Der Begriff Glory Hole (auf Deutsch „Ruhmesloch“ oder „Ehrenloch“) stammt aus der Schwulenszene. Er bezeichnet ein Loch in einer Wand, das in der Regel für anonymen Sex benutzt wird. Wie das genau funktioniert, möchte ich dir auf dieser Seite erklären
Was ist ein Glory Hole?
Ursprünglich befanden sich solche Glory Holes auf öffentlichen Toiletten, in den Trennwänden zwischen Klokabinen. Meist ist das Loch in Schritthöhe und groß genug, dass ein Mann seinen Penis hindurch stecken kann.
In Zeiten, in denen Homosexualität noch illegal und gesellschaftlich nicht so akzeptiert war wie heute, trafen sich viele bi- und homosexuelle Männer zum anonymen Sex auf öffentlichen Toiletten. Diese wurden als „Klappen“ bezeichnet. Um nicht beim Sex erwischt zu werden, haben die Männer Löcher in die Wände zwischen den Klokabinen gebohrt.
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Glory Holes: Was ist der Zweck?
Manche Glory Holes begannen als winzige Löcher. Sie waren gerade groß genug, um dadurch den Mann in der Nachbarkabine unauffällig zu beobachten. Andere Männer nutzen das Loch jedoch auch, um sich beobachten zu lassen, sei es beim Pinkeln oder beim Masturbieren. Im Laufe der Zeit wurden die Löcher immer weiter vergrößert, bis man seinen Penis hindurchstecken konnte.
Der Mann auf der anderen Seite konnte den Schwanz dann mit Mund oder befriedigen. Wenn das Glory Hole groß genug ist wurde es sogar für Analsex benutzt: Ein Mann hält seinen Hintern vor das Loch, während der andere Mann in der Nachbarkabine seinen Penis durch das Loch in den Anus des anderen steckt. So vermeiden es die Männer, von anderen Klobesuchern – oder gar der Polizei – gemeinsam in einer Kabine erwischt zu werden.
Glory-Hole-Sex läuft in den meisten Fällen anonym ab. Ein Gespräch vor oder nach dem Sex findet so gut wie nie statt. Viele Männer warten sogar stundenlang in der Kabine und blasen so viele Schwänze wie möglich. Da sie aus dem Penis ihres Gegenübers kaum etwas zu sehen bekommen, sind sie nicht besonders wählerisch.
Wenn du wissen möchtest, wer sich in der anderen Kabine befindet, solltest du draußen oder zumindest an einem Pissoir (sofern eines vorhanden ist) warten, um zu sehen, wer die Kabine betritt. Danach kannst du in die Nachbarkabine gehen und den anderen Mann verwöhnen, bzw. dich verwöhnen lassen – je nach Vorliebe! :-)
Die meisten Männer verlassen nach dem Orgasmus schnellstmöglich die Klokabine und das Glory Hole. Oft handelt es sich auch um bisexuelle und/oder mit einer Frau verheiratete Männer, die hier heimlich ihre homosexuellen Bedürfnisse befriedigen. Aus Diskretion solltest du sie daher nach dem Sex nicht ansprechen oder ihnen sogar folgen!
Wo findet man heute noch Glory Holes?
Zumindest in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern gibt es kaum noch Glory Holes. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe:
- Es gibt nur noch wenige öffentliche Toiletten.
- Die verbliebenen öffentlichen Klos kosten Eintritt und verfügen über Personal
- Die meisten Toilettenkabinen sind heutzutage von allen Seiten abgeschlossen.
- Ungestörter Klappensex ist kaum noch möglich.
- Die meisten Gays suchen Sexkontakte über das Internet
Mit der Verschwinden zahlreicher öffentlicher Toiletten, begann auch der Niedergang der Klappen und Glory Holes. Für viele Gays ist das ein gutes Zeichen, da schwule Männer nicht mehr an drecke, anonyme Orte wie eine Toilette verdrängt werden, um gleichgeschlechtlichen Sex zu finden. Ein nicht unerheblicher Anteil homosexueller Männer vermisst jedoch auch den Kick, den anonymer Sex auf einer Klappe in der Vergangenheit geboten hat. Daher findest du Glory Holes heutzutage in vielen Gay Clubs, Sexkinos oder Swingerclubs. Hier findest du oft Darkrooms oder Videokabinen mit einem Loch in der Zwischenwand. In Sexkinos oder Swinger-Clubs werden die Löcher manchmal auch von Frauen benutzt. Der Reiz des Verbotenen existiert bei dem anonymen Sex jedoch nicht mehr so wie früher. Wenn du es geil findest, einen Schwanz zu blasen, ohne zu wissen, wie der dazugehörige Mann aussieht, kann ein Gloryhole in einem Pornokino oder Cruising Club jedoch immer noch eine aufregende, sexuelle Erfahrung bieten!
„Richtige“ Gloryholes findest du heutzutage fast nur noch in Regionen und Ländern, in denen Homosexualität gesellschaftlich geächtet oder sogar illegal ist, also z.B. in arabischen Ländern, in Asien, Afrika oder (Süd-) Amerika.