Während unseres Urlaubs auf der wunderschönen Insel Rhodos wollten wir unbedingt auch die berühmte Hauptstadt Rhodos-Stadt besuchen. Schon als Kind habe ich ein Buch über die acht Weltwunder der Antike besessen. Ich habe es immer wieder gelesen und war vor allem vom Koloss von Rhodos fasziniert. Damals hätte ich mir nie vorstellen können, jemals an diesem geschichtsträchtigen Ort zu stehen. Nun war es so weit: Unser Ausflug nach Rhodos-Stadt stand endlich bevor, und wir konnten es kaum erwarten.
Mit dem Mietwagen ging es nach Rhodos-Stadt.
Wie üblich ließen wir es auch an diesem Tag ruhig angehen. Nach dem Frühstück genossen wir erst einmal unseren Swim-up-Pool. Erst am frühen Nachmittag fuhren wir ganz entspannt von unserem Hotel in Faliraki nach Rhodos-Stadt. Die Fahrt dauerte nur etwa 20 Minuten. Die Temperaturen lagen weit über schwülen 30 Grad.
Wo kann man in Rhodos-Stadt parken?
Der freundliche Mitarbeiter der Autovermietung hatte uns zuvor den Tipp gegeben, „Elli Beach“ oder „Ronda Beach Bar“ ins Navi einzugeben. So sollte man relativ einfach einen Parkplatz finden. Wir waren gespannt, ob das klappt. Als wir in Rhodos-Stadt ankamen, merkten wir schnell, wie voll es war. Viele Autos, viele Menschen, viel Trubel. Wir hatten aber großes Glück: Ganz in der Nähe des eingegebenen Ziels fanden wir tatsächlich einen freien Parkplatz auf einem großen Platz direkt vor dem Rathaus.
Am Parkautomaten schafften wir es sogar, mit Karte zu bezahlen, obwohl wir kein Wort der griechischen Schrift auf dem Display entziffern konnten. Und noch besser: Für drei oder vier Stunden haben wir nur 1,50 Euro bezahlt!
Der legendäre Koloss von Rhodos
Gleich neben dem Parkplatz entdeckten wir die berühmte Hafeneinfahrt. Genau hier soll einst der Koloss von Rhodos gestanden haben. Schon als Kind hatte mich diese Geschichte fasziniert. Jetzt an diesem Ort zu stehen und die Stelle mit eigenen Augen zu sehen, war für mich ein ganz besonderes Gefühl.
Ohne festen Plan schlenderten wir am Wasser entlang. Links und rechts lagen Ausflugsboote und Segelschiffe. Möwen flogen über unsere Köpfe. Es wehte sogar ein kühlender Wind. Somit war es erfreulicherweise nicht so heiß und drückend wie im Hotel.
Wir genossen die lebendige Atmosphäre. Trotz der vielen Leute wirkte alles sehr entspannt. Wir legten immer wieder kurze Stopps ein, um Fotos zu machen oder einfach den Ausblick aufs Wasser zu genießen.
Windmühlen, Naillac-Turm und antike Ruinen
Nach kurzer Zeit erreichten wir die bekannten Windmühlen von Rhodos. Sie stehen auf einer schmalen Landzunge, die weit in den Hafen hineinragt. Mit den riesigen Kreuzfahrtschiffen im Hintergrund wirken sie wie kleine Wachposten, die über den Hafen wachen. Wir machten hier viele Fotos, denn die Aussicht war fantastisch.
Direkt daneben entdeckten wir den Naillac-Turm. Dieses massive Bauwerk stammt aus der Zeit der Johanniter und diente früher der Verteidigung der Stadt. Heute wirkt der Turm wie ein stiller Zeuge vergangener Zeiten.
In der Nähe befinden sich auch die Ruinen des Pili Agiou Pavlou. Die alten Mauern lassen erahnen, wie groß und mächtig die Stadtbefestigung früher gewesen sein muss. An diesem Ort spürt man die lange und bewegte Geschichte von Rhodos besonders intensiv. Wir kletterten auf die Mauern und stellten uns vor, wie es hier vor Hunderten von Jahren ausgesehen haben könnte.
Eintritt in die Altstadt von Rhodos
Danach zog es uns weiter in Richtung Altstadt. Wir näherten uns der riesigen, massiven Stadtmauer. Schon von weitem wirkte sie sehr mächtig.
Durch ein Tor betraten wir die Altstadt und fühlten uns sofort wie in einer anderen Zeit. Enge Gassen, Kopfsteinpflaster und mittelalterliche Gebäude – die Altstadt von Rhodos-Stadt verzaubert einen wirklich mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre.
Der belebte Hippokratesplatz
Ohne es zu merken, standen wir plötzlich am Hippokratesplatz. Diesen Platz kann man wirklich nicht verfehlen. Er ist das lebendige Herz der Altstadt von Rhodos und ein zentraler Treffpunkt für die meisten Touristen.
Der Platz war voller Menschen, die gemütlich über das Kopfsteinpflaster schlenderten oder sich in den zahlreichen Cafés eine Pause gönnten. Überall sahen wir kleine Stände, die Souvenirs, Schmuck, Sandalen oder Kunsthandwerk anboten. Die Atmosphäre war emsig, aber gleichzeitig entspannt.
In der Mitte des Platzes steht ein schöner, alter Brunnen, der sofort ins Auge fällt. Wir machten ein paar Fotos davon und beobachteten das bunte Treiben. Dabei genossen wir einfach den Moment und ließen die besondere Stimmung auf uns wirken. Für uns war der Hippokratesplatz der perfekte Ort, um kurz durchzuatmen, bevor wir weiter durch die engen Gassen zogen.
Sokratous-Straße: Souvenirs und Touristen
Von dort aus gingen wir die bekannte Sokratous-Straße hinauf. Sie ist so etwas wie die Hauptschlagader der Altstadt und zieht viele Touristen an. Auf beiden Seiten reiht sich ein Geschäft ans nächste.
Es gibt wirklich alles: Magnete mit typischen Rhodos-Motiven, bunte Keramik, handgefertigten Schmuck, Olivenölprodukte, Gewürze, T-Shirts mit witzigen Sprüchen, Naturkosmetik, Seifen und natürlich die berühmten Naturschwämme aus der Region.
Zwischendurch duftet es nach frisch gebackenen Süßigkeiten oder gegrilltem Fleisch von den kleinen Imbissständen. Überall hört man verschiedene Sprachen und sieht Touristen, die ihre Einkäufe vergleichen oder nach Mitbringseln für die Daheimgebliebenen suchen.
Ruhe in den Seitenstraßen
Für uns war es allerdings etwas zu viel Trubel und Ramschwaren. Deshalb bogen wir bald in eine der kleinen Seitenstraßen ab. Und sofort wurde es ganz still. In den engen Gassen abseits der Sokratous-Straße herrschte eine völlig andere Stimmung: ruhig, fast schon gemütlich und viel authentischer. Wir waren froh, diesen Schritt gemacht zu haben, und entdeckten so noch ganz andere, ruhigere Ecken von Rhodos-Stadt.
Kaum waren wir abgebogen, wurde es plötzlich ganz ruhig. Es waren kaum Menschen unterwegs, es gab keine lauten Verkäufer und keine Massen. Stattdessen fanden wir kleine, liebevoll eingerichtete Läden, stilvolle Restaurants und Boutique-Hotels sowie viele ruhige Ecken mit Blumen und Katzen.
Wir waren überrascht, wie schnell man dem Trubel entkommen konnte. Diese Gassen hatten einen ganz eigenen Charme und wirkten viel authentischer.
Erfrischung im schattigen Hinterhof
Irgendwann hatten wir Durst und brauchten eine Pause. Wir entdeckten ein Café in einem kleinen Innenhof. Das Restaurant trug passenderweise den Namen Socratous Garden (Adresse: Sokratous 124, Rodos 851 00)
Unter großen, grünen Bäumen saßen wir im Schatten, tranken kühle Limonade und ließen die Eindrücke auf uns wirken. Außerdem nutzten wir die Gelegenheit für eine Toilettenpause. Wie in Griechenland üblich, warfen wir das Klopapier natürlich nicht in die Toilette, sondern den Eimer daneben. Immer wieder lecker! Trotzdem war das Lokal der perfekte Ort, um kurz durchzuatmen und neue Energie zu tanken.
Zum Großmeisterpalast und zur Ritterstraße
Nach der Pause zogen wir weiter. Fast automatisch führte uns der Weg zum Großmeisterpalast von Rhodos. Schon von weitem wirkt dieses beeindruckende Bauwerk wie eine echte Festung. Ich habe noch nie so dicke Mauern, so hohe Türme und so massive Tore gesehen! Sie lassen sofort erkennen, welche Bedeutung der Palast früher hatte.
Er wurde im 14. Jahrhundert erbaut und diente als Sitz des Großmeisters des Johanniterordens. Er war das politische und militärische Zentrum der Stadt und ein wichtiger Schutzpunkt gegen Angriffe. Heute ist der Palast ein Museum und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf Rhodos.
Wir standen eine ganze Weile davor und bewunderten die beeindruckende Architektur. Besonders fasziniert waren wir von der großen, kunstvoll verzierten Eingangsfassade. Man kann sich gut vorstellen, wie imposant dieser Ort in früheren Zeiten auf Besucher gewirkt haben muss.
Obwohl wir den Palast nicht von innen besichtigt haben, reichte der Anblick von außen, um uns in die Geschichte zurückzuversetzen.
Danach liefen wir die berühmte Ritterstraße hinunter. In dieser Straße hatte der Johanniterorden sein Zentrum. Hier lebten und arbeiteten die Ritter. Die gut erhaltenen Steinbauten, die kunstvollen Wappen und die alten Laternen an den Häusern verstärken das Gefühl, durch ein mittelalterliches Kapitel der Stadt zu spazieren.
Rückweg zum Auto
Von hier aus machten wir uns langsam auf den Rückweg zum Auto. In der Nähe unseres Parkplatzes angekommen, entdeckten wir dann sogar noch den modernen Teil der Innenstadt von Rhodos-Stadt. In der Fußgängerzone findest du alle bekannten Ladenketten wie Pull & Bear, Zara oder Sephora. Außerdem gibt es hier auch noch sehr viele Hotels. Rhodos ist also auch für einen Städteurlaub ein geeignetes Reiseziel!
Rhodos-Stadt hat uns sehr beeindruckt. Die Mischung aus Geschichte, belebten Plätzen und versteckten, ruhigen Ecken war genau richtig für uns.
Wenn du deinen Urlaub auf Rhodos verbringst, können wir dir nur empfehlen, dir für diesen Ausflug Zeit zu nehmen. Am besten läufst du einfach los und entdeckst die Stadt auf eigene Faust. Für uns war es ein unvergesslicher Tag.