kommunikation der Messe einbeziehen. Das Ziel besteht darin, sowohl Reisenden als auch Veranstaltern in einer sich wandelnden Welt mehr Orientierung zu bieten.

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