Ein Flughafen mit Gay-Bar wäre mal etwas Neues: Der O’Hare International Airport in Chicago, einer der verkehrsreichsten Flughäfen der USA, könnte bald Geschichte schreiben. Wie die Chicago Tribune berichtet, ist die Eröffnung einer Filiale der bekannten Gay Bar Sidetrack direkt im Terminal 1 geplant. Im vergangenen Jahr nutzten über 80 Millionen Passagiere den Flughafen, der damit der zweitgrößte der USA ist – nur übertroffen von Atlanta Hartsfield-Jackson.
Hinter dem Konzept steht Gastronom Germán González, der die legendäre Bar gemeinsam mit dem Inhaber Art Johnston und dessen Ehemann José „Pepe“ Peña an den Flughafen bringen will. Johnston betont, die Präsenz von Sidetrack am O’Hare würde weltweit zeigen, „dass wir in Chicago nicht nur erfolgreich sind, sondern auch ein fester und positiver Teil dieser Stadt“.
Von einer kleinen Bar zum queeren Großtreffpunkt
Die 1982 als kleine Einraum-Bar eröffnete Sidetrack entwickelte sich über die Jahre zu einem weitläufigen Komplex mit mehreren Ebenen, acht Schaufensterfronten und Platz für rund 1.000 Gäste. Die Location ist nicht nur ein Party-Hotspot, sondern auch ein Treffpunkt für queere Aktivist:innen.
Bekannt wurde die Gay Bar unter anderem durch ihre Unterstützung für die trans Influencerin Dylan Mulvaney, die 2023 nach einer Kampagne mit Bud Light massive Anfeindungen erlebte. In einem Statement kritisierte die Bar die Reaktion des Brauereikonzerns Anheuser-Busch und stoppte den Verkauf aller Produkte des Unternehmens, solange dieser nicht klar Position gegen queerfeindliche Stimmen bezieht.
Queere Sichtbarkeit am Flughafen
Für Johnston wäre eine Sidetrack-Filiale am Flughafen nicht nur ein gastronomisches Angebot, sondern auch ein politisches Statement: „Millionen Menschen könnten sehen, dass es queere Bars gibt – und dass die Menschen dort ganz normale Menschen sind.”
Sollte das Vorhaben genehmigt werden, wäre O’Hare der erste große US-Flughafen mit einer eigenen Gay-Bar und würde damit ein starkes Zeichen für Sichtbarkeit und Vielfalt setzen.