Polizei-Razzia in Indonesien: Öffentliche Demütigung von Männern

In Indonesien hat die Polizei Männer öffentlich gedemütigt. Das hat viele Menschen empört. In der indonesischen Stadt Surabaya hat die Polizei in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober ein Zimmer im Midtown-Residence-Hotel gestürmt. Die Polizei hat 34 Männer festgenommen. Die Behörden sagen, es war eine „Sexparty unter Männern“. Nur wenige Tage später zeigten Polizisten die Festgenommenen barfuß und mit Kabelbindern an den Handgelenken vor laufenden Kameras.

Vorführung für alle statt Datenschutz

Mehrere Zeitungen und Zeitschriften berichteten über die Aktion und veröffentlichten Bilder der Männer. Die Polizei hat den Ablauf bestätigt. Es wird gegen die Teilnehmer und mutmaßliche Organisatoren ermittelt. Die Vorstellung der Verhafteten im Land und im Ausland wurde kritisiert. Menschenrechtsorganisationen sagen, die Behörden haben die Männer vor allen bloßgestellt. Das ist gegen die Menschenwürde.

Gesetze sind nicht klar: Sie werden benutzt, um Menschen zu unterdrücken.

In Indonesien sind gleichgeschlechtliche Handlungen fast überall nicht strafbar. Nur in der Provinz Aceh sind sie es. Aber das Pornografiegesetz von 2008 gibt den Behörden viel Macht. Es wird benutzt, um private Treffen oder Online-Chats von Männern zu kriminalisieren. Bis zu 15 Jahre Haft drohen – selbst dann, wenn alle Beteiligten volljährig und einverstanden waren.

Es gibt wieder Razzien in Indonesien

Der Fall in Surabaya ist kein Einzelfall. Im Juni 2025 wurden bei einer ähnlichen Veranstaltung in der Nähe von Jakarta 75 Menschen festgenommen. Im August wurden in Aceh zwei Männer öffentlich ausgepeitscht, weil sie eine Beziehung hatten. Das zeigt, dass es für homosexuelle Männer in Indonesien immer schlimmer wird. Besonders beunruhigend ist, dass die Polizei ihre Maßnahmen vor den Augen der Medien inszeniert – als abschreckendes Beispiel.

Einschüchterung als Methode

Die Männer werden dabei gefilmt und gezeigt. Das soll zeigen, dass Intimität gefährlich sein kann und Privatsphäre nicht immer sicher ist. Solche Aktionen machen die Menschen ängstlicher und misstrauischer. Sie stärken Vorurteile in der Gesellschaft. Viele Aktivisten sagen, dass das den sowieso schon geringen Schutz für sexuelle Minderheiten schwächt.

Kritik aus aller Welt

Amnesty International und Human Rights Watch sagen der Regierung von Indonesien, dass sie diese Praxis sofort beenden und die Betroffenen freilassen soll. Sie sagen, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn man Verdächtige vor anderen zeigt.

Die Regierung hat sich noch nicht zu den Vorgängen geäußert. Der Fall Surabaya zeigt, dass in diesem Land gesellschaftliche Akzeptanz und staatliche Willkür ein gefährliches Verhältnis zueinander haben. Außerdem ist das Private nicht mehr privat.

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