Tel Aviv Pride 2025 abgesagt

Die angespannte Lage im Nahen Osten hat auch Auswirkungen auf eine der bedeutendsten Veranstaltungen der Region: Die für 2025 geplante Tel Aviv Pride wurde kurzfristig abgesagt. Grund dafür ist der eskalierende Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Nach einem israelischen Angriff auf iranisches Territorium wird mit einem Gegenschlag gerechnet. Das öffentliche Leben in Israel steht seither nahezu still.

Tel Aviv Pride 2025 wegen Eskalation im Nahen Osten abgesagt

Die Sicherheitslage zwang die israelischen Behörden dazu, Schulen, Geschäfte, Veranstaltungsorte und Kultureinrichtungen landesweit zu schließen. Nur Supermärkte dürfen weiterhin geöffnet bleiben. Auch die Touristen, die extra zur Pride angereist waren, sind von der Absage betroffen: Die für Freitag geplante Parade durch Tel Aviv, die jährlich zehntausende Menschen anzieht, wurde ebenso gestrichen wie die große Beachparty im Charles-Clore-Park und das Abschlusskonzert des Star-DJs Ofer Nissim im Hayarkon-Park.

Caitlyn Jenner in Tel Aviv – trotz Absage

Caitlyn Jenner war bereits als Ehrengast der diesjährigen Pride vor Ort und äußerte sich auf einer Pressekonferenz:

Das israelische Volk ist sehr aufgeschlossen. Die Menschen sind freundlich und großartig für die queere Community, aber das weiß kaum jemand.

Ihre Teilnahme sollte ein Signal setzen – jetzt bleibt es bei symbolischer Solidarität.

Militärische Lage spitzt sich zu.

Das israelische Heimatschutzministerium hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten oder in Gebäuden mit möglichst wenigen Außenwänden Schutz zu suchen. Grund dafür ist ein massiver Drohnenangriff aus dem Iran. Laut Militärsprecher Effie Defrin wurden mehr als 100 Drohnen abgefeuert. Das israelische Abwehrsystem sei derzeit im vollen Einsatz.

Die Absage der Tel Aviv Pride ist ein weiteres Zeichen dafür, wie tiefgreifend der aktuelle Konflikt das gesellschaftliche Leben beeinflusst – auch fernab der Frontlinien. Für viele Einheimische und internationale Gäste sollte die Veranstaltung ein Moment der Sichtbarkeit und des Feierns sein. Nun bleibt vor allem eines: die Hoffnung auf Deeskalation und sichere Zeiten für alle Menschen – auch im Hinblick auf Reisefreiheit und kulturellen Austausch.

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